Elektroautos sind immer noch Luxus
Vor fast drei Jahren, im August 2014, hatte ich über die Unwirtschaftlichkeit von Elektroautos berichtet. Zeit mal ein Update dazu zu bringen. Denn die Preiskulisse für die Fahrzeuge, das Benzin, Diesel und Elektroenergie ändert sich ständig. Damals hatte ich geschrieben:
„Ein Elektromotor, der direkt vom Stromnetz aus betrieben wird hat einen Gesamtwirkungsgrad von 34 %, wenn der Strom beispielsweise in einem Kohlekraftwerk erzeugt wurde. Durch die Zwischenschaltung eines Lithium-Ionen-Akkus (…) sinkt der Gesamtwirkungsgrad auf 30 %. Ein Dieselmotor hat dagegen einen Wirkungsgrad von bis zu 50 %, ist einem akkubetriebenen Elektromotor vom Wirkungsgrad also haushoch überlegen.“
Unter Energietarife.com befindet sich ein Preisvergleich zwischen Elektro- und Dieselfahrzeugen von 2012, bei dem abgesehen vom Anschaffungspreis die Elektrofahrzeuge gut abschneiden. Allerdings hat sich die planwirtschaftliche Preiskulisse für Energie seitdem dramatisch verändert. Die Autoren des Vergleichs hatten 2012 mit einem Strompreis von 21,1 ct / kWh und einem Dieselpreis von 1,55 € / l gerechnet. Diesel ist mittlerweile bei 1,15 € / l zu tanken, ist also 26 % billiger geworden und der Strompreis liegt bei rund 32 ct / kWh und ist 52 % teurer als vor 5 Jahren. Der Preisvorteil des Elektroautos beim Verbrauch ist damit völlig futsch. Genauso wie Merkel damit den Markt für Wärmepumpen und KWK kaputtgemacht hat.
Die Wirtschaftswoche hatte im Januar 2017 einen aktuellen Preisvergleich für Elektromobilität gerechnet: Das VW-Modell e-up! Kostet pro Kilometer 37,8 ct, das entsprechende Diesel-Modell 30 ct. Ähnlich sieht es auch bei BMW aus: der i3 (elektrisch) braucht 47,8 ct, der Mini Cooper SD 41,5 ct. Und so geht es durch die ganze Modellpalette.
Ich wundere mich etwas über diese berechneten Kosten, denn mein Sprinter und mein D-Max fahren beide deutlich unter 30 ct, obwohl sie etwas größer sind als die obigen Basis-Diesel-Modelle von VW oder BMW. Die Wiwo rechnet wohl mit einem frühzeitigen Verkauf der Edelkarossen mit erheblichem Wertverlust. Da der Kaufpreis immer noch die entscheidende Größe ist, muß man den Wagen fahren, bis die jährlichen Werkstattkosten höher sind, als die Abschreibung eines Neuwagens. Sonst verschenkt man Geld. Die besten Kilometerkosten erzielt man, wenn man relativ neue Gebrauchte kauft und diese fährt, bis der nächste Gebrauchte wirtschaftlicher ist.
Heinz Donhauser weist in einem Fachbeitrag auf einige Schwächen des E-Autos hin, die von der Lügenpresse und dem zwangsfinanzierten Staatsfernsehen in böser Absicht verschwiegen werden:
„Die Bereitstellung der Energie spielt nämlich dann eine Rolle, wenn auch der Strom aus fossilen Energieträgern gewonnen wird. Während die Bereitstellungsverluste bereits im Verbrennungsmotor anfallen, entstehen diese sie beim elektrischen Fahren in der Stromerzeugung. Betrachtet man also nur die Effizienz der Antriebe selbst, fällt der Verbrennungsmotor auf den ersten Blick deutlich schlechter aus. Berücksichtigt man die Bereitstellungsverluste, sieht das Bild ganz anders aus: Da unsere Stromgewinnung aus fossilen Energieträgern einen Wirkungsgrad von kaum 40 % hat (inkl. Übertragungsverluste), darf ein Auto mit Verbrennungsmotor nämlich die 2,5-fache Energiemenge des Elektroautos verbrauchen, um am Ende den gleichen Energieverbrauch zu haben.
Eine gerne übersehene Rolle spielt auch die Innenraum-Heizung beim Elektroauto. Während der Verbrennungsmotor die Innenraum-Wärme weitgehend aus der Motorabwärme bedienen kann, muß das Elektroauto hierfür zusätzlichen Strom aus dem Akku verheizen.
Wie viel Energie die Heizung verbraucht, wird dabei nicht nur von der Außentemperatur beeinflusst. Da wir den Energieverbrauch eines Auto in Abhängigkeit von der Fahrstrecke messen, bestimmt die Fahrgeschwindigkeit darüber, wie lange die Heizung im Auto läuft. Die führt dazu, dass der Energieverbrauch der Heizung vor allem in der Stadt sehr hoch ist, weil für die Fahrstrecke von 100 Kilometern in der Stadt viele Stunden vergehen. Im Winter verbraucht daher die Heizung im Stadtverkehr locker mehr Energie als für den Antrieb nötig ist. Nicht ohne Grund gibt es reichlich Berichte darüber, dass die Reichweite der Elektroautos im Winter sogar halbieren kann, weil sich der Energieverbrauch durch die Heizung verdoppelt.“
Nun werden die Grünen natürlich mit dem Argument kommen, daß die E-Autos ja mit Wind- und Solarstrom fahren. Und kürzlich las ich, daß ein Elektromotor einen Wirkungsgrad von 90 % hat. Das ist aber nur der Fall, wenn der Strom aus der Steckdose kommt, und seine Erzeugung außen vorgelassen wird. Der Wind bringt trotz enormer installierter Leistung nur 8 % der Energieerzeugung und die Sonne ungefähr 3 %. Viel mehr Strom stammt aus Verbrennung fossiler Stoffe. Damit bricht diese Lebenslüge der Energiewende in sich selbst zusammen.
Merkel will 2020 eine Million Elektroautos auf den Straßen Deutschlands sehen. Mit CO2-Einsparung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit hat das natürlich nichts zu tun. Es ist ein ideologisches Projekt, das gesamtgesellschaftlich etwa so charmant ist, wie die Oktoberrevolution, die Pädophilie, der Volkssturm, Filzläuse, die Zonengrenze, Maos Großer Sprung oder die Energieträgerumstellung 1981 bis 1989.
Gerade heute hat die Kanzlerin vom Bundesverfassungsgericht einen Schuß vor den Bug bekommen, was die Energiepolitik betrifft. Lernen wird sie daraus nichts. Sie ist in ihre Obsessionen zu verbohrt. Auch Honecker und Hitler waren in ihren weltfremden Anschauungen fest. Die hat leider auch niemand rumgebogen.
Was das Ziel der eine Million E-Autos betrifft, so wurde diese idiotische Schnapsidee auf einem völlig nebensächlichen Schauplatz in einer völlig nebensächlichen Bemerkung von der Raute des Grauens mal so aus der lockeren Hand gecancelt:
http://www.automobil-blog.de/2017/05/16/eine-million-elektroautos-bis-2020-merkel-glaubt-nicht-mehr-daran/