Die Nagelprobe: Erkennt Merkel das neue venezolanische Staatsoberhaupt an?
In Caracas hat sich der Parlamentspräsident Guaidó zum Übergangsstaatsoberhaupt ausgerufen, nachdem Präsident Maduro keine demokratische Legitimation durch eine ordnungsgemäße Wahl mehr hat.
Erste Länder haben das neue Statsoberhaupt anerkannt: Die USA, Brasilien, Kolumbien, Paraguay und Kanada. Bin mal gespannt, ob Dr. Merkel das Bankrott-Regime in Venezuela gut findet, oder ob sie sich zur Unterstützung eines Wechsels aufrafft.
Eine erneute Nagelprobe für die im Verdacht des Linksradikalismus stehende Kanzlerin. Mal sehn, ob sie sich für die Demokratie oder die Diktatur entscheidet…
Update heute morgen: Von Merkel hört man nichts. Die Außenbeauftragte der EU, die Exkommunistin Mogherini erklärte windelweich: „Die Europäische Union ruft mit Nachdruck zum Beginn eines sofortigen politischen Prozesses auf, der zu freien und glaubwürdigen Wahlen führt, im Einklang mit der Verfassung“. Dabei hat die Verfassung ein klare Regel: Der Parlamentspräsident ist der Chef, wenn es keinen Präsidenten gibt. Um diese klare Ansage mogelt sich die EU herum. Gräßliches und weichliches Personal in Brüssel, das mit Diktatoren nicht umzugehen weiß. Das ganze Personal der EU muß ausgetauscht werden.
Die Frage Venezuela ist schwierig. Sozialismus hin oder her.
Fakt ist, dass das Land hochgradig boykottiert wird. Deshalb gibt es grassierende Armut und Hunger.
Z.B. hält die City of London Venezuela s Goldreserven in Höhe von ca. 15 Milliarden Dollar zurück und gibt sie seit Jahren nicht an den Eigentümer mit der Begründung, das würde der venezuelanischen Regierung helfen, den Notstand zu beseitigen.
Die FED weigert sich, den Verkauf von Venezuelas Erdöl mit Dollar zuzulassen.
Ein gewisser Journalist Six wurde in Haft genommen, weil er versucht hat, Opposition gegen die gewählte Regierung zu schüren.
Man muss hinsichtlich Venezuela schon auch objektiv bleiben und versuchen, so gut wie möglich alle Seiten zu betrachten.
Na denn mal schnell hin und den sozialistischen Brüdern helfen. Oder bereiten Sie gerade Ihren Einmarsch in Polen vor?
Also, an diesem Menschen erstaunt mich vor allem, daß er dermaßen konzentriert konträr an meiner eigenen Meinung vorbei argumentiert, wie es sonst nur die „edelsten“ Spitzen des Blockparteiensystems vollbringen, wobei dort freilich ein ganz anderes Programm in der CPU abläuft
Ich gehe mal davon aus, dass Sie beide, denen meine Meinung missfällt, außer der von Ihnen sogenannten Edelpresse, nichts lesen. Bei dem dadurch stark eingeschränkten Horizont kann man schnell der Meinung sein, man wisse alles. Sie wissen ja noch nicht mal, was Ihnen an meiner Meinung nicht gefällt.
Ach ja, ich vergaß, unser kleiner Nationalbolschewik hat ja geheime Quellen. Vermutlich erscheint ihm des nachts der Geist von Josef Wissarionowitsch und informiert ihn über die Machenschaften von Rothschild und Konsorten.
Von italienischen Bekannten, deren Familie vor 40 Jahren nach Venezuela ausgewandert sind um dort erfolgreich einen Schweinemastbetrieb aufzubauen, erfuhr ich Folgendes:
Deren Betrieb ist pleite, denn es gibt kein Futter für die Tiere.
Die Elefanten im Zoo von Caracas sind verhungert, und das in einem tropischen Land, wo jede Menge Grünfutter wächst. Von den fleischfressenden Zootieren ganz zu schweigen, die gibt’s nicht mehr.
Die Läden sind leergefegt, es gibt nichts zu kaufen, nicht einmal Seife und Klopapier.
