Paradoxe Umwelt-Welt
Konrad Kustos zeigt anhand der Biotonne und der Wärmedämmung wie unbedarft, teuer und unsinnig gegen tatsächliche und erfundene Umweltprobleme angekämpft wird:
Zwar steht der seriöse Beweis noch aus, aber nehmen wir einfach mal an, es würde auf der Erde durch menschlichen Einfluss wirklich kontinuierlich wärmer, was können wir tun? Dieselbe Wissenschaft, die uns erst ermöglichte, unseren Planeten zu missbrauchen, bietet uns dafür etliche patente Pläne: Ein Sonnenschirm im All könnte Sonnenenergie abfangen, Dünger im Meer könnte CO2 neutralisieren, Aerosole in der Atmosphäre sollte einen Treibhauseffekt minimieren, neue Kunststoffschäume müssten CO2 binden. Klingt alles gut, ist auch gut, aber nur, wenn es funktioniert. Bei den meisten der oben genannten Projekte haben andere Wissenschaftler aber so massiv vor schlimmen Folgen für das Gleichgewicht der Natur gewarnt, dass sie uns wohl erspart bleiben. Was bleibt, ist die Angst vor dennoch auf uns wartenden Erfahrungen, wie sie die Australier beispielsweise mit der Aga-Kröte gemacht haben, die als biologisches Ungezieferbekämpfungsmittel angesiedelt wurde, und nun zur furchtbaren Plage wird. Nicht nur hier wurde der Bock zum Gärtner gemacht. Tatsächlich tendiert der Mensch dazu, mit den besten Absichten den größten Schaden anzurichten.
Beim Versuch, der Umwelt nachhaltig zu helfen, müssen wir also nicht nur auf Profiteure aufpassen, die Panik schüren, um davon zu profitieren, sondern schlicht und einfach auch mit unserer aller Dummheit rechnen. Je unübersichtlicher die Welt wird, desto mehr wird der Irrtum zu einer dominierenden Entwicklungskraft.
Denken wir nur an die vom nächsten Jahr an gesetzlich vorgeschriebene Biotonne inklusive Zwangsmülltrennung. 70 Kilo Essensreste pro Einwohner und Jahr könnten so gerettet werden, hat ein Think-Tank errechnet, der auf den lustigen Namen Witzenhausen-Institut hört. All die schönen Nahrungsmittel, die die Überflussgesellschaft in den Müll befördert, könnten doch, so kommt die naive Idee beim gutwilligen Verbraucher an, wenn schon nicht ins hungerleidende Afrika gebracht so doch wenigstens recycelt werden.