Mordurlaub im Ausland
Kürzlich wurde berichtet, daß der Musikus Denis Mamadou Gerhard Cuspert alias Deso Dogg im Heiligen Krieg im fernen Arabien gefallen ist. Seine tiefe Religiosität möchte ich ihm nicht vorwerfen. Aus ihr ergab sich jedoch, daß ihm seine deutsche Staatsbürgerschaft nichts wert war. Allahs Paradies war ihm alles, deutsche Gesetze nichts.
Wir Europäer sind es gewohnt, Anweisungen des Staates und Gottes zu trennen. Das fußt auf einem Gleichnis in Matthäus, Kapitel 22, Vers 21. Die Pharisäer versuchten wieder einmal Jesus aufs politische Glatteis zu führen und ihn in einen Gegensatz zu den Römern als staatliche Macht zu bringen:
„Darum sage uns, was dünkt dich: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht?“ Als aber Jesus ihre Bosheit merkte, sprach er: „Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Zeiget mir die Steuermünze!“ Da reichten sie ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: „Wessen ist das Bild und die Aufschrift?“ Sie sprachen zu ihm: „Des Kaisers“. Da sprach er zu ihnen: „So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“
Im Nahen Osten gibt es diese doppelte Loyalität auch. Sie wird von Königen, Emiren und Präsidenten überall erzwungen. Sie stützt sich allerdings nicht auf den Koran, denn der Koran kennt nur den Gehorsam gegen Allah.
Abdullah as-Samit Frank Bubenheim, Alexander Abu Bakr Stark und Habib Neven, drei Konvertiten erklären uns den Götzendienst auf ihrer Website TAUHID.net so: „Götzendienst ist es, wenn der Moslem in den Krieg zieht seines Vaterlandes willen und nicht wegen Allah. Seine Intention müsste sein, Gott zu dienen und Seine Religion zu verteidigen, nicht aber menschengemachte Grenzen und Verfassungen zu verteidigen. Götzendienst ist Schirk. Der Schirk, dem die meisten heutigen sogenannten Muslime zum Opfer fallen: Der Gehorsam gegenüber Gesetzen, die menschengemacht sind, dabei die Gesetze Gottes missachtend!“
Jesus hatte also ein anderes Staatsverständnis, als die frommen Konvertiten es herleiten. Im Gottesstaat gilt der Koran. Eine weitere Gesetzgebung benötigt es nicht. Eigentlich hat das angesichts der Brüsseler Regelungswut auch sympatische Seiten. Vielleicht ein Grund für die wachsende Anhängerschar des IS?
Weil die Geschmäcker weltweit verschieden sind, verlangt der deutsche Staat bei der Einbürgerung ein Bekenntnis zur verfassungsmäßigen Ordnung. Vor der Übergabe der Einbürgerungsurkunde muss der Antragsteller feierlich mündlich erklären, dass er das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achtet und alles unterlassen wird, was der Bundesrepublik Deutschland schaden könnte. Dieses feierliche Bekenntnis soll ein zuvor schriftlich geleistetes Bekenntnis zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung bekräftigen.
Denis Cuspert alias Deso Dogg hatte eine deutsche Mutter und mußte deshalb nicht eingebürgert werden. Er war Konvertit. Die Tätigkeit von Cuspert als Soldat des Islamischen Staats schrie nach dem Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft. Der Entzug dieser Staatsangehörigkeit ist nach dem Grundgesetz jedoch verboten. Ein Verlust der deutschen Staatsangehörigkeit darf nur aufgrund eines Gesetzes verfügt werden und gegen den Willen des Betroffenen darf der Verlust der Staatsangehörigkeit nur dann eintreten, wenn der Betroffene dadurch nicht staatenlos wird.
Das Gesetz sieht den Verlust der Staatsangehörigkeit vor, wenn der deutsche Staatsbürger ohne Zustimmung der zuständigen Behörde in den Dienst von Streitkräften oder vergleichbaren bewaffneten Verbänden eines ausländischen Staates eintritt, dessen Staatsangehörigkeit der Betroffene ebenfalls besitzt. Wenn Deutschland den Islamischen Staat als solchen nicht anerkennt, läuft alles ins Leere. Es gibt es derzeit keine Möglichkeit, jemanden die deutsche Staatsbürgerschaft wegen Kriegführung in Syrien oder im Irak zu entziehen.
