Eine kulturpolitische Wende um 180 Grad
Nicht nur vor hundert Jahren war die Kulturszene hochproblematisch. Sie hatte am Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Schuld und vergötterte danach die blutgierigen Bolschewiken. Fast das ganze Umfeld von Adolf entstammte der Kunst-Boheme. Auch heute sind die „Kulturschaffenden“ immer wieder demokratiefeindlich und aggressiv.
Jüngstes Beispiel: Der Vorschag einer „Künstlergruppe“ Demonstranten bei ihren Arbeitgebern zu denunzieren. Also mal abgesehen davon, daß das ein Rohrkrepierer wird (warum werde ich gleich dartun), würden damit Grundrechte ausgehebelt und nicht autorisierte Blockwarte spielen Justizia. Mit der Auslagerung der Zensur in das Umfeld der Bertelsmänner hat die Bundesregierung für das Treiben der Privatjustiz allerdings einen Präzedenzfall geschaffen. Wenn der Merkelfaschismus abgeräumt wird, muß das ohnehin auf den Prüfstand. Um zu klären: Was ist verfassungsgemäß und was nicht.
Zu den Demonstranten: Die habe ich mir selbst mal angesehen. Da sind nur wenige drunter, die von ihren Chefs entlassen würden. Denn Chemnitz liegt in Sachsen und nicht im Reichshauptslum. Beamte gibt es in Chemnitz eine Menge. Das sind die bis zu 1.400 Polizisten, die mitziehen (müssen). Darüber hinaus handelt es sich vor allem um Handwerker, Verkäuferinnen, Rentner und Selbständige. Handwerker sind im Moment wertvoll wie Goldstaub. Außerdem denken die Chefs fast alle so wie ihre Mitarbeiter. Auch Verkäuferinnen sind momentan nicht sofort zu ersetzen. Rentner und Selbständige kann man schon überhaupt nicht schädigen. Ich habe eine Ärztin von mir am Nischel getroffen, die eine Praxis betreibt, die immer überlaufen ist. Was will man der? Auch ihre Gastspiele in Pflegeheimen sind nicht gefährdet. Die Betreiber müssen betteln, daß sie sich um die Patienten kümmert. Politische Landschaftspflege bleibt da lieber aus.
Völlig unrealistisch, was die Lebenskünstler da vorhaben. Eine Propagandaaktion. Da werden sich alle wieder viehisch drüber aufregen, ohne daß es erforderlich ist. „Nie warto“, sagen unsere polnischen Freunde in solchen Fällen: „Das ist es nicht wert.“ In der Russenzeit scherzte man in solchen Situationen: „Lerne klagen ohne zu leiden“.
Bei der ersten besten Gelegenheit sollte man das Geld, welches derzeit für die politische Schönheit fließt, umverteilen. Die Kulturmilliarden sollten in Form von Steuersenkungen dem einfachen Volk zugute kommen, welches so rumdemonstriert. Mit gelben Westen oder ohne. Abschaffung der GEZ, der Filmförderung, der Theatersubventionierung, der Stromsteuer, der EEG-Umlage, der Parteistiftungen usw. Die „Kulturschaffenden“ müssen mal lernen was Marktwirtschaft ist und wie es den Handwerkern geht, auf denen sie immer rumtrampeln. Ich kenne einen Schaupieler, der bei privaten Kindergeburtstagen den Clown macht. Der geht niemandem auf den Sack.
Als Dieter Wedel, Helmut Dietel und Bernd Eichinger noch am Set waren, diente die Kunst dem Volk. Die Filme spielten ihr Geld ein. Heute kommen solche Talente nicht mehr hoch. Nur noch Speichellecker werden geduldet. Merkel muß weg.