Silber ist mehr als ein Industriemetall

Silber ist ein Metall, über dessen Geldeigenschaft hart gestritten wird. Die Gegner sehen in Silber ein reines Industriemetall, das nur Spinner aufschatzen. Für die Fans ist Silber zumindest Wertaufbewahrungsmittel oder aber richtiges Geld.

Jedes Jahr gibt das Silberinstitut eine Statistik über Aufkommen und Verbrauch heraus. Für 2012 ist die Zusammenfassung gerade veröffentlicht worden. Ich will mal einen Vergleich der Zahlen über 5 Jahre führen, um das letzte Jahr vor dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 mit dem vergangenen Jahr 2012 zu vergleichen.

In den 5 Jahren ist die Minenproduktion um etwa 16 % gestiegen, die Aufbereitung von Altsilber sogar um 48 %.

Aufkommen

2008 in Mio oz

2012 in Mio oz

Minenproduktion

685

797

Aufbereitung von Altsilber

176

261

Der industrielle Verbrauch ist nur gering gestiegen. 2012 war zum Beispiel ein Jahr, wo die Produktion von Photovoltaikpaneelen stark eingebrochen ist. Im gesamten Zeitraum 2008 bis 2012 ist die Anwendung in der Fotografie kontinuierlich rückläufig. In den Bereichen Münzen und Medaillen sowie im Bereich der Investments sind starke Zuwächse zu verzeichnen.

Verbrauch

2008 in Mio oz

2012 in Mio oz

Industrie

443

454

Fotografie

105

54

Schmuck

158

179

Silberwaren

57

45

Münzen Medaillen

65

90

Investment

48

234

Das gesamte Mehraufkommen ist aufgeschatzt worden. Der Anteil des Investments und der Münzen lag 2008 bei knapp 13 % des Aufkommens, bis 2012 ist dieser Anteil auf 30 % gestiegen.

Man kann daraus wiederum zwei Schlüsse ziehen: Die Wertaufbewahrungsfunktion hat deutlich zugenommen. Silber ist mehr Geld, als vor der Finanzkrise. Da ein Teil der Investments in fungiblen Exchage-traded fundserfolgte, wo Kauf und Verkauf mit relativ wenig Schnörkeln und mit relativ geringen Kosten erfolgt, ist die Volatilität des Preises hoch, sowohl an die Decke, wie auch in den Keller.

Eine Gewißheit haben Silberinvestoren. Papiergeld geht irgendwann unter, Aktien und Anleihen können wertlos werden. Immobilien können in Kriegen enteignet oder zerstört werden. Eine Silbermünze dagegen kann man in die Tasche stecken. Sie war in der  Weltgeschichte seit den alten Griechen noch nie wertlos gewesen.