Der linke Hetzkasper
Karl Marx schrieb in der „Deutschen Ideologie“: „Die Sprache ist die Wirklichkeit des Gedankens.“
Ein entlarvender Versprecher ist eine sprachliche Fehlleistung, bei der ein eigentlicher Gedanke oder eine Intention des Sprechers ungewollt zu Tage tritt. Also das Daherplappern was man wirklich denkt, heißt seit Sigmund Freud gemeinhin „Freudscher Versprecher“.
Gestern hatte die Linke zu einer Hetzveranstaltung aufgerufen. Kampf gegen die pösen Rächten und was so läuft. Unter die Gäste hatten sich zwei Mitglieder der AfD gemischt, um mal zu sehen, was abgeht.
Eine junge Dame von der AfD offenbarte sich einem Linken. Darüber schrieb sie ihrer Gruppe über WhatsApp: „Ne, einem, der hart diskutiert hat, habe ich mich zu erkennen gegeben. Er stand kurz vor dem Hetzkasper.“
Meine Freundin tippte zurück: „Hetzkasper haha.“
Die junge Dame von der AfD: „Herzkasper soll es heißen. Sorry.“
Meine Freundin: „Hetzkasper ist besser.“
Seit WhatsApp gibt es nun auch Freudsche Vertipper. Der Hetzkasper, die neue Modekrankheit.
Der Linke stand also vor dem Hetzkasper. Das Einzige was man entnehmen kann – er stand ja vor der AfD-Tante, mit der er sich unterhielt. Sieht nach Eigentor aus.
Moin!
Nichts gegen diese Kasper, aber als Freud’schen Versprecher im harten Sinne würde ich Äußerungen bezeichnen, die sich GEGEN die Intention des Sprechers „Bahn brechen“, die also konterkarieren, was eigentlich gesagt werden sollte.
Möglicherweise kann man diesen Vorgang sogar erweitern in Richtung Körpersprache – aber das ist vielleicht nur noch Satire?
mfG