Der schönste Strand Europas
Vor den Preis haben die Götter den Fleiß gesetzt. Um den schönsten Strand mit dem saubersten Wasser zu erreichen, ist man von der Mitte Deutschlands zwei bis drei Tage unterwegs. Am ersten Tag haben wir es mit meinem umgebauten Movano bis Pizzo in Kalabrien geschafft und für 25 Euro auf dem Gelände einer kleinen Reparaturwerft übernachtet. Der Besitzer hat uns das Tor zum Strand aufgeschlossen und wir haben einen wunderbaren Abend ganz alleine auf einem 50 Meter breiten Sandstrand verbracht mit Blick auf die Bucht von Lido Marina mit ihren Lichtern.
Am nächsten Tag haben wir uns nach Sizilien eingeschifft.
Ja, Imbarcazione heißt das auf italienisch. Und dann ist man noch mal einen halben Tag zur Nordwestecke der Zitroneninsel unterwegs und das Traumziel San Vito Lo Capo ist erreicht. Der Strand ist sehr breit und fein, es gibt keine aufschlämmbaren Bestandteile, so daß man im Wasser immer bis auf den Grund des Meeres sehen kann.
Die Küste wird von imposanten Felsen vulkanischen Ursprungs eingerahmt, direkt gegenüber dem Strand befindet sich ein Camping, der von zwei sehr wehrhaften Sizilianern betrieben wird und zivile Preise hat. Naja wegen dem Hund und wegen einem Schattenplatz mußte ich etwas verhandeln. Einmal veranstalteten die beiden ein Fest auf dem Camping und man bekam Einblicke in die Inselkultur des Feierns. Das gemeinsame Singen – Cantare – wird in Sizilien ganz groß geschrieben. Von „Azurro“ bis „Volare“, und alle kennen die Texte.
San Vito Lo Capo ist ein Ferienort, der überwiegend vom gehobenen Mittelstand aus Norditalien besucht wird. Es gibt viele Gaststätten, Pizzereien, Eisdielen und Surfschulen.
Ausflugsziele sind der Tempel von Segesta, die Gebirgsstadt Erice mit einem atemberaubenden Rundumblick, die Wanderung an der Westküste mit ihren steilen Felsen und Grotten oder durch das Naturreservat Zingaro östlich.
Etwas weiter entfernt die Tempelanlagen von Selinunt bei Marsala oder die Isola di Pantaleo mit einem Museum und dem punischen Hafen. Sehenswert ist auch die Hafenstadt Trapani. Palermo ist dagegen etwas stressig und tausende afrikanische Rauschgifthändler gehen einem auf die Ketten. Mittlerweile eine Kränke aller italienischen Großstädte.
Das Wasser, der Strand, die Landschaft, die Architektur, Palmen, Pizzen, Gelato, die Vegetation, die Früchte und nicht zuletzt die Siziliani, alles ein Traum. Es war so schön, daß sich meine Freundin spontan das Rauchen abgewöhnt hat. So eine schöne Location verqualmen? Nein, niemals!
Wenn da so weiter geht mit der europäischen Umvolkung wird diese wunderschöne Ecke zum Niggererholungszentrum.
Érice – die Stadt der Mandeln und des Marzipan, hoch auf dem Berg! Früher waren Mandeln billig und Zucker teuer, daher heißt das Marzipan mit hohem Zuckeranteil „reale“ (königlich). Aber richtig lecker schmeckt an heißen Tagen eine eiskalte Mandelmilch.