Die gängigen Zahlungsmittel sind der US-Dollar und Bitcoins, mit denen man auf dem Schwarzmarkt versucht, einzukaufen. Wer im Besitz dessen erwischt wird, dem droht die Todesstrafe.
Es gibt an der Grenze zu Columbien lange Warteschlangen von Venezolanern, die im Nachbarland einzukaufen versuchen, natürlich nicht mit der Inflationswährung Bolivar.
Im Durchschnitt hat jeder Venezolaner 20 kg Körpergewicht verloren.
Die meisten Politiker der Opposition sitzen im Knast, bzw. wurden umgebracht.
Das Erdöl wird deswegen nicht gefördert, weil die entsprechenden Firmen (selbstverständlich verstaatlicht) nicht in der Lage sind, effizient zu arbeiten, daher minderwertiges, nicht marktfähiges Öl liefern.
Tatsächlich ist Venezuela seit ca 10 Jahren ein wunderbares Beispiel dafür, wie ein kommunistisches Regime es fertigbringt, seine Bevölkerung verhungern zu lassen während es auf den größten Ölvorkommen der Erde schwimmt.
Der Vergleich mit Syrien, Lybien usw. hinkt deshalb, weil es in diesen Staaten weder Hyperinflation gab noch einen nicht-existenten Lebensmittelmarkt.
Die italienischen Bekannten vor Ort waren froh, als der Herrgott ihre Gebete erhörte und Chavez zu sich nahm. Sollte er dasselbe mit Maduro tun, wäre es ihnen egal, ob dafür ein amerikanisches/chinesisches/russisches Protektorat entsteht, solange die Bevölkerung wieder ein halbwegs normales Leben führen kann, ohne Hunger und mit so etwas wie einem Zahlungsmittel in der Hand.
Über zwölf Jahre lang war Venezuela den westlichen Medien keine Erwähnung wert.
Die Merkelregierung mit ihrer Energiewende, dem Zerstören von Schlüsselindustrien und ihrem schrottreifen Bildungssystem reitet uns gerade in denselben Schlamassel.
Üble Feindpropaganda! Das wird Towaritsch Blaschkowitschki aber ganz entschieden von sich weisen, denn: Der Genosse ist überall dort gewesen, wovon er schreibt, und er weiß, daß der Sozialismus gesiegt hätte oder siegen würde, wenn, ja wenn nicht diese teuflischen USA laufend sanktionieren würden oder schon 1989 eine Farbrevolution in UGR (Unserer Größten Republik) abgezogen hätten, oder diese Polen das Sozialistische Lager nicht hinterücks sabotiert hätten!
@ Hajo Blaschke: Stimmt. Venezuela liegt bei den USA vor der Haustür und soll deshalb ein zuverlässiger Vasall sein, als Brückenkopf zum amerikanischen Subkontinent. Madura wollte zum Goldstandard zurückkehren, also vom IMF (internationaler Währungsfond, die eigentliche Weltregierung) unabhängig werden und daher wurden die Goldreserven eingefroren. Venezuela sitzt auf einem riesigen Ölvorkommen, kann sein Öl aber wegen Boykott seitens der USA (oder ist es die Federeal Reserve Bank, oder wieder der IMF, hängt alles zusammen) nicht verkaufen. Sozialistische Mißwirtschaft allein kann ein so reiches Land nicht in den Ruin treiben, dazu braucht man die Daumenschrauben von außen.
Der letzte Staatschef, der sein Land vom internationalen Finanzkartell unabhängig machen wollte, war Ghaddafi. Er wollte tatsächlich ein souveränes Lybien und im nächsten Schritt ein autarkes Afrika, dehalb wurde an ihm ein Exempel statuiert. Man erinnere sich an die Bilder, wo Hillary Clinton sich über diesen Mord vor Begeisterung fast überschlagen hat.
@ Maikäfer
Es gibt in diesem Forum Personen, die argumentativ mitreden können. Danke, Maikäfer.
Vor kurzem sind in Venezuela drei russische Militärflugzeuge gelandet, im Direktflug von einem Militärflughafen in Russland nach Caracas; zwei Langstreckenbomber und ein Begleit- und Tankflugzeug.
