Wie die CDU pulverisiert werden wird
In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ging die CDU bei der Landtagswahl als Zweiter durchs Ziel. Zuerst hofften Julia Klöckner und Guido Wolf noch, daß sie wenigstens als Oppositionsführer in Mainz und Stuttgart mit einem blauen Auge aus der von Frau Dr. Merkel verschuldeten Wahlniederlage wegkommen und daß sich die beiden CDU-Landesparteien in der Opposition wieder berappeln könnten.
Klöckner hatte auf Rot-gelb-grün in Mainz und Wolf auf Grün-rot-gelb in Stuttgart spekuliert. Guido Wolf träumte ersatzweise sogar von Schwarz-rot-gelb, wobei sogar noch der Chefposten rausgesprungen wäre. Aber alle diese Hoffnungsblüten zerplatzen schon vor dem Aufgehen. Die Sozialdemokraten wollen die CDU richtig ruinieren und verweigern die Mitarbeit in einer schwäbischen „Deutschland-Koalition“ aus CDU, SPD und FDP.
Die FDP dagegen hat erkannt, daß eine gemeinsame Regierungsbildung mit den Grünen, egal ob in Stuttgart oder Mainz letal auf ihren Wiedereinzug in den Bundestag wirken würde. Wenn sie sich mit der kleinlichen grünen Verbotspartei für Alles und Jedes einlassen würde, wäre die mühsam wiedergewonnene Glaubwürdigkeit als liberale Kraft natürlich gleich wieder dahin.
Unter diesen Voraussetzungen sozialdemokratischer und liberaler Verweigerung bleibt für die Christdemokraten nur die Schmach, sich bei Winfried Kretschmann bzw. bei Malu Dreyer als Zugochse (bzw. als Zugkuh, sorry!) ins Joch spannen zu lassen.
Oppositionsführer wären dann die AfD-Politiker Prof. Meuthen in Stuttgart bzw. Uwe Junge in Mainz, mit der Aussicht die CDU als konservativ-liberale Volkspartei als solche zu beerben. Die Christdemokraten dagegen hätten die Perspektive als Juniorpartner aus der kommenden Landtagswahl halbiert oder gedrittelt hervorzugehen, so wie jetzt die schwäbischen Sozialdemokraten oder die rheinland-pfälzischen Grünen geschreddert wurden. Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach hat diese Gefahr bereits erkannt. Er nannte Grün-Schwarz riskant, weil es die Gefahr berge, dass die CDU dann genauso marginalisiert werde wie die SPD.
Schlimm sind auch die Aussichten für Rainer Haselhoff in Magdeburg. Will er ein Bündnis mit der AfD vermeiden, muß er mit SPD und Grünen regieren. Mit der SPD hat er ja schon geübt. Um ein Bündnis mit den Grünen reißt sich niemand. Die Landesvorsitzende Prof. Dr. Claudia Dalbert hat im Gegensatz zu ihren Kolleginnen Roth und Göring-Eckardt wenigstens einen Beruf. Aber welchen! Sie ist Sozialpsychologin. „Es besorgt mich, dass die drei Parteien, die sehr klar für Weltoffenheit und gegen Menschenfeindlichkeit stehen, in der Umfrage (gemeint die Wahlumfrage des ZDF) Einbußen hinnehmen mussten. Gleichzeitig kommt die menschenverachtende AfD auf 15 Prozent und die CDU, die zunehmend rechtskonservative Töne anschlägt, bleibt bei 33 Prozent. Dies deutet eine Spaltung unserer Gesellschaft an, die gefährlich für unsere Demokratie ist.“
Nun muß sie mit der „zunehmend rechtskonservativen CDU an der Spaltung der Gesellschaft“ mitwirken, obwohl sie eigentlich Rotrotgrün wollte. Allen ist klar: hier entsteht eine Problemregierung mit Mißstimmigkeiten vom ersten Tag an. Der Wähler kann so grausam sein. Mit einigen hundert Stimmen mehr für die FDP und einigen hundert weniger für die Grünen wäre eine halbwegs harmonische Regierungsmannschaft zustande gekommen. Aber der Souverän, das Volk wollte es nicht so. Der Wähler wollte wohl eine Regierung aus CDU und AfD.
