Konrad Kustos: War Frankenstein Fehlproduktion einer Beautyklinik ?
Die Zahl der medizinisch nicht notwendigen Schönheitsoperationen in Deutschland steigt so rasant, wie die der Menschen sinkt, die Politikerversprechungen noch glauben. 2011 begaben sich rund eine Million Deutsche der Schönheit zuliebe unters Messer. Manchmal hilft das, aber manchmal sehen die, die dem Schicksal nachhelfen wollten, hinterher nicht viel besser aus als Frankenstein persönlich. In jedem Falle handelt es sich dabei nicht bloß um ein gesellschaftliches Phänomen, sondern um ein gesellschaftliches Problem. Kein Thema sind jene Operationen, mit denen die Opfer von Brustkrebs oder Verbrennungen möglichst originalgetreu wiederhergestellt werden. Nicht einmal das Anlegen von Segelohren soll hier infrage gestellt werden. Doch beim näheren Betrachten des Geschäfts mit der künstlichen Schönheit offenbart sich, dass mit dem durch den Schönheits- und Jugendwahn induzierten Eingreifen in den Bauplan der Natur sowohl der Einzelne als auch die Gesamtgesellschaft verlieren müssen.
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