Was Großschnauzen aus den USA veranlasst hat, Russland zu ermahnen, dass man das dafür zum Fenster hinausgeschmissene Geld doch viel besser für Maßnahmen in Russland verwendet hätte. Der russische Außenminister hat dazu gesagt, dass diese Kosten im Interesse Russlands nützlich verwendet worden seien. Und im Interesse Venezuelas.
Ich höre schon die elomans und Hänschen P. ohne Argumente zu haben, losjaulen. Mich juckt das ungefähr so, wie es eine deutsche Eiche juckt, wenn sich ein Wildschwein an ihr reibt.
Auch erwähnenswert ist, dass neben vielen anderen Ländern z.B. Mexiko und China den Putschpräsidenten Guaidó nicht anerkennen.
Erdogan hat „seinem Bruder Maduro“ stärkste gegen diese erneute US-Aktion stärkste Unterstützung zugesagt.
In Venezuela soll ein Putsch alá Ukraine, Syrien, Libyen etc. ablaufen.
Wie gesagt, Sozialismus hin oder her – Maduro ist der gewählte Präsident. Alles andere ist volkerrechtswidrige Einmischung.
Auch wenn das den oben genannten Bildzeitungslesern mit dem eingeschränkten Wissenshorizont nicht passt.
Jo, alles verkannte Wohltäter. Wolodja der Tschekist, Xi Jinping, Erdogan, die Mullahs, Ortega, Castro und Co. Wer solche Freunde hat braucht eigentlich keine Feinde mehr.
@ Eloman
Kumpel, kannst du dir nicht einen besseren Zeitvertreib suchen, als dich hier als Dummschwätzer lächerlich zu machen. Bring einfach Argumente, dann nimmt man dich ernst.
Zwischen 2015 und Juni 2017 kam es nach einem Bericht von Amnesty International zu mehr als 8.200 außergerichtlichen Hinrichtungen. Opfer seien vor allem Jugendliche und junge Männer in städtischen Armenvierteln gewesen. Highlights aus einem WELT-Interview:
– Die Regierung hat die Gesellschaft entmachtet. Sie hat den Menschen alle wirtschaftlichen Rechte genommen, man kann kein eigenes Unternehmen mehr haben, man kann keine Preise bestimmen, keine Devisen kaufen. Sie hat eine hyperkontrollierte Wirtschaft geschaffen
– Der Prozess der Verstaatlichung begann in den 2000er-Jahren unter Maduros Vorgänger Hugo Chavez. Damals wurde der wirtschaftliche Niedergang nicht nur durch steigende Ölpreise wettgemacht. Und um den Lebensstandard zu halten, machte die Regierung auch noch Schulden. Zwischen 2004 und 2012 schossen die Verbindlichkeiten von 25 Milliarden auf 150 Milliarden Dollar in die Höhe. Allein die Chinesen liehen der Regierung 60 Milliarden Dollar, auch die Russen waren mit Krediten dabei, und selbst internationale Investoren gaben dem Land Geld. 2012 sorgte das für ein Haushaltsdefizit von 18,6 Prozent der Wirtschaftsleistung – und das in einem Boom. Selbst Griechenland in der Krise hat nicht solche Schulden aufgehäuft. Doch 2013 fuhr die Ökonomie mit voller Wucht vor die Wand. Denn Caracas konnte keine neuen Schulden mehr machen. Die Kreditgeber und Finanzmärkte hatten dem Land plötzlich den Geldhahn abgedreht. Als dann ein Jahr später noch die Ölpreise einbrachen, war der Absturz des Landes nicht mehr aufzuhalten. Es gab nichts mehr in dem Land, die Importe fielen um 90 Prozent, weil keine Devisen mehr da waren. Es kam zum schlimmsten wirtschaftlichen Einbruch, den eine Volkswirtschaft jemals in Friedenszeiten erlebt hat. Die Wirtschaftsleistung hat sich mehr als halbiert.
– Aber auch die Ölförderung hat sich halbiert. Bevor Chavez die Ölindustrie verstaatlichte, wurden täglich 3,5 Millionen Barrel gefördert. Als Maduro 2013 ins Amt kam, wurden noch 2,4 Millionen Fass am Tag aus dem Boden geholt, inzwischen sind es nur noch 1,1 Millionen.
