Der Sonderfall Norwegen
Nun wird in den Berliner Koalitionsverhandlungen der Streit um den Verbrennungsmotor und die straffen Einführungstermine des Elektroautos eskalieren, um dann in einem faulen Formelkompromiß abgewürgt oder im seichten See des Vergessens ersäuft zu werden. Oder die Verhandlungen scheitern dran.
Bereits in den späten 90er Jahren, noch vor seinem Sturz als Parteivorsitzender und vor der Plitsch-platsch-Romanze mit Gräfin Pilati im Pool, führte Rudolf Scharping (SPD) im Bundestag Norwegen als Vorbild für die Energieerzeugung an. Fast 100 % erneuerbare Energie wurden schon zu seiner Bonner Oppositionszeit im Land der Fjorde erzeugt. Das wollte er in Deutschland auch erreichen. Aber ist das angesichts der Fakten nicht ein schräges Ziel? Die SPD-Regierung Schröder, in der Scharping zunächst auch am Kabinettstisch saß, schaffte es in sieben Jahren natürlich nicht annähernd. Es blieb nur das nicht eingelöste Versprechen, daß die Energiewende eine Kugel Eis kostet.
Denn Norwegen erzeugt den Strom ja nicht mit Photovoltaik oder mit Windmühlen, sondern fast ausschließlich mit Wasserkraft. Bei dem überwiegend schlechten Wetter und den gigantisch hohen Gebirgen in Norwegen brauchts auch keine Reservekraftwerke, man kann sich auf den Regen verlassen, der die Staubecken zuverlässig füllt.
Die Stromerzeugung erfolgt zu weit über 99 % mit Wasserkraft. Kernkraft, Kohle, Erdgas, das braucht man nicht, weil ja auch keine Reservekraftwerke erforderlich sind. Wasserkraft ist im Unterschied zu Wind- und Sonne grundlastfähig. Auf Spitzbergen gibt es ein Kohlekraftwerk, weil das Wasser gefrieren würde…
Im Land wird weit mehr Elektroenergie erzeugt, als man gebrauchen kann. Der Überschuß wird exportiert und „verschwendet“. In vielen öffentlichen Häusern gibt es keine Lichtschalter, man löscht das Licht nicht. Anreize zum Energiesparen gibt es nicht, der Pro-Kopf-Stromverbrauch ist einer der höchsten der Welt.
Rudolf Scharping erweckte damals den Eindruck, man könne diese Energieversorgung in Deutschland auch erreichen. Das scheitert allerdings an der geringen Höhe von Gebirgen, an der Siedlungsdichte und an der Meteorologie: In Deutschland regnet es nicht so zuverlässig. In Oslo gibt es im ganzen Jahr stabil zehn Regentage im Monat, in Bergen ist es noch nasser: 11 bis 22 Regentage im Monat. Die Leute haben zwischen den Zehen vermutlich Schwimmhäute. Man kommt dort auf über 2200 mm Niederschlag im Jahr, zum Vergleich Deutschland bringt es auf 750 mm. In Deutschland leben 230 Einwohner auf dem Quadratkilometer, in Norwegen 13. Man hat in Deutschland wenig Platz für neue Stauseen und Pumpspeicher.
Was in Norwegen geht, funktioniert in Deutschland definitiv nicht. Im Land der Wikinger heizt man elektrisch, bei uns ist das wegen den von der Regierung künstlich hochgetriebenen Strompreisen Unsinn. In Norwegen hat auch das Elektroauto eine Chance. Weil Strom wenig kostet. Einschließlich der Steuern und Abgaben zahlt man für die Kilowattstunde in Norwegen 16 ct, bei uns das doppelte. Nur im ehemaligen Ostblock, den Niederlanden, Finnland und auf Malta ist Strom noch billiger.
