Die Sonne scheint nicht mehr umsonst
Der spezifische Ertrag von Photovoltaikanlagen ist als Kilowattstunden pro installierter Nennleistung (kWh/kWp) pro Zeitabschnitt definiert und erlaubt den einfachen Vergleich von Anlagen unterschiedlicher Größe sowie das Verhältnis der Solarstromernte zur Nennleistung.
Solarenergie hat prinzipiell den Nachteil, daß sie nicht anfällt, wenn sie gebraucht wird, nämlich im Winter. Der Ertrag verteilt sich auf die Monate etwa wie folgt: Jan 2%, Feb 3%, März 7%, Apr 11%, Mai 15%, Juni 15%, Juli 14%, Aug 14%, Sep 9%, Okt 5%, Nov 3%, Dez 2%.
Der Verbrauch in den Haushalten von Heizenergie und Strom ist völlig andersrum strukturiert, wie folgende Tabelle zeigt:
| Monat |
Solar % |
Heizenergie % |
Strom % |
| Januar |
2,0 |
16,1 |
9,3 |
| Februar |
3,0 |
13,0 |
8,5 |
| März |
7,0 |
12,5 |
8,8 |
| April |
11,0 |
8,1 |
7,9 |
| Mai |
15,0 |
3,5 |
7,7 |
| Juni |
15,0 |
2,2 |
7,4 |
| Juli |
14,0 |
1,7 |
7,8 |
| August |
14,0 |
1,6 |
7,4 |
| September |
9,0 |
5,2 |
7,9 |
| Oktober |
5,0 |
8,4 |
8,7 |
| November |
3,0 |
12,2 |
9,1 |
| Dezember |
2,0 |
15,5 |
9,5 |
| Summe |
100 |
100 |
100 |
Normal ist im Januar in Thüringen eine Ernte von 20 kWh/kWpeak zu erwarten, das heißt weniger als 20 % der Leistungsfähigkeit der Anlage. Dieses Jahr wurden in Westthüringen im Durchschnitt nur 9 kWh/kWpeak erreicht. Also nicht einmal die Hälfte des langjährigen Mittels.
Das heißt, dieser trübe Januar 2013 hat alle Negativrekorde gebrochen, nachdem schon der Dezember 2012 weit unter dem langjährigen Durchschnitt war. Für die Betreiber von Anlagen ist das keine Katastrophe, da im Januar nur etwa 2 % der Jahresleistung zu erwarten ist.
Auf den Sommer kommt es an, wenn der auch so wolkig und verregnet wird, erst dann sind die Profite der Photovoltaikbetreiber in Gefahr. Ein Siebenschläfer ist für die Rendite viel schlimmer, als der ganze Winter ohne einen Sonnenstrahl.
Für die Stromverbraucher hat ein verregneter Sommer allerdings den Vorteil, daß die Strompreiserhöhung geringer ausfällt, da weniger Entgelt für den Sonnenstrom zu vergüten ist. Die Zeit, wo die Sonne umsonst scheint, ist seit dem EEG-Gesetz leider vorbei.