Gastbeitrag: Gedanken zur europäischen Verteidigung
Mit dem Zusammenbruch der UdSSR und dem Aufstieg Chinas ist die Grundlage der Nachkriegsordnung in Europa verschwunden. Nun stehen die militärische und politische Neuordnung des lateinischen Teils Europas aus eigener Kraft und seine Einordnung in die globale Politik an.
Außen- und Sicherheitspolitik muß den politischen Paradigmenwechsel von der bipolaren zur multipolaren Welt und von der globalen Auseinandersetzung zwischen Marxismus und Kapitalismus zur globalen Rivalität der kulturellen Großräume zur Kenntnis nehmen und als Handlungsrahmen nutzen. Dabei ist der Einhegung der potentiellen Vormacht des eurasischen Kontinents, China, besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. China wird darüber hinaus als neue Weltmacht nur zu verhindern sein, wenn es gelingt, Russland an die Seite des Westens zu bringen und den muslimischen Kulturkreises wenigstens zu neutralisieren.
Die deutsche Politik muß sich stets bewußt sein, daß seit 1648 die nur relativ zu einzelnen Nachbarn bestehende Machtposition Deutschlands die Ursache des labilen europäischen Staatengefüges ist und daß Deutschland die unverzichtbare Funktion einer europäischen Führungsmacht nicht alleine ausfüllen kann.
Außen- und Sicherheitspolitik muß die Unfähigkeit Europas, sich selbst zu verteidigen, beenden und das gescheiterte Projekt der Vereinigten Staaten von Europa durch eine tragfähige Struktur gemeinsamer europäischer Politik ersetzen. Dabei bleibt der gemeinsame, allerdings um eine Balkangemeinschaft mit Serbien als Kristallisationspunkt entlastete Binnenmarkt unverzichtbar.
Außen- und Sicherheitspolitik muß in der Dynamik der Globalisierung das Ruder auch gegenüber internationalen Organisationen in den eigenen Händen behalten. Sie muß die Integrität der westlichen Kultur vor der Landnahme durch fremde Kulturen schützen.
Außen- und Sicherheitspolitik muß sich bewußt sein, daß jede erfolgreiche Politik auf Voraussetzungen beruht, die in der Wirtschaft und der Innenpolitik, insbesondere aber in der Gesellschaft bei der Klärung der Sinnfrage des Daseins geschaffen werden.
Unter Europa wird hier vorzugsweise das lateinische Europa mit Schwerpunkt in der EU verstanden. Je nach Zusammenhang steht Europa auch für die beiden eng verwandten Kulturräume des lateinischen und des griechischen Europa und ihre Überschneidung innerhalb und außerhalb der EU auf dem Balkan.
Verteidigung
Die Welt befindet sich seit der ersten Erprobung einer Atombombe durch die UdSSR im Jahre 1949 in einer atomaren Rüstungsspirale, in die neben der Bombentechnik die Raketentechnik, dislozierte Trägersysteme, Steuerungs- und Aufklärungstechnik und die Nachrichtendienste einbezogen sind.
Europa teilt sich militärisch in das Gebiet der NATO und das Territorium Rußlands auf. Die NATO reicht bis an die Ostgrenzen der baltischen Staaten, die Ukraine und Weißrußland sowie an Moldawien (Transnistrien) und das Kaliningrader Gebiet heran. Sie steht damit nahe an der Grenze Rußlands, im Baltikum direkt davor. Sie hat in Europa eine Truppenstärke von etwa zwei Millionen, darunter weniger als 50 000 Amerikaner. Amerika ist die westliche Führungsmacht. Sie stellt den atomaren Schirm für Westeuropa mit taktischen und strategischen Waffen zur Verfügung. Sie ist ebenso wie die kleinen europäischen Atommächte (Frankreich und Großbritannien) Vetomacht im UN-Sicherheitsrat.
Russland hat etwa die Hälfte der europäischen Truppenstärke der NATO, verfügt aber über rasch dislozierbare Verbände und ausreichend Reserven. Es ist Atommacht mit strategischen und taktischen Waffen, Weltraummacht sowie Vetomacht im UN-Sicherheitsrat.