Dank des niedrigen Strompreises, grundlastfähiger Wasserkraft und großzügiger Förderung waren 27 % der Neuzulassungen in Norwegen Elektroautos. Es fallen Import- und Mehrwertsteuer beim Kauf weg, was bei einem Kompaktwagen einen in Euro deutlich fünfstelligen Preisvorteil bedeutet. Zudem dürfen E-Autos in Großstädten die Busspuren benutzen und kostenlos parken. Natürlich darf man gespannt sein, ob sich diese Tendenz zum Elektroauto auch bei einem Wegfall der Vorteile verstetigt. In Dänemark brach der Verkauf der E-Autos nach dem Wegfall der Subventionen ein.
Der Grüne Cem Özdemir schwadroniert trotz der zum Aufladen von Elektroautos benötigten Energie, die im deutschen Strommix nur zum kleineren Teil aus regenerativen Quellen stammt, vom emissionsfreien E-Auto, das er mit 6.000 € fördern will. Das von der Emissionsfreiheit ist natürlich wie alles, was die Grünen behaupten, eine dicke fette und freche Lüge, die von der grünenaffinen Lügenpresse, breitgetreten wurde. Die Emission wird nur vom Auspuff auf den Kraftwerksschornstein verlagert. Der Focus hat das jetzt entlarvt. Die Wahrheit: Nur ein Bruchteil der deutschen Energieerzeugung ist „emissionsfrei“ und dazu gehört derzeit auch noch die von den Grünen gehaßte und bekämpfte Energie aus Kernkraft.
Ganze 48 Mrd. kWh wurden im ersten Halbjahr 2017 in Deutschland aus Wind erzeugt, und 27 Mrd. kWh aus Photovoltaik, von insgesamt 330 Mrd. kWh. Ein geringer Teil davon war auch noch Müllstrom, der ins Ausland verklappt werden mußte. So sieht bei uns die Wahrheit im Gegensatz zu den tscherkessischen Legenden aus. Özdemir sollte mal einen Blick in die aktuellen Tafeln der AG Energiebilanzen werfen, um seinen niedrigen Bildungsstand etwas aufzuhübschen.
Obwohl das Land der Fjorde wegen seiner Topografie, Siedlungsdichte und Metorologie ein Sonderfall ist, wird es uns von grünen, roten und schwarzen Märchenerzählern immer wieder als Beispiel unter die Nase gerieben. Es ist jedoch ein energieerzeugender Exot, dem man nicht nacheifern kann.
Auch Island hat mit 11 Cent/kWh einen sehr geringen Strompreis. Auch hier wird Strom hauptsächlich durch Wasserkraft und Geothermie erzeugt. Dieser Preis, verbunden mit dem Klima, ist der Grund, warum hier die „Bitcoin-Farmen“ wie Pilze aus dem Boden schießen.
Özdemir ist kein Türke, er ist Tscherkesse. Diesen Fakt hat der Artikel völlig richtig herausgearbeitet. Sicherlich sind Tscherkessen ein fröhliches Kakasusvölkchen. Aber von ihm eine Erhöhung seines niedrigen Bildungsstandes zu verlangen, ist genau so eine Hoffnung wie die, dass irgendwann Mühe fliegen werden. Aufgrund seiner intellektuellen Ausgangsbasis kann er seinen Bildungsstand gar nicht erhöhen. Da kann er sich anstrengen, wie er will. Er ist bei den Grünen lediglich so hoch gestiegen, weil der Rest einen Bildungsstand hat, der noch tiefer liegt.
Fein und schlüssig argumentiert. Vor allem die Erklärung des recht niedrigen Bildungsstandes der Berufslosen + Studienabbrecher. Ich bin ja mal auf die Vorstellung der 22-Semster Studierenden ANahles gespannt.
Aber auch Scharping sagt man nach, er sei nie „the sharpest knife in the drawer“ der Spezialdemokraten gewesen.
Es kann eben bei solchem Mittelmaß keine Spitzenleistungen geben.
Sorry: Mühe = Kühe
Kein Problem. Kommt nicht „Mühe“ von „Muuh!“?
Wozu brauchen wir denn andere Fahrzeuge, wo der Prabel doch im voherigen Artikel feststellt, daß die Endlichkeit der Erdölversorgung und der Rohstoffe allgemein nur eine uns aufgetischte Lüge ist?