Würzburg und der Aufstand der Anständigen
Ein sogenannter „Deutscher“, damals als Bereicherung fix eingebürgert, und ein Araber hatten am 4. Oktober 2000 einen leichten Brandsatz auf die Synagoge in Düsseldorf geworfen. Zu solchem himmelschreienden Dilettantismus würde sich der Islamische Staat heutzutage aus Scham nicht bekennen. Noch am selben Tage war der Bundeskanzler in Begleitung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement und des Funktionärs Paul Spiegel zu einer Besichtigung des dürftigen Schadens aufgebrochen. Gerhard Schröder sagte dort angekommen „Wir brauchen einen Aufstand der Anständigen, wegschauen ist nicht mehr erlaubt“, und ergänzte, daß man ein Maß an Zivilcourage entwickeln müsse, damit Täter nicht nur kriminalisiert, sondern auch gesellschaftlich isoliert würden.
Wie er das wohl meinte? Deutsche Kanzler stehen mit der deutschen Sprache prinzipiell auf Kriegsfuß. Wenn wir etwas kriminalisieren müssen, ist es doch nicht kriminell? Oder täuschen wir uns da?
Der Aufstand der Anständigen dauerte knapp zwei Monate. Als Folge von Schröders Aufruf wurden in Bund, Ländern und Gemeinden sowie bei den von der Regierung bezahlten „Nichtregierungsorganisationen“ Aktionspläne entworfen. Lichterketten und Demonstrationen wurden mit Fördergeldern eingekauft. Wie nach der Erstaufführung von Schillers „Räubern“ lagen sich wildfremde Gutmenschen auf Straßen und Plätzen in den Armen und weinten heiße Tränen der Entrüstung. Wir können uns das Dummchen Claudia Roth in diesem Betroffenheits-Taumel als in ihrem Element befindlich lebhaft vorstellen.
Alles weil man (man = die SPD und die Medien) behauptete, daß Deutsche den Brandsatz geworfen hätten. Im Dezember wurden die moslemischen Täter enttarnt und die Regierung hatte trotz ihrer vollmundigen Ankündigungen „die Täter nicht nur zu kriminalisieren, sondern auch gesellschaftlich zu isolieren“ keine Lust mehr dazu. Schröder und sein Sozius Joschka Fischer wollten ja nur gegen Deutsche hetzen. Noch 2000 schlief das kühne und mutige Projekt der Lichterkettendemokraten deshalb sang- und klanglos sowie ergebnislos ein. Schon an Weihnachten 2000 waren die Weihnachtsbäume mit ihren Lichtlein wieder unter sich. Das rächt sich jetzt.
Im August 2015 wurde der mausetote „Aufstand der Anständigen“ durch die offensichtlich unterbelichtete Mitarbeiterin des zwangsfinanzierten Staatssenders NDR, Anja Reschke, in einem Tagesthemen-Kommentar reanimiert. Mit wutverzerrtem Gesicht sagte sie „Der letzte Aufstand der Anständigen ist 15 Jahre her. Ich glaube es ist mal wieder Zeit.“
In der Wut tut niemand gut. Erstens hat sie wegen Dusseligkeit nicht begriffen, daß sich dieser Aufstand gegen Moslems und nicht gegen PEGIDA hätte richten müssen, wenn Schröders Worte in die Tat umgesetzt worden wären. Zweitens vergaß sie zu erwähnen, unter welch peinlichem Schweigen das politische Groß- und Haßprojekt der SPD damals beerdigt wurde. Bis heute steht übrigens eine Entschuldigung der Akteure für ihre falsche Verdächtigung aus. Der Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) wurde damals gleich mit in den Unflat der sozialdemokratischen Gedanken-Latrine gezogen. Aus der zufälligen Nähe zu diesem Feiertag wurden Zusammenhänge hergeleitet, die unter dem Lichte der Erkenntnis wie Seifenblasen zerplatzten.
Jetzt schreiben wir 2016 und es hat wirklich einen ausländerfeindlichen Anschlag bei Würzburg mit vier schwer verletzten Chinesen gegeben. Wo bleibt der Aufstand oder der Aufschrei der Gutmenschen? Sag mir wo die Anständigen sind, wo sind sie geblieben?
Wer hört die „mutigen Stimmen“ von Anja Reschke, Til Schweiger, Klaus Kleber, Dunja Hayali und wie die medialen Vorkämpfer Dünkeldeutschlands alle heißen?
Beim Adlershofer Kinderfernsehen gab es in der Russenzeit zwei Handpuppen in Meister Nadelöhrs Märchenwald: Das stets unbedarft und unüberlegt daherschnatternde Schnatterinchen und den stets dozierenden und belehrenden Mischka-Bär, der die Propaganda der Partei mit Schöpfkellen gefressen hatte. Die scheinen grad als handelnde Personen auferstanden zu sein. Die einzige Sorge von Schnatterinchen Künast und Mischka-Bär Augstein galt dem Wohlergehen des Attentäters. Das waren aber keine wirklichen Stimmen, sondern geschwätziges Gezwitscher.
Die selbsternannten Anständigen hat es wohl nie gegeben. Denn anständige Leut scheuen das Zwielicht der unfreiwillig bezahlten Matt-Scheiben von ARD und ZDF. Dort sieht man nur zeitgeistige Glücksritter, die als Gesinnungsgenossen inzwischen eine gefährliche Festungsmentalität entwickelt haben.
„Das stets unbedarft und unüberlegt daherschnatternde Schnatterinchen und den stets dozierenden und belehrenden Mischka-Bär, der die Propaganda der Partei mit Schöpfkellen gefressen hatte. “
Das ist nicht Mischka, sondern PITTIPLATSCH auf dem Bild, der immer dozierend den Abendgruß füllte. Bitte korrigieren sie das.
http://www.otz.de/startseite/detail/-/specific/Pittiplatsch-und-Schnatterinchen-am-Sonnabend-in-Bad-Lobenstein-1770490973
Lieber Ossi, das Bild hat Thomas Böhm für Jouwatch ausgesucht, der ist ein Wessi und hat vermutlich nie Meister Nadelöhr gesehen. Ich bitte deshalb um Nachsicht. Vom Charakter paßt nur der Mischka-Bär zu Jakob Augstein. Zu Pitti, da fällt mir in der Politik eigentlich nur Norbert Blüm ein….