Die nach der Auflösung des Warschauer Paktes zunächst in den Hintergrund getretenen Spannungen zwischen Rußland und der NATO sind im Zusammenhang mit Bestrebungen der NATO zur Eingliederung der Ukraine und Georgiens sowie nach der Aufnahme der Krim in den russischen Staatsverband und mit dem Syrienkonflikt wieder aufgelebt. Im Zusammenhang mit dem Krieg im Osten der Ukraine sehen sich Polen und die baltischen Staaten von Rußland militärisch bedroht. Die Bedrohung der baltischen Staaten ist wegen ihrer exponierten geografischen Lage und wegen ihrer teils starken russischen Minderheiten ernst.
Im Zusammenhang mit dem Syrienkonflikt ist das niemals erloschene Interesse Rußlands an der Passage von Bosporus und Dardanellen erneut in den Vordergrund getreten. Rußland hat das Natomitglied Türkei durch Abmachungen mit dem Iran und – in Ausnützung des Syrienkonfliktes – durch Stationierung von Land-, See- und Luftstreitkräften in Syrien militärisch eingekreist. Die Türkei hat darauf zunächst mit Konflikt reagiert, dann aber auf punktuelle Zusammenarbeit und Rüstungskooperation umgesteuert.
Europa verfügt über keine, seine eigenen Atom- und konventionellen Streitkräfte zusammenfassende, militärische Führung. Das militärische Führungspersonal und die militärischen Führungseinrichtungen Europas befinden sich innerhalb der NATO und dort in der Spitze in amerikanischer Hand.
Von außerhalb Europas kann das expandierende China mit seinen Nuklearwaffen jeden Punkt der Erde erreichen. Seine konventionellen Streitkräfte verfügen über vergleichsweise unerschöpfliche Reserven und können angesichts wachsender Transportkapazität jeden Staat der Erde bedrohen.
Die Fähigkeit Europas und seiner Staaten, ihre Interessen durchzusetzen, hängt von ihrem militärischen Potenzial ab. Staaten und Bündnisse, die über keine Atomwaffen verfügen und deren konventionelle Streitkräfte potentiellen Gegnern nicht ebenbürtig sind, sind nur eingeschränkt souverän. Europa könnte seine atomaren und konventionellen militärischen Kräfte, orientiert am eigenen Interesse, entwickeln, ausstatten und gemeinsam führen, wenn es eine unabhängige europäische Säule in der NATO gäbe. Dies beginnt mit der atomaren Rüstung.
Ein Ende der atomaren Rüstungsspirale ist nicht abzusehen, insbesondere weil ein Ende der beschleunigten Weiterentwicklung der beteiligten Technologien und Fähigkeiten nicht abzusehen ist. Trotz vereinzelter Maßnahmen kontrollierter Abrüstung und Geldmangels war bisher eine Verzögerung oder gar ein Stillstand der Weiterentwicklung nicht zu verzeichnen.
Präsident Kennedy hat die entstandene apokalyptische Dauersituation am 25. September 1961 vor der UNO wie folgt charakterisiert: „Heute muß jeder Bewohner unseres Planeten auf den Tag gefaßt sein, da dieser nicht mehr bewohnbar ist. Jeder Mann, jede Frau, jedes Kind lebt unter einem nuklearen Damoklesschwert, das am dünnsten aller Fäden hängt, der jeden Augenblick durch einen Zufall, eine Fehlkalkulation oder Wahnsinnstat zerschnitten werden kann.“
Wir wissen daß wir wenigstens dreimal an der Katastrophe vorbeigeschrammt sind. In zwei Fällen hat, dem Vernehmen nach, eine befehlswidrige Entscheidung, in einem weiteren Fall die Spionage gerettet.
Die atomare Rüstungsspirale ist sowohl in der Aufwärtsbewegung, als auch in der Abwärtsbewegung risikobehaftet, weil sich aus einem auch nur vorrübergehenden, tatsächlichen oder auch nur vermuteten Rüstungsvorsprung ein Anreiz zu einem Erstschlag ergeben kann. Wenn dem so ist, kann nur die Wahl der Abwärtsspirale rational und damit verantwortbar sei. Um diese zu erreichen bedarf es struktureller Neuorientierung.
