Merkel redet sonderbares Zeugs
Die geschäftsführende Bundeskanzlerin und der türkische Ministerpräsident haben eine gemeinsame Pressekonferenz veranstaltet. Sehr merkwürdig war, daß keiner der Journalisten die Politiker wegen dem Krieg der Türkei in der syrischen Region Afrin in die Enge getrieben hat. Das lag wohl daran, daß nur die Zeitungs- und Fernsehkasper mit Presseausweis zugelassen waren. Letzterer Ausweis wird wohl nur an Leute verliehen, die schwer gestört oder dement sind.
Auch für die Kanzlerin Dr. Merkel war diese Aggression gegen Syrien kein Thema. Der Fall Yücel hat für sie dagegen besondere Dringlichkeit, man habe über den Rechtsstaat geredet. Seltsamerweise nicht über die grundgesetzwidrige Zensur und den brutalen von der Regierung finanzierten Straßenterror in Deutschland, sondern über die türkische Justiz. Sie sprach seltsamerweise von „deutschen Staatsbürgern wie Denis Yücel“, obwohl dieser ja auch türkischer Paßinhaber ist. Was sie sich wohl dabei gedacht hat? Daß man sich immer auf den Paß berufen kann, der einem gerade in den Kram paßt?
Die gemeinsamen Interessen der Türkei und Deutschlands würden aus drei Millionen türkischstämmigen Einwohnern in Deutschland resultieren, worunter sie „türkischstämmige Aleviten, türkischstämmige Kurden und türkischstämmige Türken“ – so wortwörtlich ihre Einlassung – versteht. Sie hat also die türkische Propaganda von den „Bergtürken“ übernommen, welche die Existenz einer kurdischen Nation leugnet. Die Formulierung „türkischstämmige Türken“, ist die nicht vollkommen Gaga? Nun zu den Glaubensrichtungen: Warum hat sie „türkischstämmige Aleviten“ erwähnt, und „türkischstämmige Sunniten“ nicht? Und warum hat sie die „kurdischstämmigen Sunniten“ auch „vergessen“? Es läuft nicht alles rund im Köpfchen. Von Völkerkunde und nahöstlichen Religionen scheint sie noch nie etwas gehört zu haben.
Weiterhin würden sich gemeinsame Interessen aus der Mitgliedschaft in der NATO ergeben, sowie aus Wirtschaftsbeziehungen. Die Kanzlerin wollte von Problemen in der türkischen Nachbarschaft sprechen, beließ es jedoch dabei Konflikte mit den USA zu erwähnen. Schwierigkeiten mit Erdkunde. Denn die Vereinigten Staaten sind kein Nachbar. Nachbarn sind Cypern, Griechenland und Syrien, mit all diesen Nachbarn raucht es derzeit. In Geographie hat Merkel in der Schule offensichtlich gefehlt oder gepennt.
Natürlich können solche außen- und militärpolitischen Konfliktfelder wie Syrien und Cypern nicht auf dem Marktplatz diskutiert werden. Weil das so ist, war diese Pressekonferenz eigentlich vollkommen daneben. Wie kann man in dieser prekären Lage, wo alle außenpolitischen Kartoffeln glühend heiß sind, und vor Berührung runtergekühlt werden müssen, so eine Konferenz überhaupt anberaumen?
Ach ja, noch so ein ulkiger Merkel-Gedankenblitz: „Gewalt ist verboten in Deutschland (…) das gilt für alle Einrichtungen in Deutschland, egal ob das Moscheen, Kirchen oder Synagogen sind.“ Die Alte will wohl wieder mal ne Reichskristallnacht veranstalten, weil landläufig Gewalt von Synagogen ausgeht?
