Die SPD moralisiert sich zu Tode
Einige Blogs haben gerade begonnen, den Niedergang der SPD zu sezieren, die Ursachen der Erosion dieser Traditionspartei zu ergründen. Scharfsinnig wurde zum Beispiel festgestellt, daß die Grätsche zwischen den sozialpolitischen Anliegen der Arbeiter und den hochmoralischen Klimmzügen des „neuen Mittelstands“ einfach zu groß geworden ist. Insbesondere die Einwanderung von Unqualifizierten und der Familiennachzug seien zu Spaßbremsen für die angeblich „abgehängte“ und „prekäre“ Stammwählerschaft geworden, auf die man seitens des Funktionärskaders leicht angewidert herabblickt.
Andere Beobachter verweisen auf die wachsende Mittelschicht, deren Ambitionen immer differenzierter würden und sich von einer Volkspartei mit übergreifenden Konzepten immer schlechter bedienen ließen. Aber wer ist diese ominöse „Mittelschicht“?
Zunächst vielleicht mal alle, die nicht Arbeiter und nicht Bauern sind. Das sind tatsächlich viele. Aber haben Angestellte im Handel, im Verkehr und in vielen Dienstleistungsbereichen nicht ähnliche Lebensverhältnisse, ähnliche Einkommen und ähnliche Moralvorstellungen wie die Arbeiter? Steht der Kraftfahrer, die Raumpflegerin, der Polizist, die Verkäuferin und die Pflegekraft dem Milieu der kleinen Leute nicht sehr nahe? Seit dem 18. Jahrhundert haben sich die Vorstellungen von Solidarität, von Beitrag und Verpflichtung, aber auch von den damit verbundenen Ansprüchen in der kleinbürgerlich-proletarischen Lebenswelt kaum gewandelt, sie sind trotz aller gesellschaftlichen Umbrüche außergewöhnlich stabil.
Die frühkapitalistische Gesellschaft hatte versucht, die Arbeiter zu entwurzeln, aber nicht mit nachhaltigem Erfolg. Sie wurden mit Geld in die Manufakturen gelockt, ohne dort das aus der Leibeigenschaft und den Gesellenvereinen gewohnte soziale Netz vorzufinden. Über Gewerkschaften, Genossenschaften und die Sozialdemokratie haben die kleinen Leute die Zunftverhältnisse und Versorgungssysteme des Heiligen Römischen Reichs, zunächst nur in leicht veränderter Form, heute in zentralisierte Monsterverwaltungen überführt, wieder hergestellt. Um derzeit zuzusehen, wie eben die Gewerkschaften und Parteien die Anspruchsgrundlagen revolutionieren, das heißt Ansprüche ohne vorher erbrachte Leistung zum Normalfall machen. Das ist den Nachkommen von Zunftlern und Leibeigenen nicht vermittelbar, jedenfalls nicht auf Dauer. Das Netz hatte man sich immer verdient, durch relativ hohe Beiträge und Steuern. Absicherung war noch nie geschenkt worden.
Mit der Mittelstandsdefinition als Ableitung des amorphen Dienstleistungssektors kommen wir also nicht weiter. Weil sie eine technizistische und keine kulturelle Grenze markiert.
Gehen wir doch einmal anders herum vor. Sehen wir uns einmal die Pseudoeliten an, die sich ihr eigenes soziales Netz aus Fördergeldern, Diäten, Zwangsbeiträgen und Steuergeldern geknüpft haben, ohne dafür einzuzahlen. Die ihre Kinder auf Privatschulen schicken. Diejenigen die sich aus den „normalen“ Sicherungssystemen verabschiedet haben und letztere durch ungesteuerte Einwanderung ruinieren:
8 Mrd. € nimmt die GEZ jedes Jahr ein, dazu kommen die Umsätze der Presse und des Privatfernsehens, zusammen 18 Mrd. €. Garniert wird dieser Ertragskuchen mit einem Sahnekleckschen von 300 Millionen Filmförderung und 3 Mrd. Subventionen für Theater und Opern.