Eine autonome europäische atomare Rüstung sollte sich auf die Zweitschlagfähigkeit konzentrieren. Bei aller technisch bedingten Überschneidung der Fähigkeiten von Erst- und Zweitschlag ergeben sich gleichwohl bedeutende Unterschiede. Die Zweitschlagfähigkeit setzt besonders auf die weite Dislozierung kleiner Sprengkörper, auf die Raketentechnologie, die Aufklärungs- und Steuerungstechnologie, auf Abfangraketen und Nachrichtendienste.
Europa sollte außerdem auf die Stationierung von Atomwaffen im Weltraum, die die Vorwarnzeiten praktisch auf null reduzieren, verzichten, weil sie den Gegner veranlassen kann, unvermeidbar störanfällige automatische Systeme über den Einsatz entscheiden zu lassen. Statt- dessen muß in Europa die Entscheidung in der Verantwortung menschlicher Befehlshaber bleiben. Das damit verbundene Risiko wird durch die Verminderung der Gefahr verhängnisvoller technischer Pannen aufgewogen.
Die französische und die britische Atommacht, wirtschaftlich gestützt auf einen finanziellen Beitrag Deutschlands (keine gesamtschuldnerischen European Defence Bonds), können mittelfristig innerhalb der NATO den über Europa gespannten amerikanischen atomaren Schirm ersetzen. Dabei sollte Frankreich für das Gebiet der Vertragsstaaten (mit Ausnahme von Großbritannien, Norwegen und Island) und das ihrer Hoheit unterliegende Seegebiet des Atlantik, der Ostsee, des Mittelmeeres sowie des Schwarzen Meeres verantwortlich sein. Großbritannien sollte die Verantwortung für das britische, norwegische und isländische Gebiet sowie den anschließenden Atlantik übernehmen. Die Entscheidung über den Einsatz atomarer Sprengköpfe, auch wenn sie außerhalb Frankreichs oder Großbritanniens gelagert sind, stehen ausschließlich Frankreich und Großbritannien zu. Nach bewährtem NATO-Muster wird die Strategie in einer atomaren Planungsgruppe festgelegt. Die Trägersysteme außerhalb Frankreichs und Großbritanniens werden durch die Stationierungsstaaten beschafft und einsatzbereit gehalten, während die Sprengköpfe sich in der Hand französischer bzw. britischer Militärangehöriger befinden.
Konventionelle Streitkräfte bleiben nationale Verbände auf Basis der allgemeinen Wehrpflicht.
Die für die europäischen Verteidigungsanstrengungen erforderlichen finanziellen Mittel können zumindest anteilig durch eine schrittweise Reduzierung der Transferleistungen in der EU, eine Minimierung der Unterorganisationen der EU und die durch eine strenge Anwendung des Subsidiaritätsprinzips ermöglichte Aufgabenreduzierung der EU beschafft werden. In Deutschland kann ein nennenswertes Potential durch eine Entlastung der Sozialsysteme von migrationsbedingten Ausgaben aktiviert werden.
Der europäische atomare Schirm ermöglicht eine Reform der NATO. Die NATO sollte sich in Zukunft symmetrisch um den Atlantik gruppieren, mit einem in europäischer Hand befindlichen Hauptquartier in Europa, einem nordamerikanischen Hauptquartier in den USA oder Kanada und dem Ziel, den Nordatlantik offen zu halten, bei gegenseitiger Beistandspflicht.
Eine autonome europäische Verteidigung entlastet die künftig im Pazifik zunehmend stärker geforderten USA und eröffnet den Weg für eine europäische Partnerschaft mit Rußland auf Augenhöhe. Rußland ist nicht nur die nächstgelegene Großmacht, sondern auch die Vormacht des dem westlichen Kulturkreis nahe verwandten orthodoxen Kulturkreises und der natürliche Partner bei der – angesichts der wachsenden Macht Chinas – weltpolitisch wichtigen Neutralisierung der muslimischen Staaten. Ein in gleichgewichtiger Partnerschaft befindliches Russland kann sich aus der Verbindung mit China lösen und kommt damit geostrategisch auch den Interessen der USA entgegen. Ein militärisches Schwenken Rußlands von China zur autonomen europäischen Säule der NATO verhindert eine globale chinesische Übermacht gegenüber dem Westen.