Wer sprachlich so ungelenk ist, wie kann derjenige zwölf Jahre Bundeskanzler bleiben? Das geht nur in der geduldigen CDU. Von Karl Marx stammt der Aphorismus „Die unmittelbare Wirklichkeit des Gedankens ist die Sprache.“ Wie muß es in der Gedankenwelt der Dr. Merkel aussehen, wenn die Sprache so holpert? Marx muß den Schatten der Kanzlerin schon in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts geahnt haben, nur wußte er noch nicht, daß dieser weiblich sein würde: „Die belletristische Verdrehung (…) ist natürlich einem „jebildeten“ Berliner Kleinbürger nicht zu verübeln“, so der Klassiker.
Literatur: MEW Band 3, Seite 432, „Die deutsche Ideologie“
Merkel ist ein Roboter. Sie plappert das, was ihr morgens auf einem Zettel zugesteckt wird. Sie denkt nicht und versteht keine Zusammenhänge, schon gar nicht Kausalketten.
Erdogan ist Levantiner und damit in erster Linie Geschäftsmann. Seine Familie wurde in den letzten Jahren unendlich reich, die osmanischen Träume seiner Landleute teilt er wohl nur bedingt, weil nicht machbar. Trotzdem muß er, um im Sattel zu bleiben, seinen Wählern Erfolge präsentieren. Wie schon bei dem Türkei-Deal mit Merkel führt er unsere umnachtete Kanzlerin vor wie ein dressiertes Hündchen. Jetzt hat er ihr diesen völlig bedeutungslosen, armseligen, defätistischen Journalisten geschenkt und sie kann das ihrem Volk wie einen tollen Sieg präsentieren, so als sei nun das Abendland gerettet. In Wirklichkeit interessiert den Fall Yücel keine alte Sau, wenn man von der üblichen Klientel einmal absieht. Aber es wird dem dummen Wahlvolk etwas vorgetäuscht, nämlich daß alles prima ist, daß die Wirtschaft brummt, daß die AfD brauner Auswurf ist, daß wir kein Problem mit Massenimmigration haben, ja, daß wir eigentlich überhaupt keine Probleme haben, außer mit diesen verdammten Verschwörungstheoretikern und Rechts-Populisten.
Demnächst wird diese Fassade aber vornüber auf die Straße fallen und dann wird die verfaulte Substanz dahinter sichtbar.
Eine kleine Anmerkung meinerseits: es gibt keine kurdische Nation. Es gibt verschiedene Stämme dort in der Gegend, die weder eine Turksprache noch arabisch sprechen. Manche Linguisten zählen ihre Sprachen zur indogermanischen Sprachfamilie, andere nicht. Eine Verständigung der „kurdischen“ Stämme in ihrer jeweiligen Muttersprache ist nicht möglich. Die Legende von den 20 Millionen Kurden, die einen eigenen Kurdenstaat bräuchten, ist ein Phantom, um Kämpfereien am Köcheln zu halten.
Die Einschätzung der Unfähigkeit Merkels zu politischen Statements teile ich vollumfänglich.
„Es gibt verschiedene Stämme dort in der Gegend, die weder eine romanische noch eine slawische Sprache sprechen. Eine Verständigung der „deutschen“ Stämme in ihrer jeweiligen Muttersprache ist wenn überhaupt, dann nur schwer möglich. Die Legende von den 20 – 30 Millionen Deutschen, die einen eigenen Deutschenstaat bräuchten ist ein Phantom, um Kämpfereien am Köcheln zu halten.“ So oder ähnlich hätte ein ausländischer Beobachter wohl im 17. und 18. Jahrhundert geurteilt. Noch in der dreißiger Jahren des 20., Jahrhunderts war es meinem Großvater (Herkunft aus dem Ruhrgebiet) während einer Reise nach Ostfriesland nur mit Händen und Füssen möglich sich mit den Einheimischen zu verständigen.
