Die grüne Wegwerfgesellschaft
Vor zehn Jahren hatte ich einen orangefarbenen Kleintransporter gekauft. Nicht ahnend, daß dieses Auto eines Tages nicht mehr überall nutzbar wäre.
Das Auto hat jetzt 160.000 Kilometer auf dem Tacho und ist von einer Firma gebaut worden, die nach eigener Aussage Fahrzeuge herstellt, deren Technik begeistert. Mit einer Gesamtfahrleistung von 300.000 Kilometern muß man nach bisherigen Erfahrungen also rechnen. Auf dem Gebrauchtwagenmarkt werden solche Fahrzeuge vereinzelt noch mit einem Tachostand von 450.000 km angeboten.
Kürzlich war ein Verwandter verstorben und ich mußte seinen Haushalt auflösen. Da ist so ein Auto Gold wert. Das Dumme nur: er wohnte zu Lebzeiten gerade hinter der Grenze der sogenannten „Umweltzone“, wo man den grünen Bapscher benötigt.
Die entsprechende Kommune hat diese Grenzziehung wegen der Luftqualität verhängt: „In der erweiterten Stufe – wenn nur Fahrzeuge mit der grünen Plakette einfahren dürfen – wird die Luft in den Innenstädten deutlich sauberer: 10 bis 12 Prozent weniger Feinstaub, das entspricht 20 Überschreitungstage weniger. Auch die Belastung von Stickstoffdioxid sinkt in Umweltzonen, allerdings weniger als erwartet“, so das Umweltbundesamt. Schuld an der Verkehrsbeschränkung ist natürlich wieder die Europäische Union mit ihrem bekannten Regulierungsfimmel.
Wegen 10 bis 12 % weniger Feinstaub und einer geheimgehaltenen Einsparung an Stickstoffdioxid soll man sich nun ein neues Auto kaufen. Kostenpunkt ungefähr 30.000 €. Daraus ergeben sich einige Fragen:
Geht die Europäische Union fälschlicherweise davon aus, daß bei der Produktion eines Neuwagens kein Feinstaub entsteht?
Weiß die EU nicht, daß in einem Neuwagen Stahl enthalten ist, zu dessen Produktion Eisenerz und Koks sowie Transportprozesse erforderlich sind? Wenn der Stahl zum Beispiel in China hergestellt wird, entsteht auch bei der Stahlkocherei reichlich Feinstaub.
Weiß die EU nicht, daß die Fahrzeugindustrie mit ihren Zulieferketten immense Transportfahrten im Gefolge hat? Bei denen Feinstaub und Stickstoffdioxide entstehen?
Weiß die EU nicht, daß bei zwei Fahrten in die sogenannte „Umweltzone“ wegen einer Haushaltsauflösung wesentlich weniger Feinstaub entsteht, als wenn ein neues Fahrzeug mit dem grünen Bapscher hergestellt wird?
Die Journalisten, Beamten und Politiker in Brüssel haben wegen ihrem mangelnden Denkvermögen und ihrem Hang zur Symbolpolitik nicht den besten Ruf. Jahrzehntelang sind nach Brüssel Beamte und Politiker entsorgt worden, die in Deutschland nicht mehr vorzeigbar waren. Das rächt sich auf Dauer. Der fehlbesetzte Brüsseler Moloch drischt mit aller Kraft auf uns Bürger ein und zwingt uns immer wieder zu teuren Fehlentscheidungen.
Für einen Kleinunternehmer ist es nicht egal, ob ein Auto nur die halbe mögliche Fahrleistung erbringt, bevor es in die Schrottpresse kommt. Die EU handelt äußerst unsozial, wenn sie das erzwingt.
Zum Trost wird uns regelmäßig ein ökologisches Märchen erzählt, egal ob es sich um Glühbirnen, Wasserspülkästen oder Autos handelt.
Die Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun. Das Ergebnis ist, wie bei so vielen Regelungen der EU die grüne Wegwerfgesellschaft.
Hallo Wolfgang,
wir beide als Kenner einer Bildungseinrichtung, die das berufliche Leben zumindest in der Frühzeit bestimmt hat haben sicher noch diverse Erinnerungen an einen gewissen und ob seiner extrovertiert gelebten politischen Präferenzen höchst umstrittenen Prof. H.B., seines Zeichens damals für BWL zuständig („Der Preis ist das was es kostet“).
Bemerkenswert jedoch ist , dass dieser Prof. schon in den 80igern Diplom- und Dissertationsarbeiten anfertigen ließ, die die Energiebilanz von Bauprodukten (insbesondere von Dämmstoffen) über deren gesamten Lebenszyklus hinweg bewerteten.
Diese für eine reale Einschätzung von Energieverbrauch und-einsparung alternativlose Betrachtungsweise geht den heutigen Ökofaschisten total ab.
Dummheit oder Absicht?
Diese der wenigen mich bewegenden existentiellen Fragen habe ich inzwischen mit „grenzenloser Dummheit“ für mich beantwortet. Man muss sich nur mal das insbesondere weibliche Führungspersonal dieser kriminellen Vereinigung ansehen – alles ebensolche Fachkräfte, wie sie nun zuhauf unsere Land erreichen. Wahrscheinlich daher das Gelaber vom „Fachkräftemangel“ und den angeblichen zuwandernden „Experten“.