Der mit der Reform der NATO-Struktur verbundene Verzicht der USA auf die militärische Gestaltung der Verhältnisse auf dem europäischen Kontinent, insbesondere die Beendigung der antirussischen Großmachtpolitik und der auf dem Hintergrund militärischer europäischer Autonomie mögliche Interessenausgleich mit Rußland, öffnet und erzwingt zugleich den Weg für die anstehende Neuausrichtung der Türkei- und Balkanpolitik. Die bisherige Erfahrung mit der Türkei innerhalb der NATO, die anhaltende militärische Besetzung Nordzyperns, das türkische Doppelspiel im Zusammenhang mit dem IS und den Kurden, die rücksichtslose türkische Erpressungspolitik im Zusammenhang mit der muslimischen Massenmigration, die Instrumentalisierung türkischer Minderheiten in Europa im nationalen türkischen Interesse und die Wirkungslosigkeit der europäischen Anpassungshilfe für die von den Völkern Europas abgelehnte EU-Mitgliedschaft legen eine Abtrennung der Türkei von der europäischen militärischen Organisation nahe.
Die Türkei hat den ersten Schritt auf Russland zu und von der NATO weg mit dem Abschluß von Rüstungsgeschäften mit Russland bereits getan. Die Bedeutung der Kontrolle des Bosporus und die Sicherung der militärischen Südflanke der NATO gegen Russland auf türkischem Territorium verlieren in dem Maße an Bedeutung, wie es gelingt, Russland militärisch in eine europäische Friedensordnung einzubeziehen. Russland wäre in der Lage und sicherlich auch willens, im Einvernehmen mit der NATO den offenen Durchgang am Bosporus sicherzustellen.
Maßnahmen
Europa sollte den atomaren Schirm innerhalb der NATO selbst übernehmen, sich dabei auf die Zweitschlagfähigkeit konzentrieren und ständig bemüht sein, die atomare Abrüstung voran zu bringen. Auf jeden Fall sollte es auf eine Stationierung von Atomwaffen im Weltraum und auf automatische Reaktionssysteme zugunsten von Entscheidungen durch menschliche Befehlshaber verzichten.
In Frankreich, Großbritannien und den USA sollten politische Partner gesucht werden, bei denen zu erwarten ist, daß sie von den Vorteilen einer Übernahme der Verteidigung Europas durch die Europäer innerhalb der NATO überzeugt werden können.
Politische Kräfte in der Türkei, die ihr Land in einer Brückenfunktion zu den westlichen und orthodoxen Kulturkreisen sehen, sollten unterstützt werden. Die Logik der Brückenfunktion verlangt mit Blick auf Rußland militärische Neutralität und Abstand zur EU und der NATO sowie mit Blick auf den Westen den Verzicht auf und die Reduzierung der erfolgten konfliktreichen neoosmanischen Landnahmen in Europa.
Anmerkung der Redaktion: Die Verfasser des Eintrags legen in der angespannten innenpolitischen Lage in Deutschland keinen Wert auf die Veröffentlichung ihres Namens. Ich bin diesem Wunsch nachgekommen. Noch eine persönliche Bemerkung: Die Wertung der alten Bipolarität der Nachkriegszeit als Auseinandersetzung zwischen Marxismus und Kapitalismus ist in meinen Augen etwas plakativ. Darunter lag auch schon die Auseinandersetzung zwischen kulturellen Großräumen. Man sprach damals vom „orthodoxen Marxismus“ in einer Doppelbedeutung.
Beitragsbild: Transnistrischer Panzer
Schwache, fachidiotische Analyse.
Viele politisch-strategische Schlagworte, die Kompetenz suggerieren sollen.
Aussage: unterm Strich = Null !!
Angesichts dieses Inhalts hätte ich meinen Namen auch nicht drüber- oder drunterschreiben wollen.
@Cindy, völlig richtig! Am schönsten und die „Inhaltsschwere“ eindrucksvoll unterstreichend ist doch noch, sozusagen als „fachkompetenter“ Höhepunkt, die Bildbezeichnung: „Transnistrischer Panzer“! 😉
Guten Tag Herr Dr. Prabel!
Vermutlich wollen Sie Ihrem neuen Praktikanten freundlich eine erste Gelegenheit für eine Veröffentlichung bieten; also kein Kommentar. Oder statt der großen Weltlage vielleicht ein Besuch von Kneipe / Kirche / Jagdverein: Was bewegt die Leute so? mfG!