Der moralinsauer-mediale Komplex hat also Jahreseinnahmen von mindestens 29 Mrd. €.
Die zweite Säule ist die Verklumpung von Politik und deren Vorfeldorganisationen. Im Bundeshaushalt sind etwa 16 Mrd. € im engeren Sinne der Politikförderung gewidmet. Dazu gehören Bundestag, Bundesrat, Bundespräsident, Förderprogramme mit politischen Zielen, Staatskultur, Gefälligkeitsgutachten und sonstige politikbegleitende Dienstleistungen. Überweisungen ins Ausland sind hier nicht mitgerechnet.
In den Landeshaushalten sind adäquat noch einmal 20 Mrd. € enthalten. Zugegeben, die Abgrenzung zwischen Politik und Fachausgaben ist gerade im Bildungsbereich nicht einfach. Der Genderprofessor und die frühkindliche Sexualisierung gehören zweifelsfrei zum politischen Budenzauber, genauso wie die Diäten der Landespolitik und die regionalen Gefälligkeitsdienstleister der Politik.
Auf 29 Mrd. Stiftungsvermögen der Großkonzerne kann man 4 % Ertrag rechnen, also rund 1,2 Mrd. € jährlich, Politische Stiftungen der Parteien greifen 0,5 Mrd. € aus Steuergeld ab, Gewerkschaften knapp 1,5 Mrd. €. Den öffentlichen Dienst als solchen rechne ich nicht mit, denn staatliche Aufgaben zu erfüllen ist kein Verbrechen, sondern eine Notwendigkeit. Polizisten und Aufseher in den Asyleinrichtungen sind harte Realisten, denen man ihre Einstellung nicht abkaufen kann. Auch in den Landratsämtern und Stadtverwaltungen dreht sich der Wind. Die Beschäftigten sind vom Herrenmenschengehabe einiger Zugereister regelrecht angewidert.
Wenn man die Ausgaben für den Politikbetrieb zusammenrechnet, kommt man auf knapp 40 Mrd. €.
Die dritte Säule betrifft die betreute Wirtschaft. Da sind die Subventionsmilliarden der Wind- und Sonnenkraft mit 28 Mrd. € der größte Posten. Dazu kommen die Beiträge für Zwangsorganisationen wie Kammern und Innungen. Und ein Wust von Subventionen und Abgaben, der fast undurchschaubar ist. Vom Elektroauto bis zur aufgedrängelten Abgasuntersuchung von Rauchfängen und Auspüffen.
Undurchsichtig auch die vierte Geldquelle, nämlich was ausländische Potentaten wie Erdogan mit seiner Religionsbehörde DITIB und Soros mit der Globalisierungssekte „Offene Gesellschaft“ in den Politikbetrieb beisteuern. Die DITIB hat einen jährlichen Etat von 1,8 Milliarden €, Soros eine Stiftung mit 18 Mrd. $ Vermögen. Wieviel davon in Deutschland landet? Alles intransparent.
Zusammengenommen bin ich jetzt schon auf 100 Milliarden € gekommen, die auf die eine oder andere Art dazu da sind um Liebediener bei der Stange zu halten. Und das ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Damit kann man ungefähr eine Million bedingungslose Jasager durchfinanzieren, wenn man ein durschnittliches Schmiergeld von 100.000 € jährlich annimmt. Der freiberufelnde Journalist muß mit deutlich weniger auskommen, der Intendant einer Medienanstalt oder eines Theaters bekommt entsprechend mehr. Studenten, die mal einen Zehner fürs Demolaufen bekommen, habe ich außen vorgelassen. Deren Aktivität hat auch sehr abgenommen. Kein Geld mehr da und keine Lust.
Die Million, die hart am staatlichen Tropf hängt und demzufolge betreut denkt, ist der Kern der sogenannten „Zivilgesellschaft“. Es sind gekaufte Kreaturen, die uns beherrschen und aussaugen, denen das traditionell linke Gedankengut nur noch lästig ist. Der Nukleus des sogenannten „Mittelstandes“, der die SPD – und nicht nur diese Partei – kaputtpolitisiert und zu Tode moralisiert.
