Wettlauf ins Desaster
Schon öfter in der Weltgeschichte haben sich Staaten bei sinnlosen Investitionen zu übertreffen versucht. Bis ins 16. Jahrhundert bauten die Fürsten und Ritter sich teure Burgen, die sich nach der Erfindung der Kanone als militärisch zunehmend wertlos erwiesen. Vor dem Ersten Weltkrieg waren es große Schlachtschiffe, die alle großen Mächte wie die Süchtigen um die Wette bauten und die im Krieg nutzlos waren. Oder das Wettrüsten mit immer mehr Atomsprengköpfen. Zeitweise reichte die Menge dieser Waffen aus, die Erde zehnmal hintereinander komplett zu vernichten.
Derzeit gibt es einen hirnlosen Wettlauf um immer mehr Photovoltaik. Nicht daß diese Energiegewinnung grundsätzlich Irrsinn ist. Im Gegenteil: In Kalifornien oder in der Atacama, wo es nie regnet, tragen sich solche Anlagen wegen reichlicher Sonnenstunden und guter Einstrahlwinkel ohne Förderung. Wenn in Dänemark, Deutschland oder Kanada solche Anlagen entstehen, greift man sich an den Kopf.
Der Hype um diese Anlagen entstand nach 1990 in Kalifornien und Japan. 1992 war eine weltweite Leistung von 150 MW installiert, das entsprach etwa der installierten Leistung des kleinen KKW Niedereichbach in Bayern, welches schon lange stillgelegt ist. Etwa 30 % dieser Photovoltaik war in den USA installiert, 13 % in Japan und 2 % in Deutschland. Im ersten Regierungsjahr von Rotgrün 1999 war die weltweite installierte Leistung auf 850 MW angestiegen, der Leistung des KKW Neckarwestheim 1 entsprechend. Japan hatte zu diesem Zeitpunkt 24 % der weltweit installierten Photovoltaik, die Vereinigten Staaten 14 % und Deutschland 4 %.
Rotgrün startete ein wirksames Subventionsprogramm. Am Ende dieser Periode 2005 waren weltweit 5.180 MW installiert, was der Leistung der deutschen KKWs Grundremmingen B und C, Ohu 2 und Grohnde entspricht. Deutschland hatte sich mit 38 % der weltweiten Photovoltaik an die Weltspitze katapultiert. Es folgten Japan mit 27 % und die USA mit 9 %.
Es folgte die große Koalition zwischen Merkel und Müntefering, die 2009 endete. 2009 war die weltweit installierte PV-Leistung auf 23.000 MW angestiegen. Das sonnenarme und zu weit nördlich liegende Deutschland hatte zu diesem Punkt 43 % der weltweiten Anlagenleistung, Spanien folgte mit 15 % auf Platz 2, Japan war auf 11 % zurückgefallen und die USA auf 7 %.
Seit 2009 bis 2013 regierte die schwarzgelbe Koalition Merkel – Westerwelle. 2013 waren weltweit 213.000 MW installiert, was etwas mehr als der gesamten deutschen Kraftwerksleistung entsprach. Deutschland führt immer noch mit 26 % beim Idiotenrennen, gefolgt von China mit 13 %, Italien mit 12 %, Japan mit 10 % und den USA mit 8 %. Spanien ist mit 4 % inzwischen weit zurückgefallen.
Es wurde bei den obigen Zahlen immer die installierte Kraftwerksleistung verglichen. Der Stromertrag ist jedoch bei einer installierten PV-Anlage wesentlich geringer, als bei einem konventionellen Kraftwerk mit gleicher installierter Leistung, weil in Deutschland ja nur 10 % Sonnenstunden anfallen. Die jährlichen Betriebsstunden sind für den Stromertrag entscheidend. Die weltweit installierte PV-Leistung bringt deshalb etwa soviel Strom wie die deutschen Kernkraftwerke, die derzeit noch in Betrieb sind.
Es besteht seit 2012 die Tendenz, daß die weltweite Nachfrage nach PV-Modulen sich abschwächt. Insbesondere in Europa hat man erkannt, daß Photovoltaik eine teure Sackgasse ist. China mit seinen von Deutschland subventionierten Produktionskapazitäten, die 80 % der weltweit erzeugten Paneele ausstoßen, steht angesichts sinkender Nachfrage vor dem Problem, diese Kapazitäten weiter auszulasten. Es sucht krampfhaft nach neuen Kunden. Da diese nicht leicht zu finden sind, lassen die Kommunisten im eigenen Land installieren, was das Zeug hält. China hat Deutschland beim Zubau 2013 überholt. Und das obwohl die Sonneneinstrahlung gerade im bevölkerungsarmen Tibet und in der äußeren Mongolei gut ist. Auch in China hinter der Mauer fällt die erneuerbare Energie am liebsten dort an, wo sie nicht gebraucht wird…
Der Zubau ist weniger einer ökologischen Kehrtwende Chinas geschuldet, als der Vermeidung von Ärger mit den betroffenen Arbeitern im Industriezweig. Eine ganz ähnliche Reaktion der Partei kann man im chinesischen Schiffbau beobachten, der dasselbe Problem hat wie die Solarwirtschaft. Auch Schiffe werden zunehmend für das chinesische Reedereiwesen gebaut, und weniger fürs Ausland.
Der Antreiber der deutschen Energiewende, der ehemalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin rannte als Jugendlicher mit der Mao-Bibel den chinesischen Kommunisten hinterher. Heute folgen die Chinesen bei der PV-Installation Jürgen Trittin im Galopp. Wie sich die Zeiten ändern! Wir wünschen unseren chinesischen Genossen alles Gute beim sozialistischen Aufbau!
Mit dem Ausbau von Solar- und Windenergie will China sich unabhängiger vom Weltmarkt machen. Die Probleme sind aber dieselben wie in Deutschland: Der Ausbau des Stromnetzes hinkt mittlerweile sogar so sehr hinterher, dass die Windturbinen ein Viertel der Zeit stillstehen und Windparks an Geisterstädte erinnern. Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung-Leitungen sollen den Strom quer durch das Land zu transportieren