Hallo Fischer! Gut geschlafen?
Interessant, nur wer in Deutschland denkt noch ernsthaft über sicherheitspolitische Fragen nach, abgesehen von idealistisch-pazifistischen Träumereien? Welcher Politiker würde es wagen, über Zweitschlagskapazitäten zu sprechen?
Aussage eines hohen US-Amerikaners (Robert Wolfe) im deutschen Fersehen:
“ Es mußten zwei Kriege gegen Deutschland geführt werden, um es in „unsere“ Wertegemeinschaft einzugliedern“
und beim Beitragsthema “ Angebliches deutsches Wirtschaftwunder“ ein amerikanischer Angehöriger der ehemaligen Verwaltung für Deutschland:
„…. inzwischen (1953) hatten die Deutschen den Gehorsam gelernt .“
Den Deutschen sollte man nicht die Möglichkeit geben wieder für irgend etwas verantwortlich zu zeichnen. An der jetzigen Lage der EU zeigt sich, wie zerstörerisch die deutschen Einflussnahme auf ganz Europa ist. Und obwohl die Bewaffnung der Deutschen sich, Gott sei Dank, auf Minimalniveau befindet, sind sie doch wieder überall auf dem Globus militärisch aktiv. Der Russe war und ist keine Gefahr, im Gegensatz zu den übrigen Europa was Russland mehrmals angriff um es zu erobern. Die Polen, die Litauer, die Schweden, die Deutschen, die Franzosen, Die Briten die USA, die Italiener, die Rumänen, Es ist der Westen der als Globaler Kriegstreiber seit Jahrhunderten aktiv ist.
„Nun geriert sich die westliche Staatengemeinschaft also als Kampfgemeinschaft gegen den Terror, auch auf afrikanischem Boden. Der kleine Schönheitsfehler dabei: Es ist der Kampf gegen einen Terror, den es ohne ebendiese Gemeinschaft und ihre Interessen in dieser Form vor Ort gar nicht gäbe. Der sprichwörtliche Bock macht sich selbst zum Gärtner einer Wiese, die er zuvor auch in Eigenregie umgegraben und verwüstet hatte.“
(Dr. Kani Tuyala)
Paul Craig Roberts 3/2015 im Interview mit Der Saker:
„Die NATO ist ein US-Geschöpf, das Europa angeblich vor einer Sowjetischen Invasion schützen sollte. Dieser Zweck ist 1991 entfallen. Heute dient die NATO nur noch zur Tarnung von US-Aggressionen und liefert Söldner für das US-Imperium. Großbritanien, Kanada, Australien sind auch nur noch Vasallen, genau wie Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und die übrigen von den USA kontrollierten Staaten. Sie alle sind keine Partner, sondern einfach nur Vasallen. Washington regiert sein Imperium ganz allein und duldet keinen Einspruch. Die USA schätzen die EU, weil sie einfacher als einzelne Staaten zu kontrollieren ist.“
Ich musste den Text mehrmals lesen und mir gut zureden, nicht sarkastisch zu antworten. Ich versuche mich mal an der Darlegung meiner Sicht:
Deutschland war zu Kaiser Wilhelms Zeiten eine Großmacht. Wirtschaftlich, militärisch, wissenschaftlich, Politisch und hegemonistisch meiner Meinung war dieses Deutschland nie. Nur Hetzer oder bewusst Blinde können Deutschland unterstellen, dass es einen Krieg brauchte.
Das heutige Deutschland ist eine regionale Mittelmacht, mehr nicht. Und es sollte sich damit zufrieden geben. Alle allein unternommenen Großmachtphantasien oder der Versuch, Deutschland über die Kujonierung der EU-Mitglieder wieder zu einer Großmacht zu machen, sind gefährliche Hirngespinste. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Phantasien auf dem eigenen Boden der eigentlich zum planmäßig vorausschauenden Denken gar nicht fähigen deutschen Elitendarsteller oder durch äußere Indoktrination dieser Personage durch interessierte Strukturen gewachsen sind. Sie führen zum Abschaffen Deutschlands. Das kann nicht der Wunsch von Deutschen sein, die ihr Vaterland erhalten wollen, da sie kein anderes haben.
Aus diesen Gedankengängen kann ich den Text nur als völlig jede Realitäten bewusst oder unbewusst ignorierende Fata Morgana bewerten.