Hier in Italien ist alles noch viel schlimmer. Die Gesellschaft polarisiert sich immer mehr, immer mehr faschistische Sprüche im Web, dafür schlägt das Imperium der linken Schaumschläger vehement zurück: es werden Altmarxisten aus dem Ruhestand geholt, um an Schulen und öffentlichen Einrichtungen ihre Positionen unters Volk zu bringen. Derweil wird das Land weiter mit afrikanischen Einwanderern geflutet und die Einheimischen stehen dem hilf- und wehrlos gegenüber. Gemeckert wird viel, gehandelt wird wenig. Vor ein paar Wochen gab es einen schrecklichen Zwischenfall und der Vater des Opfers hat ein paar Tage später aus dem Auto in eine Gruppe Schwarzafrikaner geschossen. Ganz schnell gab es in den Medien eine Rufmordkampagne, die den Mann als schwachsinnigen Ultranazi mit Waffentick ausgab, ohne Möglichkeit der Richtigstellung. Derweil fressen N** in ihren Camps Hund vom Grill und gehen auch weiter ihren heimischen Sitten nach. So wurde ein ermorderdeter Junge aufgefunden, dem Herz und Leber fehlten – wurde vermutlich für irgendwelche Rituale gebraucht.
Wer in Italien noch Geld auf dem Konto hat, bringt es außer Landes (man darf nur 1.500 € im Monat abheben, bei manchen Banken sogar noch weniger), denn man rechnet damit, daß Italien die Euro-zone nach den Wahlen verlassen wird. Wenn es so kommt, dann ist das Geld auf den Konten sowieso wertlos. Was eigentlich egal ist, weil die meisten ohnehin schon unterhalb der Armutsgrenze herumkrebsen.
@bevieridi, sehr interessant! Für mich erstaunlich, daß sich die Italiener gegen die Einwanderungsflut nicht wehren. Zwar hat Italien ja eine langjährige und immer noch starke Linke aber eben auch eine zumindest zahlenmäßig starke rechte und konservative Szene und auch entsprechende Parteien, wenn ich mich nicht irre, die sich anders als in Deutschland ja auch offen zeigt und zeigen darf, man denke da allein nur an die zigtausenden Fußball-Ultras. Wieso kommt da in Italien zu diesem Thema keine Massenbewegung in Gang, zumal man ja ansonsten dort immer noch Hunderttausende auf die Straßen bekommt, auch wenn die Rolle der ehemals machtvollen Gewerkschaften abgenommen hat?
Genau wie in D, in F oder in der Türkei gibt es keine führenden Köpfe für einen Widerstand oder gar Aufstand. Es ist dem System gelungen, den Konsens in der Bevölkerung zu zerstören, so daß es zwar Einzelkämpfer gibt, die aber nicht bekannt werden und niemanden mobilisieren können: Zerstörung der traditionellen Strukturen plus fehlende Kommunikation, weil Presse, Funk und Fernsehen regimetreu eine Scheinwirklichkeit vermitteln. Man darf auch nicht vergessen: Revolutionen kosten Geld. Von der französischen Revolution (Freimaurer) bis zum arabischen Frühling wurde immer hinter den Kulissen alles Mögliche in Stellung gebracht, organisiert und orchestriert. Die Bürgerbewegung in der DDR 1989 funktionierte nur deshalb, weil die Protestbewegung homogen war und gut vernetzt. Oder, mit Lenin gesprochen: „Revolutionen gelingen dann, wenn die unten nicht mehr wollen und die oben nicht mehr können.“
Professor Prabel hat das Problem benannt: solange das Regime Hunderttausende dafür bezahlen kann, daß sie das Volk einschüchtern und demoralisieren, führt Widerstand nur zur Repressalien gegen den Einzelnen.
Wenn dieses Geld zur Verfügung stünde, um einen alternativen Fernsehkanal oder eine Radiostation aufzubauen, wenn es strategische Köpfe und finanzielle Mittel gäbe, um ein Gegenstück zur AntiFa zu organisieren, gäbe es vielleicht eine Chance. Aber noch haben die einzelnen Menschen zuviel zu verlieren, um eine Konfrontation zu riskieren.
