Frauen im Unternehmen – Erwartungen sind hoch gespannt
Frauen bringen zweifellos eine andere Kultur und neue Erfahrungen und Schwerpunkte ins Unternehmen. Und es ist ja auch nicht neu, daß Frauen arbeiten. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war es in der Landwirtschaft, im Handel und im Handwerk üblich, daß die Frau arbeitete. Es waren allerdings meistens Arbeitsplätze, wo man das Haus oder den Hof nicht verlassen brauchte. Kindererziehung wurde damals nicht als großes Problem wahrgenommen. Da konnte man kombinieren, Teilzeit arbeiten, die Kinder mit einspannen und sich mit anderen Familienmitgliedern ergänzen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde diese naturwüchsige Arbeitsteilung seltener, weil Großverwaltungen und Großunternehmen entstanden und die Verstädterung ihren Tribut forderte.
Heute sind Frauen im Arbeitsleben überall vertreten, in vielen Betrieben und Abteilungen stellen sie die Mehrheit oder haben die Männer ganz verdrängt. Es ist also möglich ein Fazit zu ziehen, was das gebracht hat.
Zunächst ist natürlich die Kinderzahl gesunken. In allen westlichen Ländern tickt die demografische Zeitbombe. Der moderne Arbeitsplatz als Ganztagsjob erlaubt in der Praxis nicht mehr als zwei Kinder, weil Kinder viel Zeit brauchen. Das wirkt sich seit der Einführung des Funktelefons auf die Unternehmenskultur aus. Nach der Schule sind viele Frauen am Arbeitsplatz mit den Anrufen ihrer Kinder beschäftigt. Die Grenzen zwischen Arbeit und Familie verwischen sich. Für die Frauen ist das Stress. Sie fühlen sich verpflichtet etwas für den Betrieb zu leisten, wollen aber trotzdem die Probleme ihrer Kinder lösen. Für tarifgebundene Unternehmen, ist das nicht einfach. Sie reagieren teilweise mit Handyverboten. Ein Teufelskreis! Aber auch vor der Arbeit gibt es schon Stress. Eine vierköpfige Familie morgens von 6 bis 7 Uhr durchs Bad zu dirigieren, mit einem minimalen Frühstück zu versorgen und pünktlich im Kindergarten abzuliefern und in die Schule zu schicken, das ist heiß. Auch nachmittags mit quietschenden Reifen durch die 30-Zone zum Kindergarten zu heizen, um nicht die Öffnungszeit zu überschreiten, das kann nerven. Wenn die Kinder in die Pubertät kommen, wechseln die Mütter gerne in den öffentlichen Dienst, weil sie die Probleme dann zeitlich besser geregelt bekommen.
Ein zweiter weniger schöner Aspekt ergibt sich daraus, daß Frauen untereinander höhere Ansprüche haben, als Männer. Wenn es mobbing im Betrieb gibt, geht es oft von Frauen aus, insbesondere Vorgesetzte kujinieren gerne ihre Untergebenen. Männer sehen weniger scharf nach, was ihre Mitarbeiter machen. Frauen sind mehr hinterher. Frauen neigen auch eher dazu den Plan A durchzuziehen.
Zwei Drittel aller Mobbingopfer sind deshalb Frauen. Mobbing funktioniert öfter von oben nach unten, als umgekehrt und Frauen mobben Frauen. Das ist das Ergebnis verschiedener Studien. Interessanterweise steht der öffentliche Dienst ganz oben in dieser Statistik, die Spitzenposition hat das fast männerfreie Erziehungswesen. Das liegt wahrscheinlich daran, daß im öffentlichen Dienst mehr Zeit vorhanden ist, um sich zu belauern. In Branchen, die unter Wettbewerbs- und Effizienzdruck stehen, ist die Lage wesentlich entspannter.
Frauen bringen positive Seiten in den Betrieb. Sie sind in Geldangelegenheiten in der Regel taffer und verlangen mehr Entgelt für erbrachte Leistungen und produzierte Produkte. Im Durchschnitt wird ein höherer Erlös für die vergleichbare Leistung erzielt. Frauen sind auch risikoscheuer als Männer und stürzen sich nicht gerne unbedacht in finanzielle und geschäftliche Abenteuer, die Geld verbraten. Gerade hat Melissa Mayer von Yahoo für eine Milliarde $ tumblr gekauft. Wir werden nach 2 oder 3 Jahren sehen ob das so eine große Katastrophe wird wie der integrierte Technologiekonzern Daimler-Chrysler von Jürgen Schrempp.
In den staatlichen Verwaltungen sind fast zwei Drittel der Beschäftigten Frauen. Gerade hier wirkt die Gleichstellungsgesetzgebung. In Deutschland beispielsweise wird die Zahl der Gleichstellungsbeauftragten alleine im kommunalen Bereich auf 1.300 bis 1.600 geschätzt. Das kostet rund 100.000.000 €. Dazu kommen noch die Gleichstellungskosten in Bundes- und Landesverwaltungen. Unsinnige Kosten, die in einer aufgeklärten Demokratie, wo die Frauen im öffentlichen Dienst sowieso in der erdrückenden Mehrzahl sind, nicht nötig sind. Es gibt viele Blüten dieser Gleichstellungsbürokratie: In einem Verwaltungsgebäude sah ich ein Schild „Benutzerinnentoilette“. Ich fragte mich erst mal: gibt es hier auch Außentoiletten? Nach einer Viertelminute hatte ich dann doch noch begriffen, was gemeint ist. In Leipzig sprechen sich die Professoren mit „Herr Professorin“ an.
Die Vertragsfreiheit ist historisch immer der Demokratie vorausgegangen. Außerökonomischer Zwang ist immer der Vorbote der Diktatur gewesen. Die zur Zeit verfolgte Quotenpolitik bringt die Grundlagen der Demokratie ins Wanken. Wenn heute die Vertragsfreiheit eingeschränkt wird, wird morgen die Wahlfreiheit eingeschränkt werden. Wenn sich Eingriffe in die Vertragsfreiheit häufen werden wir eines sonntags wieder von 7 bis 8 Uhr die Kandidaten der Nationalen Front wählen müssen und es wird neben den christ- und liberalbolschewistischen Blockflöten wieder eine Partei mit der führenden Rolle geben. Vielleicht gibt es dann auch wieder Wahlbeteiligungen über 100 % und Frauen, die über den von der Staatspartei installierten Demokratischen Frauenbund kandidieren.
Ideologische Überspitzungen haben wenig mit Frauen im Betrieb zu tun, denn Frauen im Betrieb gab es ja immer schon. Es hat mit kranken Politikern und verrückten Medien zu tun, wenn der Bogen überspannt wird. Die Erwartungen an die Quoten sind zu hochgeschraubt, um erfüllt werden zu können. Wenn die Protagonisten der Frauenquoten sich mal in Osteuropa umgesehen hätten, wo Gleichberechtigung schon seit Menschengedenken propagiert und teilweise praktiziert wurde, wären sie weniger euphorisch und hätten ein realeres Bild. Ich erinnere mich gerne an eine Betriebsleiterin aus Erfurt, die statt dem Honnecker-Bild ihr eigenes Konterfei in die Kantine gehängt hatte. Alle Leitungsposten im Betrieb waren von Frauen besetzt, der einzige Mann in der Firmenleitung hatte den Spitznamen Stehimbett… Der Betrieb war nicht besser oder schlechter als andere Betriebe.