Deutschland muss, um zu überleben und zu prosperieren, ein neutrales, an keinen Block gebundenes, militärisch zur ausschließlichen Selbstverteidigung effektiv bis zur Verfügung über eigene Atomwaffen gerüstetes Land sein. Freundschaftliche Verhältnisse, ob mit oder ohne entsprechende Verträge mit den Nachbarn sind Voraussetzung für Handel und Wandel. Weder Russland noch China darf als Feind eingestuft und so behandelt werden. Die US-Truppen haben sich aus Deutschland zu verabschieden. Deutschland darf aus keinen Fall dafür geradestehen, anderen Ländern aus was immer für Gründen irgendwelche Zahlungen zu leisten oder für deren Probleme einzustehen.
Die Idee, zusammen mit anderen europäischen Ländern und vor allem nicht mit den USA eine angriffsbereite und gegen Russland, China gerichtete militärische Struktur aufzubauen, sollte als gefährliche Spinnerei ad acta gelegt werden. Von einem Handel mit solchen, bisher noch nie zu Sanktionen als Erpressung zurückgreifenden Ländern bringt nur Vorteile für Deutschland. Und von diesen Vorteilen muss das deutsche Volk profitieren und niemand anders.
Bismarck hatte mit seiner Politik umfassenden Erfolg, er war diesbezüglich ain unübertroffenes Genie, das bislang kein deutscher Kanzler übertroffen hat. Was Deutschland braucht, ist Bismarck 2020.
Ich denke der Kaiser und die Konservativen hatten um 1900 die bestimmende Rolle in D gerade verloren. Sie standen als alte weiße Männer unter ideologischem Druck. Man sehe sich mal den Simpel, den Kladderadatsch, die Jugend, die Tat, den Kunstwart und den ganzen expressionistischen Krempel an. Der Abgang von Bismarck bedeutete eine Zeitenwende. In Rußland, Frankreich und Italien ganz ähnliche Entwicklungen, in Österreich sowieso.
Eigene Atomwaffen sind wohl entscheidend, um ein souveränes Land zu sein. Dies wird Deutschland niemals erlaubt werden. Daher würde ich deinen Ausführungen gern zustimmen, halte sie aber für nicht möglich.
@ Jselig
Das wird Deutschland niemand erlauben. Hajaha!
Wen hat Nordkorea gefragt?
Eines verstehe ich nicht: der Einsatz von Atomwaffen macht das Zielgebiet über Jahre hinaus unbewohnbar, was bei einem Eroberungskrieg kontraproduktiv wäre. Andererseits gibt es inzwischen Waffen, die noch viel verheerender wirken, wie z.B. Vakuumbomben, die einfach alles Leben auslöschen ohne materielle Schäden zu hinterlassen. Daher empfinde ich den Ruf „Atomwaffen!“ so ähnlich, als wenn jemand hinter einem Busch hervorspringt und laut „Buh!“ ruft.
Die eigentliche Gefahr besteht meiner Ansicht nach darin, daß das Pentagon sich noch immer für ein Imperium hält wie das Alte Rom auf dem Höhepunkt seiner Macht. Sie denken, auf nichts und niemanden Rücksicht nehmen zu müssen, denn „Amerika hat keine Freunde, es hat Interessen“.
Wer aber arrogant genug ist zu glauben, er könne auf Freunde verzichten, begeht schlimme Fehler, die kaum zu korrigieren sind. Beispielsweise war das kulturell homogene Europa ein Kraftwerk für technischen Fortschritt, trotz oder wegen Rivalitäten zwischen den einzelnen Nationen (entlang der Sprachgrenzen). Wenn dieses kleine Europa mit seinen ehrgeizigen und kreativen Menschen durch Genozid (die Flutung mit vermehrungsfreudigen Afrikanern und Arabern ist nichts anderes) zerstört wird, zieht man eigentlich der ganzen Menschheit den Stecker. USA taumelt gerade selber einem Bürgerkrieg entgegen, da geht wohl demnächst auch das Licht aus.
Kann mir jemand folgen oder hatte ich zuviel Rotwein zum Mittagessen?
Ach dieser ewig nörgelnde missverstandene Fischer.