Derzeit gibt es in Deutschland 200 Syrien-Rückkehrer, die beim IS gedient haben. Was haben sie hier verloren? Eine Verfassungsänderung ist erforderlich um hier Besserung zu erreichen. Wer sich bewaffneten Verbänden im Ausland anschließt, muß unabhängig von einer möglicherweise eintretenden Staatenlosigkeit die deutsche Staatsangehörigkeit automatisch und sofort verlieren.
Ob Deutsche in Syrien in den Heiligen Krieg ziehen, ob sie am Freiheitskampf in Tschetschenien teilnehmen, sich der Wiener Unterwelt anschließen um Polizeifahrzeuge zu zertrümmern oder in Afghanistan mit Gut und Blut eifern: Die Auswirkungen auf das deutsche Ansehen im Ausland sind verheerend. Auch der eine oder andere Deutsche fragt sich, in welche saubere Gesellschaft er inzwischen geraten ist. Die phlegmatische Frau Dr. Merkel, die gewohnheitsmäßig alle Probleme aussitzt, muß endlich weg und eine Verfassungsreform muß her.
Das angeblich andere Staatsverständnis von Jesus basiert auf einen Irrtum späterer Exegeten, die das Judentum nicht mehr kannten. Jesus sagte mit deinem Satz „Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist“ für jeden damaligen Jüdischen Bürger klar erkennbar aus, dass der römische Kaiser keinen Anspruch auf jüdisches Geld hat. Denn Geld zahlte der Jude damals religiös bedingt ausschließlich an den Tempel, niemals an einen säkularen Staat. Und Jesus wusste, dass die römischen Besatzungssoldaten das nicht verstehen würden.
Der Satz erwies sich in der späteren Fehlinterpretation durch die nicht mehr jüdischen Christen als so staatstragend, dass er wohl erheblichen Anteil zur Erlangung als Staatsreligion im späten Rom hatte.
Man erkennt damit: so weit sind die monotheistischen Religionen nicht auseinander.
„Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas seltenes, – aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“
Friedrich Nietzsche
Irrsinnig ist, wer heute noch an den „lieben Gott“ glaubt. Dabei geht es nicht um die Frage, ob Gott existiert oder nicht. Denn unabhängig davon, ob er noch etwas anderes sein könnte, ist „Gott“ in jedem Fall ein vom Mythos im kollektiv Unbewussten einprogrammierter, künstlicher Archetyp nach Carl Gustav Jung. Es ist also nicht so, dass Gott nicht existiert, auch wenn er „nur“ Einbildung ist. Heutzutage sollten wir das verstehen können: Eine Software ist materialistisch betrachtet ein „Nichts“, dennoch können PCs nur auf der Basis ihres einprogrammierten Betriebssystems funktionieren.
Ähnlich ist es bei einem Volk, das einen Gott anbetet: Es funktioniert nur auf der Basis der Religion, der Rückbindung auf den künstlichen Archetyp im kollektiv Unbewussten. Die Funktionsfähigkeit eines religiösen Volkes bzw. der religiös verblendeten Untertanen bemisst sich danach, wie viel Reichtum, Ruhm und Ansehen die Untertanen den Herrschenden verschaffen. Vermehren sie den Reichtum der Herrschenden, sind sie „gute“ Untertanen, gelingt ihnen dies nicht, sind sie „schlechte“ Untertanen, und wenn sie den Reichtum, den Ruhm oder das Ansehen der Herrschenden vermindern, sind sie „böse“ Untertanen.
Der „aufgeklärte“ Bürger des 21. Jahrhunderts wird sich sagen: „Wenn das so ist, will ich ein böser Untertan sein!“ Viele haben das versucht, sind dabei aber nicht glücklich geworden. Wer „halbwegs glücklich“ sein will, bemüht sich weiterhin, ein guter Untertan zu sein und sieht zu, dass beim Speichellecken an den „Reichen und Mächtigen“ ein paar Krümel für ihn abfallen. Friedrich Nietzsche fand dafür die treffende Bezeichnung „Glück der Knechte“.
Der „Unglaube“ befreit nicht von der Religion, sondern allein der Erkenntnisprozess der Auferstehung (aus dem geistigen Tod der Religion). Wer kein Untertan mehr sein will, muss den wirklichen Namen Gottes erkennen:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2015/08/der-wirkliche-name-gottes.html