Professor Prabel kann mich da sicher berichtigen, aber irgendwer hat mir mal erzählt, daß die SS ursprünglich „SaalSchutz“ hieß. Sie wurde angeblich gegründet, weil die aggressive Linke ihnen nicht genehme Versammlungen gewaltsam störte und daß dabei auch Blut floß. Vermutlich sind die Biker deshalb beim „Marsch der Frauen aufs Kanzleramt“ nicht aufgetaucht, denn dann hätte die Geschichte sich wiederholt.
Doch, einige Biker haben die Demonstranten nach dem Abbruch des Marsches auf dem Weg zum Bundeskanzleramt begleitet. So steht es in einem Augenzeugenbericht einer Demonstrantin. Gut, dass sie da waren. Leider gab es zu wenige. Manche Frauen wurden mit Steinen beworfen, ein Mann bewußtlos geschlagen. Auch die Polizei soll einen Demonstranten geschlagen und Demonstranten daran gehindert haben, zum Kanzleramt zu gelangen.
@bevieridi , danke, wieder sehr interessant! Erlauben Sie mir bitte noch eine Frage dazu. Wenn also in Italien die Rechte nicht strukturiert und geschlossen ist und vor allem auch entsprechende Persönlichkeiten fehlen, die das zustande bringen können, so sind doch die Italiener durch alle unterschiedlichen politischen Strömungen hinweg sehr patriotisch. Anders als in Deutschland haben den berühmten Nationalstolz der Italiener selbst viele Jahre sozialistische Regierungen und der schon genannte traditionell starke Kommunismus in Italien nicht hinwegfegen können. Oder irre ich mich da? Wenn der also noch so wie beschrieben vorhanden ist, weshalb dulden dann die Italienier die Einwanderung und Überfremdung und wehren sich nicht dagegen? Das würde mich wirklich sehr interessieren!
@treu: Italiener sind vor allem pragmatisch. Sie mußten schon so vielen Eroberern und fremden Herren dienen, daß die Gründung ihres eigenen Nationalstaates dem italienischen ego sehr gut getan hat. Im römischen Stadtteil EUR steht ein architektonischer Kubus aus völkischer Zeit, im Volksmund „Colosseo quadrato“ genannt, dessen Inschrift dem italienischen Volk huldigt: „un popolo di eroi…“
Mit organisatorischen Aufgaben sind mein lieben Freunde allerdings überfordert. Auch die Mafia in Sizilien geht auf arabisches Clanwesen zurück. Immerhin: jedermann den ich hier kenne verfügt über ein privates Waffenarsenal. Den Leuten steckt Italiens turbulente Vergangenheit und das Banden-Unwesen noch tief in den Knochen. Auf dem Land kann man gut sehen, wie die alten, frei stehenden Bauernhöfe und Landsitze ursprünglich alle befestigt waren, mit extra dicken Außenmauern und mit Schießscharten.
Und heute ist jeder meiner Bekannten bis an die Zähne bewaffnet, nur so für alle Fälle.
@bevieridi, nochmals danke! Sehr interessant, wenn doch auch in der Tatsache und den Folgen sehr traurig und schade um eines der großartigsten Kulturvölker! Schon wieder im Begriff von den Barbaren überrannt zu werden. Geschichte wiederholt sich eben doch!
Gibt es überhaupt einen Genderprofessor? Na gut, ein paar solcher Hansels hüpfen vielleicht auch durch die Gegend; aber in der Regel sind das doch Weibsen, die da schrill ihren kurzfristigen Eigennutz in SozWiss-Prosa durchdrücken — und dabei mittelfristig den Ast absägen, auf dem sie sitzen.
Werter Herr Prabel, Sie haben eine Steilvorlage für das Fach Gesellschaftskunde an „Normal“schulen geschrieben.
… bedingungslose Jasager durchfinanzieren … betreut denk[en] … gekaufte Kreaturen, die uns beherrschen und aussaugen => die Irren als anthropophagische Wohlstandsparasiten.