Bauen im Schafsstall

Es gibt viel Literatur über Schafe, aber was den Bau eines Stalls betrifft, da werden die Autoren  schweigsam. Hier eine Bauanleitung.

Ich habe vor zwei Jahren mal einen Stall in eine alte Scheune gebaut. Die erste Frage nach der Höhe der Boxen hat die Schafsliteratur schon mal nicht beantwortet. Ich habe 1,20 m hoch gebaut und es war richtig so. Auch für den Bock war das o.k.

Die Bretter sollten wirklich robust sein, denn Schafe drängen sich gern an Abgrenzungen. Ich hatte 18 cm mal 2,5 cm verwendet, Das geht aber nur bei einer Länge bis ca 1,50 m. Größere Längen verlangen dickere Bohlen. Der Abstand zwischen den Brettern sollte 12bis 14 cm nicht überschreiten. Alle Schraubverbindungen mit mindestens 3 Schrauben.

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Sehr umstritten ist, ob man die Türen der Boxen nach innen oder außen öffnend herstellt. Nach Innen hat den Nachteil, daß man den Bockmist immer mal beseitigen muß, um die Tür aufzubekommen. Nach außen hat den Nachteil, daß der Bock nur den Riegel verbiegen muß, um seine Bucht zu verlassen. Hinweis: Fallriegel werden von Böcken hochgeschoben und geöffnet. Man muß sie separat sichern.

Die Größe der Buchten hatte ich mit 2 mal 2 Meter gewählt. Das reicht für Mutter mit Lamm/Lämmern, aber auch für den Bock mit zwei Schafen. Für weitere vier Schafe habe ich noch ein Abteil 2 mal 4 Meter gebaut.

Tränkeimer sollten etwas hochgestellt werden, daß die Tiere nicht gedankenlos reinmachen können.

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Für den Bock sollte man entweder massive Zinkeimer verwenden oder Gummieimer, mit denen sie schadlos Fußball spielen können. Man sollte immer dran denken, daß der Bock im Winter auch mal seine fünf Minuten bekommt. Für den Bock hatte ich eine Raufe gebaut, die außen an den Bohlen hängt. Siehe Foto Der Bock muß sich das Futter zwischen den Bohlen durchziehen. Das hat sich bewährt.

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Der Stall sollte belichtet und belüftet sein, aber so, daß man auch alles verrammeln kann, wenn mal 30 Grad minus sind wie vor zwei Jahren.

In der Literatur hatte ich gelesen, daß der Boden eine Entwässerung haben soll. Es geht mit genug Einstreu auch ohne Ablaufrinne. Meine Freunde haben in ihren Stallfußböden auch alle keine Rinne und kein Gefälle.

Bei der Stallhaltung sollte man immer dran denken, daß sich die Tiere die Hufen nicht so ablaufen, wie draußen auf der Weide im Sommer. Man sollte die Klauen im November beim Einstallen, im Mai vor dem Ausstallen und zwischendurch noch einmal Ende Januar schneiden. Bei einem Freund war mal ein Scháf beim Klauenschneiden durch die Lappen gegangen und das hatte im Stall prompt die Moderhinke bekommen.

Also viel Spaß beim Bauen.