Der 9. November ist der Tag der Deutschen Einheit
Die mediale Hektik um die sogenannte „Einheitsfeier“ in Dresden ist unverständlich. Mehr als tausend Polizisten und ebenso viele Betonklötze sollen die Feier sichern. Wofür braucht es Betonklötze? Will Frau von der Leyen die Feierlichkeiten mit einem Panzer besuchen? Vor dem Eingang einer Moschee war im Vorfeld eine Bombe explodiert, und die Explosion war auf der Homepage der Religionsgemeinschaft im Video zu sehen. Ungewöhnlich! Woher wußten die Filmer, daß und wann eine Bombe explodiert?
Die „Medienarbeit“ erinnert an den erfundenen Kindermord von Sebnitz und den Khaled-Mord in Dresden. Über die völlig unschuldigen Sachsen wurden Schauergeschichten verbreitet. Die Sachsen müssen sich endlich massiv gegen Presse und Fernsehen wehren. Abbestellen und GEZ verweigern.
Die Explosion in Dresden wurde von sachsenfeindlichen Kräften wohl herbeigeführt, um in den Lügenmedien den Eindruck zu erwecken, man feiere die Heilige Messe der deutschen Einheit im sächsischen Puff. In Wirklichkeit hat 1989 kein Volk soviel für den Zusammenbruch der DDR getan, wie die Sachsen. Jede Woche versammelten sich bis zu 500.000 Leute, um die deutsche Einheit zu fordern: „Wir sind ein Volk“.
Der Zeitpunkt der Feier am 3. Oktober wirft Fragen auf. Eigentlich ist der Tag der deutschen Einheit der 9. November. An diesem Tag wurde die Grenze geöffnet. Um 18:57 sagte Günter Schabowski:
„Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen [Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse] beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Die zuständigen Abteilungen Pass- und Meldewesen der VPKÄ – der Volkspolizeikreisämter – in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne dass dafür noch geltende Voraussetzungen für eine ständige Ausreise vorliegen müssen. Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD erfolgen.“
In den Abendnachrichten des Westfernsehens wurde das damals berichtet und die Bürger rieben sich verwundert und ungläubig die Augen. Sie sammelten sich insbesondere an der Bornholmer Straße. Um 23:30 wurde die Grenze überrannt und die ersten 20.000 Berliner waren im Westen.
Die Leute haben selten soviel geheult, wie in den Folgetagen. Morgens beim Rasieren lief immer das Kofferradio, das über neue geöffnete Grenzübergänge berichtete. Und jeden Morgen habe ich wieder geheult. Und wie mir ging es Millionen Leuten. Die damaligen Emotionen lassen sich mit denen am 3. Oktober 1990 nicht vergleichen, als die deutsche Fahne vor dem Reichstag hochgezogen wurde. Das war eben nur eine Zeremonie.
Der dritte Oktober ist ein willkürlich festgelegtes Datum, welches aus technischen Zwängen bei der Vorbereitung der ersten gesamtdeutschen Wahl nach 1933 resultierte. 1990 berichtete die „Zeit“ von der zentralen Einheitsfeier:
„Indes drängen sich auf dem Platz vor dem Westportal des Reichstags mehr als hunderttausend Menschen. Sie schwenken Deutschland-Fahnen, jubeln und rufen „Helmut, Helmut!“ Helmut Kohl, der so Angerufene, steht auf der Ehrentribüne in der zweiten Reihe hinter seiner Frau Hannelore, neben ihr Willy Brandt und Richard von Weizsäcker. Auch Hans-Dietrich Genscher und Oskar Lafontaine sind da. Ganz außen am Rand Lothar de Maizière, der erste und letzte frei gewählte Ministerpräsident der DDR. (…) In Ost-West-Dörfern wie dem wiedervereinten Mödlareuth oder dem einstigen Grenzübergang Gutenfürst herrscht Volksfeststimmung, Zeugen beobachten „einen Riesenansturm“. Im Westen selbst bleibt es hingegen vergleichsweise ruhig. „Wenig überschäumende Freude an der Ruhr“, heißt es in einem Bericht von den Einheitsfeiern in Nordrhein-Westfalen, „Am Main ist die Begeisterung gedämpft“, wird aus Frankfurt gemeldet.“
Wo die „Zeit“ recht hatte, hatte sie recht. Am 3. Oktober 1990 hielt sich die Einheitsbegeisterung bei vielen Sozialdemokraten und Grünen im Westen in Grenzen. Und auch im Osten gossen die Genossen um Krenz und Gysi bitteren Essig in den Wein der Freude. Viele Wessis hatten mit gutem Grund auch Angst vor den Kosten der Einheit.