Letztlich die übliche Argumentation aller Sozialisten:
1. Sorry, das war nicht der wahre Sozialismus. Das nächste Mal wird’s besser.
2. Wenn Chávez noch am Leben wäre, wenn Maduro freie Hand hätte, wäre alles gut.
3. Schuld ist nicht die linke Wirtschaftspolitik, sondern schuld sind die US-Imperialisten mit ihrem Wirtschaftsboykott.
Schön, daß es hier nicht nur irrlichternde Blaschkowitschkis gibt…
@ Hans-P.
Argumente? Kein einziges. Nur Beleidigungen. Sie sollten mal drüber nachdenken, wie hoch der IQ sein muss, um jemanden zu beleidigen. Lt. Professor Lynn reichen dafür schon 65 IQ-Punkte. Für Beleidigungen braucht man nicht mal lesen und schreiben zu können.
@ jselig
Noch mal, dieses Mal nicht nur zum Lesen sondern auch zum Verstehen: ob Sozialismus oder keiner, die Yankees haben kein Recht, einen gewählten Präsidenten durch einen Putschisten zu ersetzen. In der Ukraine war auch kein Sozialismus und Janukowitsch wurde weggeputscht.
Es kann schon sein, dass alles das, was Sie schreiben, stimmt.
Aber warum hat Chavez die Ölindustrie verstaatlicht? Weil die Yankees keine Steuern an Venezuela gezahlt haben und den Staat ausgehungert haben. Jetzt kommt garantiert der Aufschrei: jetzt verteidigt der Nationalbolschewist die Sozialisten. Nein, tut er nicht.
Ich habe ein paar Jahre mit Firmen aus Venezuela und auch Personen zu tun gehabt. Leute aus der Oberschicht fanden das System abscheulich, weil ihnen plötzlich Steuern gemäß Gesetz abgenommen wurden. Leute, die tagtäglich mit ihrer Hände Arbeit ihre Familien ernährt haben, hatten große Hoffnungen in den Chavez-Staat. Für die Yankees war Chavez ein prekärer Indio, der niemals fähig war, Präsident zu sein. Deshalb musste er auch weg. Irgendwann wird herauskommen, wie er wegkam.
Zur Zeit laufen Verhandlungen zwischen Russland und Venezuela über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Ölindustrie und eine Militärkooperation. Deshalb ist jetzt der Zeitpunkt, Maduro abzusägen. Ob das so einfach sein wird wie in Chile 1973, wird man sehen. Der kürzlich installierte Präsident Brasiliens hat davon gefaselt, dass er bereit zum Krieg gegen Venezuela ist.
@HBlaschke: mir ging es nur darum zu zeigen, dass die wirtschaftlichen Maßnahmen eines Chavez oder Maduro wesentlich in das wirtschaftliche Desaster geführt haben. Wie man das alles politisch bewertet, darüber kann man sich wohl endlos streiten. Süd- und Mittelamerika sind schon speziell …
@ jselig
Kann sein, dass die beiden falsche Maßnahmen ergriffen haben. Aber wie hätten die sich gegen den von den Yankees, der FED und der City of London verhängten Totalboykott wehren sollen. Sie haben einen Weg ähnlich dem von Cuba gewählt. Das konnte in Venezuela nicht funktionieren.
Dennoch wurden sowohl Chavez als auch Madura demokratisch gewählt.
Dass diese Wahlen den Yankees und ihren Steigbügelhaltern nicht gefällt, darf aber kein Grund für deren Putsch sein.
Dieser Putsch zeigt im Übrigen auch allen Verehren das wahre Gesicht ihres Donald.
Deja Vu in Venezuela – ein sehr interessanter Artikel zu dem Thema.
https://killerbeesagt.wordpress.com/2019/01/23/deja-vu-in-venezuela/
@ Viele Grüße an Dresden
Die seit einem Jahrhundert ablaufenden Putsche der Yankees sind in dem Link an zwei Beispielen korrekt dargestellt. Wer dieses System genauer kennenlernen möchte, dem empfehle ich das Buch von Perkins „Bekenntnisse eines Economic Hitman“.