Victor Orbán wird im Weißen Haus empfangen
Gerade habe ich aus der Warschauer Gerüchteküche erfahren, daß der ungarische Ministerpräsident am 13. Mai in Washington im Weißen Haus empfangen werden wird. Ein Ort, wo deutsche Christ- und Sozialdemokraten nicht mehr so gern gesehen sind.
Wenn die Kommunikation mit Berlin auch etwas gestört ist, so kann Ungarn immerhin noch mit Präsident Trump reden. Vielleicht kann der Osten mit den Vereinigten Staaten ein Wirtschaftsbündnis aufbauen, falls die EU die Daumenschrauben immer mehr anzieht? Wenn Polen, Ungarn und Rumänien mit immer neuen Vertragsverletzungsverfahren traktiert werden? Einige Staaten erhalten bereits amerikanische Energielieferungen. Das könnte der Einstieg in eine engere Kooperation sein.
Erst vor kurzem hatte der ungarische Außenwirtschafts- und Außenminister Szijjártó, der an der 70. Jahrestagung der NATO-Außenminister in Washington teilnahm, bei einem Vortrag gesagt: „Nachdem Wess Mitchell die Leitung europäischer und eurasischer Angelegenheiten im Außenministerium übernommen hatte, betrachtete Washington erneut Mitteleuropa als Verbündeten“. „Dies war eine radikale Veränderung“, sagte Szijjártó und fügte hinzu, daß in den Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde. „Wir fühlen uns als Partner und nicht mehr wie Studenten, die eine Lektion lernen müssen“, unterstrich er.
Nach der Amtsübernahme von Wess Mitchell waren die Beziehungen zwischen den beiden Ländern durch zwei „Zauberworte“ gekennzeichnet, und diese beiden Worte sind „gegenseitiger Respekt“, sagte der Minister. Als eines der Verdienste des ehemaligen stellvertretenden Staatssekretärs erwähnte er die Tatsache, dass ein US-Außenminister nach siebeneinhalb Jahren Ungarn besucht hatte: Mike Pompeo.
„Politik, Wirtschaft und Verteidigung, das sind die drei Säulen der ungarisch-amerikanischen Beziehungen“, sagte Szijjártó und fügte hinzu, dass die ungarisch-amerikanischen Verteidigungs- und Wirtschaftsbeziehungen zwar bereits zufriedenstellend waren, „aber unsere politischen Beziehungen waren zuvor nicht so eng.“
Washington hatte noch ein Treffen zwischen Szijjarto und seinem ukrainischen Kollegen eingefädelt, um die Differenzen der beiden Nachbarländer in der Minderheitenpolitik zu besprechen und dabei zu helfen die Wogen etwas zu glätten.
Mitchell nannte in einem Schreiben an Außenminister Mike Pompeo vom 4. Januar 2019 persönliche und berufliche Gründe für seinen Entschluss, sein Amt im Außenministerium niederzulegen. In einem Interview sagte er, er habe diese Entscheidung nicht aus Protest gegen die Politik der Trump-Regierung getroffen. Die Osteuropapolitik wird bis auf weiteres von Pompeo selbst gemanagt.
Man muß den Amerika-Besuch des ungarischen Premiers wohl in einem Zusammenhang mit weiteren politischen Aktivitäten der Vereinigten Staaten und der V4 sehen. In vielen Dingen, wo man im Osten mit Berlin zerstritten ist, ist man mit Washingon einig. Ob es die Einwanderungspolitik ist, die Energieversorgung oder die Rüstungsanstrengungen: Die Verbindung zwischen den Vereingten Staaten und dem Osten wird interessanter.
Bei dem Treffen am 13. Mai sollen die Energieversorgung, die Verteidigung sowie die regionale Sicherheit Thema sein.
Orbán hatte mit der Initiative Galeria+ China als Partner Osteuropas ins Spiel gebracht, vermutlich um die Brüssler Kommissare unter Druck zu setzen, die Förderprogramme für Osteuropa fortzuführen.
In einem Artikel von „Foreign Policy“ hieß es, daß die Trump-Regierung den immer stärkeren Einfluss Russlands und Chinas in der Region zurückdrängen wolle. Das wird aber nur möglich sein, wenn die Akzeptanz der Ostländer in der EU wiederhergestellt wird. Daran haben allerdings sowohl die USA wie Ungarn ein gemeinsames Interesse. Nur Dr. Merkel steht wie üblich im Weg.
Ja, und was soll Gutes bei der Vereinnahmung der V4-Staaten durch die Yankees herauskommen? Krieg gegen Russland. Und das soll gut sein?
Pompeo ist neben Bolton der übelste Kriegstreiber in Trumps Regierung. Er will mit Macht den militärischen Einsatz in Venezuela. Und in Europa will er die V4-Staaten gegen Russland aufhetzen. In Polen fällt das immer auf fruchtbaren Boden. Schließlich träumen die Polen davon, endlich alle ihren „verlorenen Gebiete“ auf Kosten von Deutschland und der Ukraine wiederzugewinnen. Polnische Politiker haben kürzlich behauptet, dass Orban daran arbeitet, die Ukraine aufzuteilen. Und da erhofft man sich, ein großes Stück „zurückzugewinnen“.
Vernünftig denkende Freunde in Estland und Lettland nennen Polen “ das gefährlichste Stück Scheiße Europas“.
Die V4 müssen sich gegen den deutschen Klima-, Gender- und Asylquatsch wehren. Das halte ich für legitim. Wenn Trump dabei hilft? Ist das schlecht?
Rußland ist nicht so ein guter Freund. Es hat Merkels Migrationspakt unterschrieben. Trump hat das verweigert. Ich verstehe Putins Handlungsweise insofern, weil die Unterschrift russischen Interessen in der Dritten Welt nutzt. Da hat Putin sich eingeschleimt. Aber „Freundschaft“ mit den Europäern ist das nicht.
Was ist der Grund für die Löschung? Zensur?
Ja, da war in einem Satz ein Verstoß gegen die sogenannte „Nettikette“ drin. Meine Freundin hatte mich gestern abend zusammengefaltet, weil ich das nicht gelöscht hatte.
Aha, der Zensor im eigenen Haus. Das lässt tief blicken.
Die Blogbetreiber sind in einer bedauernswerten Position, sofern sie sich in Deutschland positioniert haben, denn sie müssen, wie Wolfgang Prabel es so charmant formuliert hat, die „Nettikette“ beachten.
In Deutschland müssen Sie bei einer Kommentierung allergrößten Wert auf die Formulierung legen.
@ ludovico
Interssant, wen oder was hatte ich denn beleidigt?
@Hajo Blaschke: Ich hatte das Allgemein formuliert und war nicht an Sie adressiert. Mein Fehler.
@ ludovico
Dass meine Frage bei Ihnen gelandet ist, war rein rhetorisch. Sie haben meinen Beitrag ja nicht gelöscht. Es war der einhäusige Zensor dieses Blogs.