Diskriminierung mal anders: „Pfui, das ist ein Politiker!“
Am 15.11.2012 haben die Grünen und Linken im Kreistag beantragt, den Asylbewerbern keine Gutscheine mehr auszugeben, sondern Bargeld. Gutscheine stigmatisieren und diskriminieren die Betroffenen, so die Antragsteller.
Also, ich will den Apoldaern nicht wehtun, aber wenn ein Asylbewerber in einen Apoldaer Laden kommt, ist er wahrscheinlich kein Tourist. Da kann er bezahlen, womit er will, es wird niemand annehmen, daß er mit einer Reisegruppe zwischen Heidenberg, Bismarckturm und Eiermannbau umherirrt.
Das Faß zum Überlaufen hatte ein Asylbewerber gebracht, der deutschlandweit bei 16 Zahlstellen seine Kohle abgeholt hatte. Als Reaktion waren die Gutscheine erfunden worden. Wenn es das zugrundeliegende Problem nicht mehr geben würde, brauchte es auch die Gutscheine nicht. Ob es das Problem noch gibt, haben die Antragsteller nicht beantwortet.
Warum ist ein Gutschein, den die Kreisverwaltung ausgibt diskriminierend? Man kann doch im Gegenteil davon ausgehen, daß der Schein aus einer sauberen Quelle mit einer klaren gesetzlichen Grundlage kommt. Ein Gutschein ist von der Quelle her wesentlich seriöser, als das derzeit umlaufende Papiergeld, welches bei einer finsteren Zentralbank mit fraglicher gesetzlicher Grundlage inflationär geschöpft wird.
Früher hat sich kein Mensch gebrandmarkt gefühlt, wenn er den Gutschein für die Sommerbriketts bekommen hat. Und es war ausgerechnet die Vorgängerpartei der Linken, die diese Gutscheine unters Volk gebracht hat. Heute ist das alles Teufelszeug, was man vor 25 Jahren selbst gemacht hat.
Die Bundestagspolitiker der Grünen und der Linken schämen sich auch nicht, wenn sie ihre Freikarten bei der Deutschen Bahn abfahren. (Bonusmeilen-Gysi und Bonusmeilen-Özdemir sind dazu die beiden Pioniere des Freifliegens). Freifahrkarten sind auch Gutscheine. Wenn sie das Freifahren wirklich beschämend fänden, und wenn sie das Vorzeigen der Fahrkarte als eine Brandmarkung empfinden sollten, dann sollen sie ihre Reisen doch bitte selbst bezahlen. Dann würde kein Schaffner bei der Fahrkartenkontrolle mehr heimlich denken: „Pfui, das ist ein Politiker!“