Mönche wollten nur Seelen retten
Die Klimasekte will die Welt retten, der Führer wollte die Welt vorm Judentum befreien, und die Intelligentsia des Spätkaiserreichs wollte die Welt vorm angelsächsischen Kapitalismus bewahren. Das Bleibende ist der Anspruch, daß am deutschen Wesen die Welt genesen soll.
Wie bescheiden waren dagegen die frommen Mönche. Sie wollten nur Seelen vor der Hölle retten.
Gerade habe ich ein Gemälde gereinigt und gefirnist, welches wohl vom Ende des 18. Jahrhunderts datiert. Die Leinwand ist noch handgewebt, was eine zeitliche Zuordnung in das vorindustrielle Zeitalter ermöglicht. Ein weiteres Bild aus dem Zyklus zeigt einen Malteser mit einer erbeuteten Seeräuberkopfbedeckung. Die Zeit der Malteser war 1798 vorbei, als Napoleon die Insel einnahm. Also sicher 18. Jahrhundert.
Das Bild zeigt einen Eingeborenen aus einer Gegend, wo Palmen wachsen bei der Taufe. Zeter und Mordio schreien unsere zeitgenössischen Gendertanten, wenn sie solche Bilder sehen. Kolonialismus, Zerstörung der indigenen Kultur etc. Um die Frage der Behandlung der Indianer entspann sich tatsächlich nach 1500 ein Disput zwischen dem Apostel der Indianer Bartolomé de Las Casas als „Generalverteidiger der Indios“ mit Erfahrung vor Ort und Juan Ginés de Sepúlveda, der die Indios als wenig bildungsfähig betrachtete, jedoch wie Karl May nie in Amerika gewesen war. Sepulveda war der allseitig gebildete Renaissancegelehrte. Er hatte wohl Abscheu gegen das braune Pack. So wie man in Berlin mißtrauisch und angewidert die Ossis – insbesondere die Sachsen – beäugt, so damals die Indios.
Es gab in Valladolid eine öffentliche Disputation der beiden Vorgenannten, wo sie ihre Argumente austauschen konnten, ohne daß einer der beiden hinterher geächtet wurde. In den heutigen Fernsehstuhlkreisen werden Gegenmeinungen dagegen nicht mehr zugelassen. Wie liberal war doch das Spanien des 16. Jahrhunderts, verglichen mit der Jetztzeit.
Auch heute wird darüber diskutiert, ob man sich in fremde Kulturen einmischen soll und ob so etwas Erfolg hat. Der Afghanistan- und der Malifeldzug der Kanzlerin sind heftig umstritten. Von der Regierung werden sie als „Missionen“ bezeichnet. Also „Sendung“ oder doch „Missionierung“? Bekehrung der „Wilden“ am Hindukusch zu Klimaglauben und Eine-Welt-Religion?
Die Mönche des 16. und 17. Jahrhunderts waren relativ bescheiden: Sie dachten individualistisch und haben arme Seelen vor Verirrung und Hölle bewahrt. Die Welt zu retten war nicht der Anspruch. Man wartete vielmehr aufs Jüngste Gericht, welches nicht als menschengemacht verstanden wurde, wie heute der Klimawandel. Es gab keine Bestrebungen das Weltende durch weniger Feinstaub oder Spurengas zu vermeiden oder auf St. Nimmerlein zu verschieben. Die Parole „Schöpfung bewahren“ hätte man noch vor 100 Jahren sicher als unchristlich eingestuft. Statt dessen hieß es „Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“ Kein Statement gegen Massentierhaltung zu finden. Gottesfürchtige Leute hatten im Alten Testament in der Regel ansehnliche Herden und schlachteten bei jeder Gelegenheit Lämmer.
Jede Zeit hat ihre Kirchen. Ich habe es noch erlebt, daß der Papst unter dem Label „Generalsekretär“ in Moskau residierte, seine Bischöfe hießen Gierek, Kadar, Honecker und Husak. In jeder größeren Stadt gab es ein Kloster, welches sich „Institut für Marxismus-Leninismus“ nannte. In den Paschaliks gab es Parteischulen, wo der niedere Klerus ausgebildet wurde. Die Versammlung der Kardinäle nannte sich Politbüro. Die Predigten wurden von den Sprechern der „Aktuellen Kamera“ gehalten. Hofprediger war Karl Eduard von Schnitz.
Die Katholiken und Protestanten sind gegen die Merkelsche Klimasekte und den Islam bescheiden. Bei den Altkirchen kann man nämlich austreten. Aus der Klimakirche und aus dem Islam nicht. Jedenfalls nicht ungestraft. Die Kirchensteuer GEZ muß jeder zahlen, egal ob er dem falschen Pabst Al Gore und seinem Bischof Claus Kleber glaubt, oder auch nicht. Vor dem 30jährigen Krieg war es schon einmal schwierig und riskant keiner Religion anzugehören. Da sind wir nun dank den Altparteien und Frau Dr. Merkel wieder angekommen. Die Globalistenkirche hält sich für besonders tolerant, ist jedoch in asiatische Barberei und eindimensionale Wahrnehmung zurückgefallen.
Jedwede Selbstreflektion geht den Priestern des modernen Elitarismus völlig ab.Sie können sich welthistorisch nicht orientieren, haben aber einen ungebremsten Machtwillen. Vom Wilhelminismus und Nationalsozialismus haben sie sich nicht wirklich emanzipiert. Sie sind dumm wie Brot.
Bitte, das Brot nicht beleidigen!
Gehört wohl nicht unbedingt hierher, aber der Vatikan beherbergt eine der größten Völkerkundlichen Sammlungen überhaupt. In den 1960ern, als die Anzahl der Besucher noch überschaubar war, gehörte der Besuch dieser Sammlungen zu meinen liebsten Sonntagsvergnügungen (man war damals als Kind noch bescheiden), zumal immer ein älterer Pater in der Nähe war, der uns die Exponate erklärte.
Es waren übrigens die Pietisten (evangelisch), die überall auf der Welt heidnische Artefakte zerstörten und sich dann zuhause dessen rühmten und dafür feiern ließen.
http://www.fides.org/de/news/7184-VATIKAN_Erste_Abteilungen_des_Voelkerkundlichen_Missionsmuseums_eroeffnet_Die_Voelkerkunde_ist_einzige_Grundlage_eines_moeglichen_Dialogs_zwischen_Glauben_und_Kultur_Ueber_100_000_Ausstellungsstuecke_auf_zwei_moeglichen_Parcours_ueber_vier_Abteilungen