Nach 26 Jahren Einheit haben viele Leute realisiert, daß der Westen mit der überflüssigen „Linkspartei“ beglückt wurde, der Osten mit den grünen Spaßbremsen, Vegetariern und Sauertöpfen. Da vergeht einem schon ein Teil der Freude an der deutschen Einheit.
Das Zerschneiden des Stacheldrahts am 9. November passierte so plötzlich, daß Gysi, Lafontaine und Trittin keine Zeit hatten alles zu zerreden und die Freude zu verderben. Und dieser unvergeßliche Abend hatte den starken Reiz des Verbotenen und des Tabubruchs. Der 9. November ist unser wirklicher Nationalfeiertag. Es ist der Tag, als urplötzlich und völlig überraschend ein 28jähriger Albtraum endete.
Guten Abend Herr Dr. Prabel!
Welcher Deutsche kennt nicht dieses Datum: 1848, 1918, 1989, 2016…
Ich persönlich bin weiter für den 17.Juni, auch wenn mir der 9.November als Ossi mindestens ebenso „heilig“ ist. Aber auf der anderen Seite muß ich rein für mich persönlich heute feststellen, daß sich schon seit einiger Zeit eine tiefe Ernüchterung und Enttäuschung, ja eine Entfremdung zu meinem geliebten Deutschland, meiner Heimat, eingestellt hat. Ich hätte niemals geglaubt, daß ich das mal sagen müßte und nie gedacht, jemals über ein Auswandern nachzudenken. Und ich hätte nie für möglich gehalten, daß ausgerechnet eine ostdeutsche ehemalige FDJ-Sekretärin dafür verantwortlich ist. Im Nachhinein, und auch das sage ich schweren Herzens, wäre es wohl wirklich besser gewesen, wenn die DDR-Bürger versucht hätten, einen neuen Staat selbst aufzubauen, und wenn es nur darum gegangen wäre, irgendwann später selbstbewußt als gleichberechtigter Partner tatsächlich beizutreten und nicht einfach übernommen und ausgeschlachtet zu werden. Dieses heutige Deutschland habe ich mir jedenfalls nicht gewünscht und auch niemals für möglich gehalten.
Ich teile die geschilderten Gefühle zum 9. November 1989, auch wenn ich erst am nächsten Tag um 7 Uhr davon erfuhr. Seit März 2013 wohne ich nahe bei Plauen, wo die erste Großdemonstration organisiert worden war. Dies gab Leipzig Auftrieb. Die hatten einen Kameramann, der Videos in den Westen schmuggelte. So einer fehlte damals in Plauen. Das ist das ganze Geheimnis.
Und heute? Die Falschmeldungen zu den Panzern in Dresden sind erschütternd, doch die Fotos, die sich in Windeseile im Netz verbreitet haben, stehen im Kontrast zur „Blaulichtmeile“. Vielmehr kommt der Verdacht auf, hier findet erneut eine „Polizeiübung“ statt, nur dieses Mal ist auch die Bundeswehr mit von der Partie. Komisch, oder? Nachtigall, ick hör dir trapsen!
http://www.dzig.de/Dresden-Polizeiuebung-und-Bundeswehruebung
Die Erinnerung an die Polizeiübung in München am 22. Juli 2016 verblasst langsam, die Polizeiübung am 4. August rund um das Haus, das ich miete, werde ich so schnell nicht vergessen. Was üben die eigentlich und warum?