Hundertfünfzig Jahre Fortschritt am Stück
Für unsere roten und grünen Journalisten und Politiker ist Deutschland nur ein Stück Sch… Das liegt aber nicht an Deutschland sondern an der fehlenden Bildung der Selbsthasser. Erinnern wir uns, wie Frau Dr. Merkel ihrem Parteisekretär Gröhe am Wahlabend der Bundestagswahl die Deutschlandfahne wegriß. Typisch für die Antifa!
Es gibt viele Phasen der deutschen Geschichte, die uns Grund zum Stolz auf Deutschland geben. Dazu gehört die Staufferzeit 1138 bis 1254, die mit den Namen Barbarossa und Friedrich II. verbunden ist. Die Erholungszeit nach dem Dreißigjährigen Krieg von 1648 bis 1800, die Biedermeierzeit und die Periode der Industrialisierung von 1815 bis 1866. Die Periode der Regierung durch den Kanzler Otto von Bismarck von 1866 bis 1890. Und natürlich die Zeit des Wirtschaftswunders von 1950 bis 1966, die vor allem mit Konrad Adenauer und Ludwig Erhard verknüpft wird. Nicht zu vergessen die Wiedervereinigung Deutschlands 1990.
Es gab natürlich auch Zeiten des Niedergangs wie den Dreißigjährigen Krieg 1618 bis 1648, die napoleonische Fremdherrschaft 1801 bis 1815, den antibürgerlichen Elitarismus von 1890 bis 1945, der nach 1968 im westlichen Teilstaat wieder auflebte und die Russenherrschaft 1945 bis 1989. Die meisten Problemzeiten waren durch ausländische Eingriffe, gestörte internationale Beziehungen und sozialistische Exzesse ausgelöst worden.
Über diese deutschen Problemperioden ist schon allerhand aufgeschrieben worden, ich möchte mich deshalb mit den „normalen“ Aufbauzeiten beschäftigen. Der hundertfünfzigjährige Wiederaufbau nach dem 30jährigen Krieg ist eine Zeit mit beeindruckenden politischen, demografischen, militärischen, wissenschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Erfolgen und Leistungen.
Die Bevölkerungszahl betrug um 1650 noch etwa 10 Millionen Einwohner, während 1618 in der Vorkriegszeit noch über 17 Millionen geschätzt werden. Fast die Hälfte der Einwohner waren dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer gefallen. Die Politik der absolutistischen Herrscher war bei der Wiederbesiedlung verwüsteter Landstriche und bei der Schaffung besserer Lebensbedingungen erfolgreich: 1800 lebten schon wieder etwa 22 Millionen Einwohner in Deutschland. Und das trotz der negativen Folgen der Kleinen Eiszeit, die von 1300 bis 1880 die landwirtschaftliche Produktion durch kürzere Vegetationszeiten behinderte und immer wieder zu Hungersnöten führte.
Mit dem Westfälischen Frieden 1648 war die Grundlage für ein überwiegend friedliches Nebeneinander der beiden Hauptreligionen Katholizismus und Protestantismus gelegt worden. Kriege wurden, wenn man von Preußen einmal absieht, von außen gegen Deutschland geführt, der starke türkische Angriff auf Wien 1683 konnte mit polnischer, bayrischer, sächsischer und venetianischer Hilfe zurückgeschlagen werden. In den Folgejahren wurde Ungarn vom türkischen Joch befreit. Das Schändliche: Frankreich nutze den türkischen Angriff, um die Pfalz zu verwüsten.
Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation hatte den Vorteil der Vielstaatlichkeit und damit des Wettbewerbs zwischen den fast souveränen Territorien. Dieser Wettbewerb spielte sich auf den Feldern der Ökonomie, der Wissenschaft und der Kultur gleichzeitig ab und war von einer beginnenden Verbürgerlichung begleitet, was die Ausweitung der Untertanenrechte betraf. Die zahlreichen Residenzen führten zu einer relativ ausgeglichenen Verteilung des Wohlstands in der Fläche.
Jeder Fürst wollte möglichst viele Untertanen regieren. Insbesondere in Baden, Sachsen und Österreich versuchte der Staat mit allen Mitteln die Abwanderung von qualifizierten Einwohnern zu verhindern. Preußen siedelte 300.000 Protestanten aus der Pfalz, aus Österreich, der Schweiz und vor allem aus Frankreich an. Die Niederlande, England und Frankreich, aber auch Deutschland verloren bis zum Ende des 18. Jahrhunderts etwa 6 Millionen Auswanderer nach Amerika. Vereinzelt kam es aus Habgier und Prunksucht zu Soldatenverkäufen deutscher Fürsten an England. Die Kleinstaaten Hessen-Kassel, Nassau, Waldeck, Ansbach-Bayreuth, Braunschweig und Anhalt-Zerbst taten sich bei diesem unrühmlichen Handel hervor. Das waren jedoch Ausnahmen, die entgegen der Regel waren. Im Wettbewerb um möglichst viele Einwohner mußten die Staaten die Zahlung von Abgaben beschränken und für bestimmte Leistungen wie Urbarmachung von Land Steuerfreiheit gewähren. Zuwanderungskosten wurden zuweilen erstattet.