Als guter Kenner der inzwischen zurecht kastrierten Produktion von Solarelementen in Thüringen habe ich mich seinerzeit über die überschäumenden Emotionen der Verantwortlichen gewundert, die 20% Wirkungsgrad dieser Elemente als Meilenstein feierten.
Betrachtet man die mit den Augen und bloßen Händen greifbaren enormen energetischen und logistischen Aufwendungen für einen Solarmodul beginnend mit einem Sack reinen Siliziums bis hin auf die Dächer, so bleibt einem der Mund offen stehen ob der propagandistischen und steuerlichen Frechheiten unserer politischen Führung.
Es heißt immer, wir seien ein reiches Land. Wohlan – wie reich könnten wir sein und dringend notwendige Hilfe an allen Ecken des Lebens und der Welt tatsächlich leisten und nicht nur propagieren, würden wir nicht von Dilettanten regiert.
Meinst Du Harry B.? Eine Studentin meinte damals, man müsse den Regenschirm aufspannen, wenn er das Wort „Staatsmacht“ brüllt.
Ja.
Hallo Herr Prabel,
die Rigorosität mit der die Einhaltung der Umweltzonen durchgesetzt wurden hat auch mich immer verwundert, der Verdacht von politisch motivierter Gesinnungsethik lag doch von Anfang an in der Luft.
Warum nicht zumindest unbürokratische Ausnahmen, so ähnlich wie ein zu lösender Parkschein?
Aber nein, entweder Neuwagen oder Strafzettel oder fahrradfahrender Vegetarier, das nenn ich Gesinnungs-Dogmatismus, der noch nicht mal durchdacht ist.
Wenn grüne Politik auf der Basis von Verantwortungsethik gestaltet würde, dann hätte ich damit nicht nur kein Problem sondern sehe sogar die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Wende hin zu einem pragmatisch – ganzheitlichen Denkansatz,
aber mit wem?
Mit den „Grünen“ jedenfalls nicht, für die ist Ökologie lediglich das Vehikel um sich in linkem Gesinnungs-Dogmatismus auszutoben. Und das ärgert insbesondere die, welche über das Zugpferd Ökologie auf den grünen Zug seinerzeit gesprungen sind und neuerdings erkennen (müssen), grünen Ideologen auf den Leim gegangen zu sein.
Wer bietet sich als neue politische Alternative denn nun an?
MfG, HPK
sehr geehrter Herr HPK,
an der Notwendigkeit und Wichtigkeit von Umweltschutz, Energieerzeugung und -verbrauch, gesunder Ernährung, langfristig gedachter Entwicklungshilfe etc. pp. besteht ja überhaupt kein Zweifel. Diese Problematik gut begründet, gut erklärt und clever gelöst – das ist eine Hauptafgabe unserer Zeit.
Aber bitte ohne Ideologie.
Wann aber kommt Ideologie ins Spiel?
Wenn keine Argumente vorhanden sind, wenn kein Fachwissen vorhanden ist, wo andere Ziele im Vordergrund stehen.
Dummheit oder Absicht?
Grenzenlose Dummheit !!!
Und weil wir gerade dabei sind – das m.E. Schlimmste, was man in den vergangenen ca. 40 Jahren Generationen deutscher Schüler und Studenten VORSÄTZLICH angetan hat, ist die – wie Dieter Hildebrand es treffend nannte – Entklugung Deutschlands.
Was aber will man verlangen, wenn selbst rotzdoofe unausgebildete oder mit Puddingabituren und Light-Studienabschlüssen versehene Spitzenpolitiker eben der Grünen den moralischen Imperialismus auch im Inneren des Landes durchpeitschen, wenn Bildung, Wissenschaft, Verwaltung und Justiz von Ideologen, die den Marsch durch die Instanzen erfolgreich hinter sich gebracht haben Chancengleichheit mit Gleichmacherei bei einhergehendem dramatischen Niveauverlust vorangetrieben haben?
Sollte das Flüchtlingsproblem, dass wir eben solchen ideologischen Denkweisen bar jeder Vernunft zu verdanken haben, jemals gelöst werden, so bleibt eine Herkulesaufgabe übrig – die Entgrünisierung der hoheitlichen Einrichtungen der Staatsmacht.
„[…] an der Notwendigkeit und Wichtigkeit von Umweltschutz, Energieerzeugung und -verbrauch, gesunder Ernährung, langfristig gedachter Entwicklungshilfe etc. pp. besteht ja überhaupt kein Zweifel.“
Daran bestehen ganz erhebliche Zweifel, in dieser Kurzform zumindest. Meine Schlagworte: Freiheit und Sicherheit des Eigentums – jawoll. 🙂
Was wollte ich überhaupt … ach ja: Ist oder war das oben ein biologisch – dynamisch freilaufendes Huhn?
Angenehm – alternative Wintertage!
Zurück zum relativ jungen Auto. An meinem Ford Transit rostete das obere Scharnier des rechten Hintertürflügels ein. Keine Schmiermöglichkeit, also nicht mein Verschulden. Das Ersatzteil kam aus England, der Dauer nach per pedes, kostete mit Montage dann 125,00 €. Zwei Scharnierteile, die Achse verpreßt, also nicht reparierbar.
Aber in ganz DE nicht auf Lager.