Der verwunderte Wahlbeobachter fragt sich, ob die CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Frau Dr. Merkel die CDU bewußt zerstören will, oder ob es Ungeschick ist, mit dem sie ihre Partei ruiniert. Die erstere Vermutung setzt den Glauben an eine finstere Verschwörung voraus, die andere nimmt eher eine krankhafte Störung an.
Frau Dr. Merkel will die Fluchtursachen beseitigen, wie sie mehrfach kommuniziert hat. Also in Afrika und Asien aufräumen. Dieser Hang zur Weltverbesserung, ohne die Mittel dafür zu haben, der also die deutschen Möglichkeiten des Kalenderjahrs 2016 deutlich übersteigt, läßt einen psychiatrischen Befund vermuten. Bei deutschen Spitzenpolitikern tritt diese horizontlose Paranoia nicht das erste Mal auf. 1914 sollte am deutschen Wesen die Welt genesen und auch im Tausendjährigen Reich wurden weltweite Ambitionen entwickelt. In der Weimarer Republik dichtete Hans Baumann für den „Schülerbund Neudeutschland“ die Liedzeilen:
Wir werden weiter marschieren,
wenn alles in Scherben fällt.
Und heute gehört uns Deutschland
und morgen die ganze Welt.
Und liegt vom Kampfe in Trümmern
die ganze Welt zuhauf.
Das soll uns den Teufel kümmern,
wir bauen sie wieder auf.
Baumann war das Wort „gehört“ zu imperialistisch, als er etwas reifer geworden war. 1936 ersetzte er „gehört“ durch „hört“. Aber das war wohl eine Verschlimmbesserung. Denn Frau Dr. Merkel lebt auch in dem Wahn, daß ihr ganz Europa oder die ganze Welt zuhört. Sie wurde vom Forbes-Magazin fünfmal am Stück zur mächtigsten Frau der Welt gewählt, was ihr offensichtlich zu Kopfe gestiegen ist. Unter diesen Voraussetzungen kann es nicht sein, daß die Kanzlerin dicht ist.
Real endet ihre Macht 90 Kilometer östlich vom Bundeskanzleramt in Küstrin-West an der Oder. Eine Stunde und 40 Minuten braucht sie durch den Berliner Verkehr auf der Bundesstraße B 1 bis dorthin mit ihrer gepanzerten Staatskarosse. Und dann hat sie nichts mehr zu melden. Und keiner hört ihr mehr zu.
„Der Absturz ihrer Partei ist der Kanzlerin egal“ – so kommentiert heute Alexander Kissler im focus-online. Das hieße womöglich weder Verschwörung noch Krankheit, sondern ein Menschen- und Zukunftsbild der völligen Entgrenzung und Bindungslosigkeit des Einzelnen. Die Atomisierung des Individuums im Schaffen und Genießen, der hedonistische Weltbürger pur. Deckungsgleich auch mit dem konsequent gedachten protestantischen Gottesbegriff: der reine Bezug zu IHM, ohne jede weltliche Schnörkel. Und da sind wir wieder bei IHR, der Weltretterin. Das ist ihr Plan.
P.S.: eine sehr schöne, überzeugende Zustandsanalyse. Vielen Dank, Herr Dr. Prabel und freundliche Grüße.
Jetzt hat Frau Dr. Merkel tatsächlich ein Problem.
