Weiße Salbe an der Grenze
Als weiße Salbe werden Medikamente bezeichnet, die auf Einbildung beruhen oder für den Kranken zumindest kurzzeitig beruhigend wirken. In Politik und Wirtschaft werden wirkungslose Maßnahmen, die auf Täuschung oder Selbsttäuschung beruhen, als „weiße Salbe“ bezeichnet.
Gerade habe ich ein Stück der Balkanroute bereist. An der österreichisch-ungarischen Grenze kontrollieren zwei Österreicher die Ausweise. Sie haben keine schweren Waffen dabei und können gegen einen Lkw voll afghanische Kämpfer nichts ausrichten. Sie können nur beten, daß der nicht kommt.
An der bayrischen Grenze ist ein Kontrollposten auf der A 3 bei Passau aufgebaut worden. Wenigstens haben die Grenzschützer Kriegswaffen und technische Ausrüstung dabei. Aber welcher Schlepper tappt in eine solche Falle? Zwischen der tschechischen Grenze und der Donau kann man auf einer Länge von 25 km Asylbewerber zu Fuß über die Grenze schicken, ohne daß ein Grenzfluß hindert. Dasselbe ist im Bereich Berchtesgaden und Bad Reichenhall der Fall. Glaubt die deutsche Regierung, daß die Schlepper keine Karten lesen können? Angesichts der in 2017 wieder steigenden Zahl von illegalen Einreisen ist die Kontrolle auf der A3 zwar zu begrüßen, aber letztlich weiße Salbe.
Selbst wegen dieser harmlosen und in ihrer Wirksamkeit eingeschränkten Maßnahme mußte die bayrische Staatsregierung bei den „Saupreißen“ in Berlin immer wieder insistieren. Bayern hatte dem Bund ständig wie einem kranken Huhn personelle Hilfe bei den Kontrollen angeboten, das Angebot war aber bisher stets hochmütig abgelehnt worden. Endlich im Dezember 2016 war es soweit, daß die arroganten Berliner Trotzköpfchen ihren Widerstand aufgegeben haben. Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann sprach von einem „klaren Erfolg“. Er sei froh, dass Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) das bayerische Angebot nun angenommen habe.
Einen Makel hat die Sache dennoch: Die bayrischen Bereitschaftspolizisten, die hier eingesetzt werden, stehen unter dem Kommando der Bundespolizei. Da wackelt wohl der Schwanz mit dem Hund. Seehofer läßt sich immer wieder unterbuttern.
In der bayrischen Folklore gibt es wegen solchen Vorfällen traditionell viel Skeptizismus gegen Berlin. Nur ein einziges Beispiel:
Hoch droben zwischen Schnee und Eis
liegen ein toter Bayer und ein Preiß
Paß auf, du lieber Wandersmann,
kommst du bei den Toten an:
Wenn du betest, bete leis,
sonst wacht er wieder auf, der Preis.
Wir nennen sowas Placebo, aber ich freue mich immer über deutsche Ausdrücke. 🙂
Ich erlese wieder die Hoffnung auf Waffe. Würden die Grenzer wirklich schießen? Wir erinnern noch die Mauerschützenprozesse? Ich las heute, daß eine Hamburger Richterin einem musel Frauenjäger mehrere tausend Euro zugesprochen hat, ihn freigesprochen hat und dann die Polizei angegangen ist. (http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/hamburg-freispruch-fuer-iraner-behzad-s-34-letzter-sex-mob-prozess-beendet-polizei-von-richterin-kritisiert-a2079280.html)
Ich schätze den Prabel enorm und fühle mich oft genug mies seine wertvollen Gedanken zu zerpflücken (was viel einfacher ist, als sie zu sammeln)…. Irgendwann las ich sowas wie „in Schweden denken 85% der Polizisten an Kündigung“. Wie hoch mag dieser Anteil in D sein? Wäre ich Bulle, ich hätte die Schnauze gestrichen voll. Ich habe eine Waffe und soll mir Probleme einhandeln? Wozu denn?
Politiker treten mir in den Hintern. Juristen (s.o.) auch. Volk auch. Die Musel sowieso. Ich lasse Vergewaltiger laufen und verhafte die Pfeffersprayerinnen. Nicht weil ich will sondern weil Heiko M. es so erzwingt und obwohl mein Rechtsgefühl schreien mag, ich bin in einer abhängigen Beschäftigung. Dürften Polizisten die Waffen mit nach Hause nehmen, wir sähen wohl eine hohe Suizidrate.
@Fin,
In Deutschland, dem Land der Obrigkeitshörigkeit, der Denunzianten, Blockwarte, Mitläufer und Wendehälse wird nichts passieren, schon gar nicht von Staatsdienern und Beamten. Die nehmen mit und so lange was geht, da denkt jeder zuerst an sich und nimmt dabei auch Wut und Frustration lieber in Kauf. Nur nicht anecken. Alles wundervolle, perfekte Nullen. Ein paar Wenige davon wissen es dann irgendwann doch mal besser und wagen sich aus der Volldeckung, aber natürlich immer erst nach der Pensionierung, mit Vollkasko und doppelten Boden. So viel zum Mut und zur Handlungsweise des Staatsapparates. Da darf man nichts erwarten, kein Aufbegehren und kein Zusammentun mit dem Bürger. Man heult sich vielleicht privat aus, aber sobald die Uniform wieder sitzt oder der Dienstausweis im Jacket steckt wird der Schalter umgelegt und nur noch korrekt und blind ausgeführt. Darin sind wir nun mal wirklich Weltmeister!
Die dürfen sie mit nach Hause nehmen. Ernsthaft!