Konrad Kustos: Frei.Wild: mehr Erfolg ohne Echo
Was für ein Echo. Nachdem die Südtiroler Band Frei.Wild vor fast genau einem Jahr wegen der Boykottdrohung einiger politisch besorgter „Kollegen“ vom Echo, dem wichtigsten Preis der deutschen Musikindustrie, ausgeschlossen wurde, gab es nun für die heutige Neuauflage gleich zwei bemerkenswerte Reaktionen: Erstens distanzierte sich die Musikindustrie von ihrem damaligen Verhalten, indem sie die Heimat-Rocker demonstrativ erneut nominierte, zweitens distanzierten sich Frei.Wild diesmal vom Echo. Beides sind beherzte Reaktionen.
Ob Frei.Wild nun rechts oder gar „Rechtslastig“ (Berliner Morgenpost in der Überschrift, inklusive großgeschriebenem Adjektiv) orientiert sind und das gut verbergen, oder ob man ihnen einfach ihre zur Schau getragene Liebe zur Heimat übelnimmt – eine sachliche Analyse stand weder vor einem Jahr noch jetzt zur Debatte. Es ging um die Zurschaustellung rechter, also linker, Gesinnung.
Zeigt Größe, wenn die Echo-macher einen Fehler eingestehen. Hut ab!