Chancen und Risiken beim Pilzesuchen
Der erfahrene Pilzberater Konrad Kustos gibt Angela Merkel ein paar Tips, wie man trotz zahlreichen Giftpilzen überleben kann:
Die Bundeskanzlerin hat wahrscheinlich keine Zeit zum Pilzesammeln, sie sammelt ja lieber Menschen aus aller Welt. Doch die im Folgenden wiedergegebenen im Internet kursierenden Ratschläge hülfen ihr sicher weiter, wenn sie sich denn weiterhelfen lassen wollte. Ähnlichkeiten der beschriebenen Methoden zur Weltpolitik sind ansonsten natürlich rein zufällig, und es wurden auch keine Pilze verletzt oder gequält.
„Es gibt vier Methoden, wie man sich mit dem Thema Pilze beschäftigen kann.
A) Man sammelt überhaupt keine Pilze!
Diese Methode ist in jedem Fall sicher und gesund. Pilze sind als Nahrung bestenfalls bedingt geeignet und in keinem Fall lebensnotwendig. Wer den Gefahren im Wald durch Giftpilze, Wölfe, Bären, Wildschweine, Verlaufen, Zeckenbisse etc. nichts Abenteuerliches abgewinnen kann, macht in jedem Fall alles richtig.
B) Man sammelt nur die guten Pilze!
Wer die Risiken genau kennt und sie daher eingehen und kalkulieren kann, für den ist diese Methode genau das Richtige. So ein Ausflug in einen „echten Wald“ – kennt man ja sonst nur noch aus Film und Fernsehen – unterstützt die Naturverbundenheit, bringt neue Erkenntnisse und Einsichten und macht Spaß. Eine abwechslungsreiche Pilzmahlzeit inklusive. Ein Restrisiko bleibt jedoch bestehen.
C) Man sammelt alle Pilze, die man findet, bringt sie nach Hause und sortiert dort aus!
Ein mühsames Unterfangen. Es hat eher Nachteile. Man muss mehr sammeln, mehr transportieren, es entstehen Kontaminationseffekte, ein exaktes Trennen ist nicht mehr sicher möglich, und die fachgerechte Entsorgung der giftigen Pilze muss ebenso gewährleistet sein. Und – ganz wichtig: übersehen Sie nur einen giftigen Pilz – so kann es das katastrophale Folgen haben.
D) Man blendet alle Risiken aus und sammelt jeden Pilz, den man finden kann. Anschließend kocht man daraus ein leckeres Pilzgericht!
Wer so Pilze sammelt hat mittelfristig keine Überlebenschance. Das bedarf keiner weiteren Erklärung. Und was bedeutet diese kleine Pilzlektion? Vor allem, warum erzähle ich sie Ihnen? Ich nehme doch wohl an, dass das Allgemeinwissen ist? Offensichtlich jedoch nicht.
Haben Sie Kinder? Oder andere Menschen, für die Sie sich verantwortlich fühlen? Wie würden Sie mit denen Pilze suchen? Wie entscheiden Sie sich?
„A“ ist völlig OK. Keine Chancen – keine Risiken.
Persönlich bin ich für „B“. Ohne Risiken gibt es keine Chancen im Leben – das ist Evolution. Aber die Risiken müssen überschaubar sein.
„C“ ist eigentlich schon mehr als bedenklich. Sie füttern doch nicht ihre Kinder mit Pilzen, die Sie gerade erst mit Giftpilzen zusammen im Korb nach Hause getragen haben, oder?
Und „D“ wählen Sie nur, wenn Sie Ihr eigenes Ableben und das ihrer Nächsten provozieren wollen.
Wenn man jetzt das Pilzesuchen mit der aktuellen Krise in Europa vergleichen würde – was mir natürlich völlig fern liegt – dann könnte man sagen: Die vielkritisierten Ungarn, Briten und auch z. B. die Polen u. v. m. haben sich für „A“ entschieden. Damit sind die erst mal fein raus.
„B“ – die beste Methode – wird aktuell von keinem Land (!) praktiziert.
Deutschland hat sich offiziell für „C“ entschieden – in Wahrheit ist es jedoch „D“, da die versprochene Selektion NICHT STATTFINDET.“
Der Eintrag ist zuerst auf „Chaos mit System“ erschienen.
Eine Antwort auf “Chancen und Risiken beim Pilzesuchen”