Als Dieselanlassen noch Spaß machte
Vor 50 Jahren waren überall noch richtige Männer unterwegs, die von ein bißchen Feinstaub oder Ruß nicht gleich in Ohnmacht fielen. Und es gab noch keine Annalena, die eine Meßstation aufstellte, sondern Наташа und Ирина, die mit dem Traktor zum театр fuhren. Kulturbeflissener Kolchos halt.
Wenn ich meinen in der Türkei gebauten Schlepper anlasse sieht das auch etwa so aus:
Der Robur war ein Kleinlaster aus Zittau. Beim Stöbern im JouTube bin ich auf die Planierraupe S 100 gestoßen. Das war das erste Fahrzeug, auf dem ich ausgebildet wurde. Die Wessis haben als Erstfahrzeug meistens ein Moped gehabt, eine Ente aus dritter Hand oder einen Manta. Im Osten lernte man zuerst mal Panzer fahren, um den kapitalistischen Klassenfeind zu überrollen. Das Fahrwerk der T 100 bzw. S 100 war das des Jagdpanzers СУ-100.
Wie man im folgenden Video sieht, mußte man erst einen Benzinmotor anlassen, dann auf die Kette rausgehen, ein Ritzel einlegen und dann sprang der Dieselmotor an. Oder auch nicht. Der Benzinverbrauch für einmal Anlassen betrug mit etwas Glück etwa 5 Liter. Damit konnte man 70 km Trabant fahren. Eigentlich war es Pflicht, daß einer auf der Bremse stehen mußte, wenn der andere rausging. Es hatte zu viele Unfälle gegeben, wo Leutchen beim Anlassen am Berg überrollt worden waren.
Was man hier sieht war schon die topmoderne Variante mit Hydraulik. Die Raupen gab es auch archaisch mit Seil und Seilaufwicklung. Ich hockte immer auf der vorderen Kante vom Sitz, um mit den Füßen und Händen an die Biedenelemente ranzukommen. Obwohl ich 1,78 groß bin. Hier noch ein zweites Video aus Ungarn. Ich bin begeistert! Wirklich gute Jungs, die was können. Jó srácok, akik valamit tehetnek.
Die Maschinen waren noch nicht GPS-gesteuert. Wie schnell hatte man ein Loch in das Planum gefahren, welches mit etwas Ungeschick immer größer wurde! Einmal ist einem Leutnant die linke Kette runtergerutscht. Die Schrauben von der Karosse waren fast alle abgeschert. Scheiße!.
Leute, denen Ruß etwas zu rustikal ist, sollten einfach mit dem Rauchen aufhören.
Haha – hab in Cossebaude auch auf so’ner Raupe das Fahren gelernt. Gehörte damals als „Baumaschinenpraktikum“ zum Studium.
In den Elbauen haben wir alte Möhrenmieten plattgemacht und wieder zurechtgeschoben. Eine Höllenmaschine, die ganzen Körpereinsatz erforderte.
Ich erinnere mich vor allem an das klostermäßig geführte Internat, dessen „Herr Lehrer, ich weiß was“ -Meldungen an die heimische Uni selbst dort nur ein müdes Lächeln hervorriefen.
Habe neulich beim Aufräumen noch das Zertifikat zum Führen dieses Monstrums gefunden.
Ich habe auch den Planierraupen- und Treckerführerschein auf einer T100 ohne Hydraulik mit Seilwinden gemacht. Ist sogar in meinem aktuellen Führerschein eingetragen.
Zu der ganzen momentanen Hysterie kann ich nur sagen: wenn es den hirnverbrannten Zombies gelingen sollte, Kohle- und Atomkraftwerke abzustellen, wird in Deutschland danach Keiner je wieder Kraftwerke, egal welcher Art, neu bauen können. Dann ist Morgenthau endgültig realisiert wie 1944 geplant und anlässlich der Quebec-Konferenz von Rosenfeld und Kirchhügel beschlossen. So wie Dr. Spaniel ( AfD) festgestellt hat.
Wenn ich mich richtig erinnere war die T 100 die mit dem Seil und die S 100 hydraulisch. Oder täusch ich mich?
Genau, S100 war mit Hydraulik, T100 mit Seilwinde. Meine Fahrprüfung war 1972.
Habe mich doch geirrt. S100 (Stalinez) war das Ursprungsmodell mit Seilwinde. Der T100 als Nachfolger durfte dann nicht mehr Stalinez heißen, hatte Hydraulikausrüstung und hieß nur noch T=Traktor.
@ Cindy
Haben Sie Baumaschinen studiert? An der Großen Schaffnerschule?
Apropos : Das waren noch Zeiten … 😉
Ohne Chip zur Manipulation der Abgaswerte sieht es in den USA so aus (4 Fotos)
https://aufgewachter.wordpress.com/2015/10/06/ohne-chip-zur-manipulation-der-abgaswerte-sieht-es-in-den-usa-so-aus/
@ Eingeschlafener
Übetreibungen bringen nichts. Deine Bilder sind uralt, aus Mitte der fùnfziger. Mit etwas macht man sich bloß lächerlich.