@ Eloman Klingt zwar sehr eindeutig. Ist aber falsch. Luther hat Anfang des 16. Jahrhunderts die deutsche Bibel in einem für alle Deutschen verständlichen Idiom geschrieben. Der sächsischen Kanzleisprache. Mitteldeutsche evangelische Patoren sind nach Norddeutschland gezogen und haben dort in ihrem mitteldeutschen Dialekt gepredigt. Dadurch ist in der überregionalen Umgangssprache das Niederdeutsche, das Verkehrssprache der Hanse war, verschwunden und durch das Missingsche, das Meisnerische, ersetzt worden. Auch Walther von der Vogelweide hat man in tytschen landen im 13. Jahrhundert überall verstanden.
Friesisch ist weder der deutschen Sprache zugehörig noch ein deutscher Dialekt. Friesisch ist eine eigenständige Sprachgruppe, das mit dem Englischen, Niederländischen und Deutschen zu den westgermanischen Sprachen gehört.
Falls Sie versucht haben sollten, eine Parodie auf meinen Beitrag zu posten, haben Sie Ihre absolute Unkenntnis in linguistischen Angelegenheiten offenbart und sich einfach lächerlich gemacht. Macht nichts, beim nächsten Mal klappt’s ja vielleicht.
Naja, die Kurden warten noch auf ihren Luther.
@ Prabel Den Kurden wird auch ein Luther nicht helfen. Es gibt keine kurdische Nation und außer dem Mythos Kurdistan auch keine kurdischen Gemeinsamkeiten. Das wusste bereits Karl May. Nachzulesen in dessen Buch „Durchs wilde Kurdistan“. Die Legende von Kurdistan soll einfach einen Unruhehherd schaffen, damit die Yankees und ihre Kumpane Einfluss auf die Region behalten können. Erdogan will mit dieser fünften Kolonne Schluss machen. Zu Recht.
Der worst case ist eingetreten! Eigentlich hat uns Doc Prabel versprochen, daß Yücel brummen wird, solange Pausenclown Böhmermann sein Wirkungsfeld nicht in einen soliden türkischen Knast verlegt hat. Stattdessen haben wir jetzt alle beide Haßfressen an der Backe! O tempora, o mores!
https://www.tichyseinblick.de/gastbeitrag/erdogan-fuehrt-seinen-dschihad-gegen-die-kurden-und-zugleich-gegen-europa/
Ein Bericht aus kurdischer Sicht
Meines Wissens sind ein Großteil der Kurden schiitischen Glaubens, also wie die meisten Iraner und damit sind sie in den Augen der rechtgläubigen Sunniten Häretiker. Trotz der islamischen Revolution, bei welcher der Schah gestürzt wurde, ist Persien noch immer relativ tolerant gegenüber Andersgläubigen. Der jetzige Präsident Rohani betreibt einen Reformkurs und das macht den Iran anfällig für politische Agitation, die von außen angezettelt und geschürt wird. Nicht zu vergessen, daß die persische Kultur eine der ersten war, die vom Islam im 7. jahrhundert zerstört wurde. Noch immer machen sich Perser über die dumpfen Araber und die rückständigen Turkvölker lustig. Sie haben daher allen Grund, ihre kurdische Minderheit zu unterstützen weil diese ihnen ethnisch und religiös näher stehen.
Was hat das jetzt mit Merkel zu tun? Als ihr möglicher Nachfolger wird Friedrich Merz gehandelt, der durch eine Kungelei zwischen Frau Merkel und Edmund Stoiber abserviert wurde. Stoiber hat schwer dafür bezahlen müssen und ist jetzt auch weg vom Fenster. Friedich Merz ist derweil Chef der Atlantikbrücke, im gleichen Haus wo Merkel wohnt. Bisher wurde gemunkelt, daß unsere Allmechtige jeden Morgen den Tagesbefehl aus USA serviert bekam, vielleicht ist das unter Präsident Trump jetzt anders. Trotzdem betrachte ich Friedrich Merz mit Argwohn: nicht daß das wieder ein abgekartetes Spiel unter Bilderbergern ist?