Ich vermute, dass sie die Flüchtlingswelle aus machtpolitischen Überlegungen losgetreten hat. Der SPD ist ja nicht zu trauen. Wenn sich dort noch mehr Parteilinke durchsetzen, droht dunkelrot-rot-grün. Da scheint dann die einzig realistische Alternative schwarz-grün zu sein. Die Multikulturelle „Umvolkung“ scheint ja ein Lieblingsprojekt der Grünen zu sein. Nachdem Frau Dr. Merkel nach der Sache mit dem heulenden Flüchtlingsmädchen in der Presse als herzlos bezeichnet wurde, sah sie sicher eine gute Gelegenheit, sich einerseits durch die bedingungslose Einladung von Flüchtlingen eine gute Presse zu verschaffen. Andererseits war das eine gute Gelegenheit sich den Grünen anzudienen (was auch hervorragend geklappt hat, sie wird von den Grünen ja mehr, als von eigenen Parteigenossen verteidigt).
Dabei hat Frau Dr. Merkel meiner Meinung nach zwei Dinge unterschätzt.
Erstens hat sie die Folgen der Einladung zu einer Facebookparty unterschätzt. Ich habe gehört, dass am Beginn der Flüchtlingskrise mit etwa 250.000 Flüchtlingen gerechnet wurde. Das ist nun gründlich aus dem Ruder gelaufen.
Zweitens hat Frau Dr. Merkel wohl die Macht der Pressepropaganda überschätzt. Die Gedanken sind frei, erraten kann sie keiner, beinflussen auch nur bedingt. Durch Verhinderung des Diskurses verlieren die Herrschenden die Verbindung zu den Beherrschten. Das war ja auch in der DDR das Problem. Hier hat die Stasi zwar im Auftrag der Herrschenden versucht die Gedanken des Volkes zu erraten, sie haben Spitzelnetze aufgebaut, Denunziation gefördert, fleißig geguckt, gehorcht und gegriffen. Die Propagandamschinerie hat in allen Lebensbereichen versucht, die Gedanken zu beeinflussen. Genützt hat es nichts. Das Volk hat sich eigene Gedanken gemacht und plötzlich war es aus mit der sehr sorgfältig gesicherten Macht. Leben ist eben Problemlösen, wer versucht Probleme zu verschweigen, wird irgendwann vom Leben bestraft. Die Realität setzt sich halt doch durch.
Mal sehen, wie Frau Dr. Merkel aus der Nummer wieder rauskommt. Sie ist ja (meiner Meinung nach) bisher nur opportunistisch Pressemeinungen gefolgt. Die Presse verliert aber immer mehr an Glaubwürdigkeit, die Auflagenstärke bisher fest verankerter Presseerzeugnisse geht zurück. Immer mehr Leute erkennen die langsam ins Lächerliche abdriftende Propaganda des öffentlich-rechtlichen Zwangsfunks.
Wenn sich die AfD nicht selbst zerlegt, und in den Parlamenten eine gute Arbeit leistet, wird die CDU wahrscheinlich tatsächlich in Zukunft marginalisiert. Die braucht dann keiner mehr, rot grünen Unsinn vertreten die roten Parteien und die Grünen besser, bürgerliche Alternativen werden von der AfD vertreten.
rein zufällig steht auf dem Bundestag „Dem Deutschen Volke“. Und nicht „Allen Verfolgten und Entrechteten auf der Welt“. Weltverbesserung in allen Ehren, das ist aber nur ein Teil des politischen Amtes einer Regierung. Zuerst gilt es, wenigstens ein Stück heile Welt herzustellen, also einen funktionierenden Staat mit einer friedlichen Ordnung für die darin lebende Bevölkerung. Wird der Staat gefährdet, weil man gleich die ganze Welt retten will, hat man am Ende alles verloren und niemandem ist geholfen. Und offene Grenzen, unkontrollierte Massenzuwanderung und damit einhergehender clash of cultures sind alles andere als förderlich für ein funktionierendes soziales Gefüge. Unbegreiflich wie man so töricht sein kann, dies nicht einzusehen. Ein Ruck nach Rechtsaußen kann aber nicht die Antwort sein. Vielleicht trägt dieser Aufruf etwas zur allgemeinen Besinnung bei: https://www.openpetition.eu/petition/online/werte-der-aufklaerung-als-europaeische-leitkultur