Die etwas andere Automarke
Der Aufstieg von Volkswagen begann mit einem gigantischen Volksbetrug. 337.000 Sparer hatten für den Volkswagen jeden Monat fünf Reichsmark eingezahlt und so insgesamt 268 Millionen Reichsmark aufgebracht, ohne daß bis 1945 jemals ein Auto an die Sparer ausgeliefert wurde. Nach dem Krieg verloren die ersparten Anrechte auf den Volkswagen ihren Wert. Bis Ende 1970 gewährte der VW-Konzern den Betrogenen Barabfindungen von insgesamt 6,3 Mio DM und sowie Kaufpreisnachlässe für 63.000 Autokäufer. Man kann die Schuld an diesem Megabetrug nicht allein VW geben, sondern auch den Nationalsozialisten, die dieses „Sparmodell“ maßgeblich mit eingefädelt hatten. Es war also kein guter Stern, unter dem die Geburt des Volkswagens stand. Es war eher ein Kreuz mit verbogenen Enden.
Dreiunddreißig Jahre später und kein bißchen weiser: Als man noch fünfzehn Jahre auf die Rennpappe – so der damalige Kosename für den „Trabant“ – warten mußte, lieferte der Volkswagen-Konzern 10.000 Golf in die DDR. Das war 1978. Der Preis belief sich auf zunächst 30.000 Ostmark und wurde später auf etwa 25.000 Ostmark gesenkt. Man kam natürlich nur mit Beziehungen zur Partei oder deren finstere Unterorganisationen dran. Auf dem Schwarzmarkt wurden für einen gebrauchten Golf bis zu 100.000 Mark geboten, was zeigt, welches Schnäppchen der offizielle Einkaufspreis war.
Seither war der Golf im Volk als Bonzenauto geliebt, gehaßt und auch verschrien. Es gab natürlich noch eine zweite Möglichkeit, einen neuen Golf zu bekommen, und zwar über die berühmt-berüchtigten GENEX-Konten. Das Stasi-Unternehmen Genex Geschenkdienst GmbH hatte für den Westen einen Katalog „Geschenke in die DDR“, aus dem die Westverwandten an ihre amen Brüder und Schwestern begehrte Sachen auswählen und mit D-Mark bezahlen konnten. Seit 1986 war der VW Golf im Katalog. Auch auf diesem obskuren Weg lieferte VW in die DDR.
Das nächste Mal kam der Konzern in die Schlagzeilen, als Ferdinand Piëch 1993 den brutalen Einkäufer José Ignacio López von General Motors abwarb und ihn zum Chef der Abteilung „Produktionsoptimierung und Beschaffung“ machte. Die Subunternehmer und Lieferanten erinnern sich mit Grausen an diese Zeit. Lopéz hatte von GM einiges mitgehen lassen und es kam zu einer juristischen Auseinandersetzung mit GM, in deren Folge López rausgeschmissen werden mußte und VW einen Schadensersatz von 100 Millionen $ an GM zahlte. Das war 1996.
Die Lopez-Affäre war noch nicht richtig ausgeschwitzt, als die Firmenleitung – der durch die Hartz-Gesetze berühmt gewordene Personalvorstand Peter Hartz war in diesem Bereich aktiv – mit der Bereitstellung von brasilianischen Prostituierten für den Betriebsrat begann. Die Damen wurden seitens der IG Metall nicht verschmäht, sondern über viele Jahre in Anspruch genommen, in Verbindung mit Lustreisen. Als wenn die Betriebsräte keine eigenen Frauen gehabt hätten. 2005 kam die Sache raus.
Das hindert VW nicht, sich über andere zu entrüsten: Am 5.1.2015 berichtete SPIGEL-Online:
Wegen der Demonstration der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ ließ VW seine gläserne Manufaktur am Montagabend unbeleuchtet. „Volkswagen steht für eine offene, freie und demokratische Gesellschaft“, teilte der Konzern mit.
In Erinnerung an die Golf-Lieferungen für SED und Stasi und angesichts des Prostituiertenskandals ist klar, daß VW immer schon immer für Unfreiheit, Diktatur und zusätzlich noch für Korruption stand. Ausländerinnen waren bei VW zum Bumsen da. Plötzlich beschwert sich VW über Ausländerfeindlichkeit. VW sollte nicht für andere das Licht ausmachen, sondern vor der eigenen Haustür kehren. Eine moralische Instanz sieht anders aus als VW. Liebe Autobauer aus Wolfsburg, schaltet einfach mal das Licht der Selbsterkenntnis an und die Propaganda ein paar Gänge zurück!
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