Ohne Bürokratie wird niemand benachteiligt
Gerade ist Michail Chodorkowski mit Pauken und Trompeten in Ostberlin gelandet. Die Qualitätspresse berichtet nicht darüber, ob er nun hartzen muß. Eine Aufenthaltserlaubnis ist offensichtlich schon geschwind organisiert. Ein langes Asylverfahren ist nicht zu erwarten.
Es wäre schön, wenn er in Deutschland oder einem anderen europäischen Land arbeiten dürfte und sich nicht im sozialen Netz verfängt. Chodorkowski ist leider nicht der ganz typische Ausländer. Der wird wie eine Katze gleich auf die Füße fallen. Wenn er schlau ist geht er weiter in ein Land, welches ihn besser schützen kann und wo er als Asylant arbeiten darf. So ein Land gibt es in der Nähe.
Immer mehr zugezogene Ausländer können wie Chodorkowski nicht deutsch verstehen, sprechen, lesen und schreiben. Und immer mehr Deutsche können zwar verstehen und sprechen, aber auch nicht lesen und schreiben, weil die Schulen in vielen Ballungszentren nach zahlreichen Schulexperimenten nicht mehr funktionieren.
Es gibt nun zwei Möglichkeiten darauf zu antworten: Entweder man paßt das deutsche Steuer-, Abgaben-, Rechts- und Statistiksystem an das in den letzten Jahrzehnten deutlich gesunkene Bildungsniveau an, wenn man massenhaft gering qualifizierte Ausländer und die deutschen Opfer der Bildungsreformen in die Wirtschaft integrieren will.
Oder man macht eine Einwanderungspolitik, die von den Einwanderern eine hohe Qualifikation verlangt. Und eine Bildungspolitik, die wieder Schüler ins Leben entläßt, die Lesen und Schreiben können. Selbst in diesem Fall sollte man die Rechts- und Sozialregeln vereinfachen.
So wie die sogenannte Integration in Deutschland bis jetzt gelaufen ist, geht es gar nicht. Das deutsche System ist für Ausländer viel zu kompliziert. Ein Beispiel: Asylanten dürfen nicht arbeiten und bleiben trotz abgelehnter Anträge in Deutschland hängen. Sie hängen in der Armutsindustrie rum und lernen die Sprache schlecht. Viele Zuwanderer machen sich selbständig, weil sie auf dem sogenannten Arbeitsmarkt keine Chance haben. Dabei bekommen sie es mit der geballten Wucht der deutschen Bürokratie zu tun:
Die automatisierte Meldung von Steuern über Elster, internetbasierte statistische Meldungen, internetbasierte Kurse der Berufsgenossenschaften, dieser ganze komplizierte Firlefanz funktioniert nicht, wenn man immer mehr Analphabeten im Land hat, die sich selbständig machen. Wie soll ein zugereister PR-Spezialist (Zeitungsausträger), ein Hausmeisterdienst, ein Abbruchunternehmer oder Haushaltsauflöser die Datensätze der Krankenkassen- und Sozialbeiträge für die Übermittlung von Beitragsnachweisen durch Datenübertragung nach § 28b Abs. 2 SGB IV beherrschen? Ich habe immer das Bild vor Augen, wie sich die deutschen Lohnbüros mit den updates der Übermittlungsprogramme alle zwei bis drei Monate rumquälen. Was keiner mehr versteht, muß zerschlagen und abgeschafft werden.
Es muß reichen, wenn die Großbetriebe Umsatzsteuer abführen, wenn Kapitalerträge und Körperschaften besteuert werden und wenn der Staat Zölle bekommt. Dann ist der normale Arbeitnehmer und Kleinunternehmer entlastet und braucht sich nicht mehr mit Steuerberatern, Finanzämtern, Kammern, Berufsgenossenschaften und Gewerbeämtern rumschlagen. Jeder Mensch, ob zugereist oder nicht könnte einen Kleinbetrieb führen, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Ohne Steuerberaterpatent und Jurastudium.
Manche Politiker sagen, daß Deutschland ein Einwanderungsland ist. Solche Politiker leben auf dem Mond. Deutschland ist kein Einwanderungsland, weil es viel zu kompliziert, verknöchert und verbürokratisiert ist. Deutschland ist ein bürokratischer Albtraum. Die Hürden für die Integration in Wirtschaft und Gesellschaft liegen viel zu hoch. Eine Willkommenskultur für Ausländer (und Eingeborene) besteht in einer radikalen Vereinfachung unseres hochgezüchteten Buchführungs-, Abgaben- und Finanzsystems. Die Ausländer aus archaischen Gesellschaften haben sich nicht an unser System angepaßt und sie werden sich nicht an unser System anpassen. Sie werden es gemeinsam mit den deutschen Politikern und Bürokraten ruinieren. Umso schneller die Leute in Berlin das begreifen und lernen mit einem simplen Minimalstaat zurechtzukommen, desto schneller kommt Deutschland wieder auf die Beine. Wenn Deutschland vereinfacht wird, und der Schriftkram weitgehend abgeschafft ist, werden schließlich und endlich auch hochqualifizierte Ausländer kommen und Einlaß begehren.
In Wikilügi heißt es in Neusprech: „Schwächen in der Willkommenskultur werden von Bürgern mit Migrationshintergrund in Form von Benachteiligungen auf Ämtern und Behörden erlebt. Bei der Verwirklichung einer Willkommenskultur in der Einwanderungsgesellschaft ist deshalb eine Reform der Verwaltung ein wichtiges Element.“
Richtig: Die komplizierte Verwaltung sollte man weitgehend abschaffen. Dann verstehen die Leute die Welt wieder und niemand wird benachteiligt. Chodorkowski könnte sofort mit dem Bau seines nächsten Ölkonzerns beginnen. Der schafft das auch ohne Ölquellen…