Der Jemen – ein Vorposten der Frauenrechte
Bei der Weltausstelung in Hannover im Jahr 2000 gab es zwei interessante Länderpavillons. Den von Nepal und den jemenitischen. Das waren auch die beiden, wo man anstehen mußte. Die jemenitische Ausstellung bot zahlreiche Attraktionen: Man konnte arabischen Tee trinken, der einfach Weltspitze ist, der exotischen Musik lauschen, hervorragenden Kaffee kosten und neben dem Eingang befand sich links ein großer langer Tisch.
Auf dem lagen zahlreiche Krummdolche – Jambiyas mit bis zu 60 cm langen Klingen – wie sie die Männer in Südarabien vorn im Gürtel tragen. Prachtvolle Stücke. Meine Freundin blieb stehen und griff in Richtung eines Dolches. Ich konnte grade noch das Schlimmste verhindern. Der Wächter hinter dem Tisch hatte sich bereits entfärbt und drohte in Ohnmacht zu fallen.
Im Jemen ist es ein Unding, daß eine Frau so einen Dolch anfaßt. Der wird durch solch einen feministischen Skandal entwertet, entweiht, entehrt und kann nicht mehr getragen werden. Weiß nicht, was die Großfamilie von der Frau alles bezahlen muß, um das wieder ins Lot zu bringen. Das kostet wohl ein paar Wüstentiere. Das Suchen nach einem passenden Kamel oder einer Herde von hitzetauglichen Schafen ist mir in Hannover gerade noch mal erspart geblieben.
Ja, fremde Länder, fremde Sitten. Die Schweizer UN-Watch hat gerade aufgetan, daß der Jemen ab nun im Vorstand einer UN-Unterorganisation sitzt, die über die Rechte der Frauen wacht.
Solche edlen Angelegenheiten wie die Liebe zwischen Mann und Frau mit administrativen Mitteln wie einer Kommission zu verfolgen, ist eitel und zum Scheitern verurteilt.
Der Weimarer Geheimrat Goethe war eher für handfeste Tatsachen: „Nur der verdient die Gunst der Frauen, der kräftigst sie zu schützen weiß.“ (Faust. 2. Teil). Im Neuen Deutschland von Dr. Merkel mit dem Krummdolch.