Piep, piep, piep ich hab dich doch lieb. Ewig diese frustrierten Wessis mit Ihrem Komplex das sie Herrenmenschen sind und der gesamtem Menschheit geistig überlegen sein möchten. Dabei reicht es nur zum Import von Analphabeten. Als ich im Westen gearbeitet habe, war dort die Meinung das man alle Betrüger losgeworden sei indem die nach den Osten gegangen sind.
«Es muss deutlich werden, dass Loyalität auch in einem Unrechtssystem nicht als verwerflich angesehen werden kann.»
(Hans Otto Bräutigam, zehn Jahre in Bonns Ständiger Vertretung in Ost-Berlin)
Wie wäre es mal mit der Realität Fischer :
„Westen betrieb Menschenversuche in DDR“ 12.05.2013, 14:04 Uhr | AFP
http://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_63351478/westliche-pharmaunternehmen-betrieben-menschenversuche-in-ddr-.html
„Dieses System geht über Leichen.“
(Heiner Geissler am 6.2.08 im 3sat)
Что тут сказать? Из больного мозга такого рыбачника как из вонючей жопы вытекает говно. Говно это воняет, но для больного мозга вонючее говно слаже меда.
Mit bischen weniger krasser Formulierung könnte man sich schon ausdrücken. Man sollte den seelischen Zustand der Person schon berücksichtigen.
Можно конечно, Зиги. Но может не надо. Надо всегда прямо в морду. Но рыбачник все равно ничего не понял. Мучит теперь переводчик по гуглю.
@Hajo Blaschke
Meine Erfahrungen mit solchen Typen besagen das man sie auch anders mürbe machen und zu Einsichten bewegen kann. Er ist ein Kind des Westens, verblendet, egoistisch, herrschsüchtig, und bildungsresistent.
„Die Leser der „Bild“-Zeitung“, dumm wie die Hühner und blutrünstig wie die Wölfe“
(Schriftsteller Erich Kuby)
und
„Wir Schweizer werden uns keinen Vögten unterwerfen. Das Untertanendasein entspricht nicht unserem Naturell. Das überlassen wir nördlicheren Völkern.
(Aus Schweizmagazin)
Man kann eigentlich nur Mitleid mit diesen Personen haben, zumal sie die Verkommenheit ihres eigenen Systems nicht mal in Ansätzen erkennen, da sie die Kinder dieses Systems sind.
Das System Bundesrepublik war schon immer:
Alle und jeden gegen jedes und alles auszuspielen!.
Neid, Missgunst und Gier, gepaart mit Rechthaberei und Selbstüberschätzung zu erzeugen!
Das ist das System Bundesrepublik und so funktioniert es vom Anfang an.
Wenn man nie etwas anderes erleben durfte wird man davon geprägt. Würde mich interessieren was der für Löhne an seine Ossis zahlt. Ich kenne da welche die legen ihre Millionen in Garagen voller Oldtimer auf Mallorca an und hier reicht es nicht mal für anständige Löhne. Aber egal, Fischer wird sich schon dazu melden.
So wie seinerzeit Fenster-Neumann in Th., der vor keiner Schweinerei zurückschreckte und sich narzistisch (aber menschlich allein) in der Öffentlichkeit als teure Zigarren rauchender und rote Hosenträger tragender Mäzen zeigte aber kaum Gesprächspartner fand.
Analyse des Fischer:
„Wer heute politische Macht hat, muss eine narzisstische Störung haben, sonst würde er nicht an die Macht kommen. Er muss sich nämlich narzisstisch über andere behaupten, er muss immer so auftreten, als sei er besser als alle anderen. Und das hat ein Narzisst als Stachel im Fleisch, um zu beweisen, er ist doch was besseres“.
(Psychoanalytiker Hans –Joachim Maaz)
Fakt ist, dass China als neue Weltmacht da ist, und sich die bisherigen Weltmächte USA (mit den sicherheitspolitisch abhängigen Europäern) und Russland strategisch entsprechend orientieren müssen.
Mein Eindruck ist, daß die Amerikaner „die Front verkürzen“ wollen und von Europa mehr sicherheitsrelevante Eigenanstrengungen erwarten – und im Gegenzug mehr Souveränität zulassen werden. Damit muss man anfangen und die Konsequenzen diskutieren (derzeit in Deutschland schwer vorstellbar).