Selbst in der armen Nachkriegszeit wurden technische, künstlerische und wissenschaftliche Meisterleistungen vollbracht. 1650 bis 1654 arbeitete Otto von Guericke an der Luftpumpe und stellte zwischen den Magdeburger Halbkugeln ein Vakuum her. Ab 1655 wurde die erste Zeitung in Berlin herausgegeben. 1679 erwähnte Gottfried Wilhelm Leibniz das Dualzahlsystem und arbeitete an einer Rechenmaschine. 1665-1672 entwickelte er die Infinitesimalrechnung. Noch vor 1700 stellte Johann Christoph Denner die erste Klarinette her. Ab 1708 glückte die Porzellanherstellung in Sachsen. 1718 wurde das Quecksilbertherometer durch Daniel Gabriel Fahrenheit (1686-1736) erfunden. 1727 entdeckte Heinrich Schulze lichtempfindliche Silberverbindungen als Grundlage der späteren Photografie. Der „Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen“ von Johann Christoph Gottsched erschien 1730. 1745 erfand Ewald Georg von Kleist in Cammin den Kondensator. 1746 bis 1748 erschienen die Fabeln und Erzählungen von Christian Fürchtegott Gellert.
In der Architektur wurden das Residenzschloß Ludwigsburg, der Dresdner Zwinger, das Schloß Weißenstein in Pommersfelden, die Würzburger Residenz und die Schlösser Schönbrunn und Belvedere in Wien errichtet. Deutsche Vertreter der Barockmusik waren Johann Sebastian Bach (1685–1750) und Georg Friedrich Händel (1685–1759). Lokale Bedeutung hatten Johann Adolph Hasse (1699–1783) in Dresden und Georg Philipp Telemann (1681–1767) in Hamburg. Im Kutschbau wurde die große Prunkkarosse entwickelt. Heute gibt es weltweit nur noch vier Exemplare dieses Typs. Einer davon ist die Sondershäuser „Goldene Kutsche“ (ca. 1707–1715).
Während der Aufklärung ab 1750 beschleunigte sich der wirtschaftliche und kulturelle Aufschwung. 1774 führte Justus Claproth die Verwendung von Altpapier ein. Johann Peter Frank veröffentlichte 1779 die „Grundlegung der Hygiene System einer vollständigen medizinischen Polizei“. 1796 entwickelte Alois Senefelder den Steindruck, auch Lithografie genannt. In der Landwirtschaft herrschte lange Stillstand. Ab 1770 erfolgte der langsame Übergang von der Dreifelderwirtschaft zur Fruchtfolge, der Kleeanbau und die Stallfütterung gewannen an Bedeutung. 1783 erhielt Johann Christian Schubart von der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin den ersten Preis für seine eingereichte Preisschrift „Abhandlung über die verschiedenen Eigenschaften und den vortheilhaften Anbau der Futterkräuter“. 1784 wurde er vom Kaiser als „Edler von dem Kleefelde“ geadelt. Die Kartoffel wurde eines der Hauptnahrungsmittel, nachdem Friedrich II. von Preußen 1746 den ersten Kartoffelbefehl für Pommern erlassen hatte. Es folgten 14 weitere für andere Provinzen. Insbesondere mit der Stallfütterung wurde die Landwirtschaft produktiver.
Literarisch schloß Deutschland zu Frankreich und England auf. 1772 berief die Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar zur Erziehung ihrer beiden Söhne Christoph Martin Wieland nach Weimar, der gerade seinen Fürstenspiegel veröffentlicht hatte. Goethe war durch den Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ bekannt geworden. Mit seiner Berufung nach Weimar 1775 wurden seine Werke reifer im Sinne eines der klassischen Antike nacheifernden ästhetischen Ideals. Nach einem von ihm verursachten Staatsbankrott floh er 1786 nach Italien, um vor Ort Studien zu treiben. 1776 hatte Goethe den von ihm bewunderten Johann Gottfried Herder nach Weimar gelockt, so daß sich am Hofe ein frühklassizistischer Kreis bildete, der viele Impulse für ganz Deutschland gab. Ab 1789 gehörte auch Friedrich Schiller dazu.
Ein herausragendes Musikgenie war Wolfgang Amadeus Mozart als Komponist der Wiener Klassik von über 600 Werken („Don Giovanni“ 1787 und „Die Zauberflöte“ 1791, Klaviersonate Nr. 11 mit dem „Türkischen Marsch“ 1784, „Eine kleine Nachtmusik“ 1787). Ab 1795 komponierte Ludwig van Beethoven in Wien, nachdem er durch den französischen Druck auf das Rheinland seine dortige Existenz verloren hatte.
In den Jahren 1758, 1762, 1764 und 1767 unternahm Johann Joachim Winckelmann vier Reisen nach Italien und wurde zum Begründer der wissenschaftlichen Archäologie. Die Ausgrabungen befeuerten die Entstehung des Klassizismus. Der klassizistische Baustil erfaßte Deutschland. Zeugnisse waren die Glyptothek in München, das Ballhaus am Schloß Wilhelmshöhe, das Römische Haus im Weimarer Park. Herausragende Maler des Klassizismus waren Angelika Kauffmann, die Winckelmann porträtierte und Johann Heinrich Tischbein, der Goethe in Kampanien malte.
Das letzte Vierteljahrhundert vor der Eroberung durch Napoleon war in Deutschland durch zahlreiche Reformen geprägt. In vielen Reichsständen wurde die Leibeigenschaft abgeschafft. Der Josephinismus in Österreich reformierte auch die staatliche Verwaltung und das Verhältnis zwischen Kirche und Staat. Zuweilen hatte Joseph II. auch etwas Zwanghaftes. Die Leinenpflicht für Hunde wurde von ihm eingeführt und die Freimaurer unter staatliche Kontrolle gebracht.
Deutschland war auf dem Weg zu einer aufgeklärten Reformgesellschaft, als die Ausländer unter Napoleon einfielen und alles zunichte machten. Nach der Vertreibung der Franzosen war die Wirtschaft durch Kriegsschäden, Steuern und Einquartierungen ruiniert, die Staaten und Privathaushalte waren überschuldet und 3,5 Millionen Menschen waren in den napoleonischen Kriegen umgekommen. Der Drang zum säbelrasselnden Nationalstaat war unter dem Eindruck des französischen Vorbilds in ganz Europa stärker geworden und Rachegedanken wurden laut.
Für die Merkeljugend ist die Zeit von 1648 bis 1800 natürlich Sch… gelaufen, für uns deutsche Patrioten natürlich nicht. Aus unserem Blickwinkel sind die türkische Belagerung von Wien und die napoleonischen Kriege Angriffe auf unseren Wohlstand und unsere Kultur gewesen. Deutschland hat sich 1683 und 1815 gegen die bunte Vielfalt sowie Ärzte und Ingenieure gewehrt und lag richtig damit.
Für die Grünlinge zählt das alles nicht 😫
Die Zeit der Grünlinge ist bald vorbei. Brust raus, Kinn hoch!
Danke für den tollen Artikel, der mal das zusammenfasst, was deutsche Kultur ist. Okay ich kannte das schon, aber seitdem uns immer wieder unter die Nase gerieben wird, dass DE Sch… wäre, das bunt das neue schwarz-rot-gold wäre, interessiert mich deutsche Geschichte und europäische Geschichte (geht ja meist Hand-in-Hand) wieder mehr. Wir sollten auch nicht vergessen, dass schwarz-rot-gold progressiv war und die Burschenschafter zum Hambacher Fest, was für die Schaffung der Demokratie stand, gerade diese Fahne trugen, die damals verboten war. Ich verstehe nicht, wie man seine eigene Geschichte so über Bord werfen kann, wie das rot-rot-grün, vor allem grün machet. Für das, was wir heute sind, haben Generationen gekämpft und Tausende ihr Leben gelassen. Dann kommen ein paar Jungspunde, die noch nichts im Leben geleistet haben und wollen uns umetikettieren und z.B. uns (mal als Beispiel) die Nationalfahne verbieten. Die – ich bin kein Fußballfan – Nationalmannschaft wurde ja auch schon abgeschafft für eine gesichtslose La Mannschaft. Ich denke, dass man bewusst das „National“ vor der Mannschaft weggelassen hat, weil man den Begriff „Nation“ zerstören will. Kein Land der Erde macht das. Durch die Hetze gegen alles, was wir sind, habe ich wieder zurückgefunden zu einen Patriotismus, aber nicht der überschwenglichen Sorte, sondern der Geschichte.