Insofern ist der Beitrag doch ein guter Anfang und zu begrüßen. Ich habe da nichts abwegiges erkennen können.
Die deutsche Politik schwankt zwischen Kindertrotz gegen Amerika und Putinbashing je nach Tagesform hin und her. Auch gegenüber China verhält sich das AA je nachdem mit welchem Bein man gerade aufgestanden ist, zwischen zuweilen unsinniger Kritik und devoter Arschkriecherei. Das wird außernorts sicher verwundert bis verärgert registriert. Wahrscheinlich geht man davon aus, daß Maas und Merkel einen Paragrafen haben.
Genau das meine ich wenn ich schreibe, das diesen Menschen nicht die Zukunft des Landes und irgendwelcher Einfluss in der Weltpolitik überlassen werden darf. Sie sind eine nie dagewesene Zerstörungsmaschine Deutschlands und Europas.
@ Prabel
Das AA ist der Spiegel des IQ-Niveaus der SPD, wie es gerade offen von einem 2. Vorsitzenden namens Saskia demonstriert wird. Dazu kommt augenscheinlich noch die beratungsresistente Verbohrtheit der Rautenhexe, die von den bekannten Eminenzen immer wieder gesteuert wird.
Der Häuptling des AA täte beser, daran zu arbeiten, Fotos zu verhindern, die zeigen, wie er trotz höchstmöglicher Schuhabsätze seiner Herzensdame mit seiner Augenhöhe gerade bis zu deren Brustwarzen reicht.
Lawrow hatte bei seiner ersten Pressekonferenz mit diesem auserwählten Diplomatieexperten die Presse darüber informiert, dass der Zwerg als junger Mensch noch etwas Lehrzeit braucht. Was die Stimmung der anwesenden Presse auf ein entspannt-heiteres Niveau hob.
Cooles Statement von Lawrow.
Der ist schon rein physisch eine Autorität.
Wer SPD wählt, kriegt eben die Maas‘, Schulzes, Kühnerts, Scholz & Co.
Provinzparteibuch entscheidet in D über Wohl und Wehe der Außenpolitik – nicht etwa Erfahrung und Kenntnis.
Die Tussenwirtschaft in diesem Lande hat seine Ursache darin , das die Herren der Politik sich weniger manipulieren lassen und die wahren Herrscher hinter den Kulissen deshalb den gesamten Staatsbetrieb auf Tussenbetrieb umgeschaltet haben.
Frauen in Verantwortungspositionen verhalten sich anders als Männer. Frauen sind wesentlich strenger auf peinlichste Erfüllung, ja Übererfüllung (-> vorauseilender Gehorsam) der Vorschriften bedacht und neigen weniger dazu, Eigenverantwortung zu übernehmen. Sie sind leichter zu manipulieren, obrigkeitshöriger und weisen jene, denen sie, aus Angst etwas falsch zu machen, keine Auskunft geben wollen, rigider zurück. Hier kommt der weibliche Schutzinstinkt, der sich auf das Kleine, auf das engste, eigene Umfeld fokussiert, zum Tragen. In Bereichen, in denen es auf den Überblick über das große Ganze ankommt, ist dies eher schädlich.
Dass eine Regierung, die mit zahlreichen weiblichen Ministerposten aufwartet, mit einer weiblichen Regierungschefin an der Spitze, jene Regierung ist, die unser Land stante pede in den Untergang führt, wundert daher wenig. Eine deutschlandweit fast ausschließlich weiblich besetzte Verwaltung sowie zahlreiche weibliche Leitungspositionen in der Landespolitik, in Kirche, Medien und Wissenschaft tun ihr übriges dazu. Nicht selten (besonders in Politik, Medien und Wissenschaft sind diese Frauen wie Merkel kinderlos, haben also keine persönliche Zukunft, und sind stark feministisch geprägt. Ein Giftcocktail für die gesamte Gesellschaft, wie sich immer deutlicher zeigt.
So ist es Herr Doktor. Die deutsche Politik, und erst recht die Außenpolitik, benimmt sich wie ein 36jähriger der noch bei Mama wohnt. Ach was, eigentlich das gesamte Establishment, Presse, Hochschulen und die Wirtschaft.
Pars pro toto: Siemens Vorstand Käser.